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Keiner flirtet so wie du

Keiner flirtet so wie du

Titel: Keiner flirtet so wie du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marsh
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und ihr später einen Job in seiner Firma angeboten.
    „Willst du nicht rangehen?“ Luca sah von seiner Zeitung auf.
    Sie streckte ihm die Zunge raus, nahm das Telefon und trat auf den winzigen Balkon ihrer neuen Unterkunft. Erst hatte sie es für einen schlechten Scherz gehalten, dass sie in Bendigo erneut ein Apartment mit Luca teilen musste. Diesmal war ein Rohrbruch schuld. Sie glaubte nicht an Schicksal, aber man hätte tatsächlich meinen können, dass Amor, oder wie auch immer der Gott mit Pfeil und Bogen hieß, sich auf ihre Kosten amüsierte.
    Nachdem sie tief durchgeatmet hatte, um das flaue Gefühl in ihrem Bauch zu beruhigen, drückte sie die Rufannahme-Taste auf ihrem Handy. „Hallo, Hector, wie geht es dir?“
    „Gut. Wie läuft die Tournee?“
    Seine dröhnende Stimme klang wie immer, und Charli atmete erleichtert aus. „Super. Das Konzert in Ballarat war ausverkauft, und Storm benimmt sich halbwegs.“ Sie ließ den Teil aus, wo sie eine Schlägerei zwischen Storm und dem eifersüchtigen Biker-Freund eines Groupies verhindert hatte. „Für Tiger habe ich in Bendigo ein Freizeitprogramm organisiert, und wir sind bereit für das Konzert hier morgen Abend.“
    „Da du das Wort ‚wir‘ benutzt, nehme ich an, es läuft gut mit Luca?“
    Der besorgte Unterton überraschte sie. Was erwartete Hector? Dass sie seinen Enkel feuerte?
    „Er macht sich ganz passabel.“
    Luca raschelte betont mit der Zeitung, und Hector lachte schallend. „Du bist ein echter Profi, Charli. Es ist ein Bonus für dich drin, wenn es dir gelingt, ihn bis zum Ende der Tournee zu ertragen.“
    „Wie viel bekomme ich, wenn ich ihn bis Sonntag am Leben lasse?“
    Als Luca ihr angestrengtes Lächeln sah, runzelte er die Stirn. Dann faltete er die Zeitung zusammen und bedeutete ihr, ihm das Telefon weiterzureichen.
    Hector lachte. „Das überlegen wir, wenn du zurück bist. Meinst du, ich könnte kurz mit ihm sprechen?“
    „Er gehört ganz dir.“ Sie reichte Luca das Telefon und versuchte, sich auf ihren Laptop zu konzentrieren, um das Gespräch nicht zu belauschen. Aber Lucas knappe Antworten waren sowieso nicht besonders aufschlussreich. Das Gespräch klang steif und verkrampft, besonders für jemanden, der sich sonst so betont locker gab.
    Tatsächlich klang er wie alle anderen Angestellten, die auf Zehenspitzen um den Mogul der australischen Musikszene herumschlichen und ihn behandelten wie ein rohes Ei – freundlich, aber distanziert und ein wenig hölzern aus Angst, das Falsche zu sagen.
    Luca legte auf und gab ihr das Handy zurück. „Er hat gedroht, mir das Taschengeld zu streichen, wenn ich nicht gut auf dich achtgebe.“
    „Du bekommst Taschengeld?“
    „Nein, aber so hat es sich angefühlt.“
    „Ich kann auf mich selbst achtgeben.“
    Die Erinnerung daran, wie sie sich letzte Nacht an ihn geschmiegt, wie sicher sie sich in seinen Armen gefühlt hatte, schoss ihr durch den Kopf und strafte ihre Worte Lügen.
    Obwohl er offenbar dasselbe dachte, behielt er es für sich.
    „Ist Hector mit deiner Arbeit zufrieden?“, erkundigte sie sich.
    Ein misstrauischer Schatten legte sich über seine Augen. „Ja, keine Sorge.“
    „Wie kommt es, dass wir uns nicht früher begegnet sind?“, platzte sie heraus und bereute es sofort, als er die Stirn runzelte und die Arme verschränkte – die klassische Abwehrhaltung.
    „Melbourne reizt mich nicht besonders.“
    „Oh“, murmelte sie.
    Zehn Jahre waren eine lange Zeit, um seiner Heimatstadt fernzubleiben. Auch wenn Charli ihn gut verstehen konnte. Hätte Hector sie nicht von der Straße aufgelesen, wäre sie damals nur zu gern auf Nimmerwiedersehen aus Melbourne verschwunden.
    Seine Stirn glättete sich, als er auf sie zutrat und mit der Fingerspitze an ihrem nackten Arm entlangstrich. „Warum? Bedauerst du, dass wir uns nicht früher begegnet sind?“ Er neigte sich vor und flüsterte ihr ins Ohr: „Ich bedaure es jedenfalls.“
    Ihr Lachen klang etwas gezwungen. „Spar dir das. Ich habe zu arbeiten.“
    Er ließ sich nicht beirren. „Wie lange?“
    „Mindestens noch zwei Stunden.“
    „Schön. Danach gehen wir aus.“
    Ihr Herz hüpfte vor Freude, während die moderne, unabhängige Frau in ihr sich gegen seinen Befehlston sträubte. „Wenn du mich höflich bitten würdest, hättest du vielleicht eine Chance, dass ich mich auf ein Date mit dir einlasse.“
    „Oh, du wirst dich darauf einlassen.“
    Als Beweis berührte er mit seinen Lippen die empfindliche

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