Keiner kuesst so heiß wie du
Eigenschaften, die man sich besser nicht unter Neonlicht ansehen sollte.“
RJ ließ den Blick über sie wandern, lupfte schließlich die Bettdecke und brachte eine ihrer Brüste mit aufgerichteter Brustspitze zum Vorschein. „Ich denke, du siehst in jedem Licht betrachtet atemberaubend aus.“
Die Art, wie er sie ansah, gab ihr das Gefühl, schön zu sein. Sie hielt ihren Körper durch Sport und Disziplin zwar in Form, hatte sich aber bislang nie außergewöhnlich attraktiv gefühlt – bis RJ sie mit seinen Blicken verwöhnt hatte.
Mit einem Finger fuhr sie ihm über die Brust. „Mir war zwar nie ganz klar, was ich unter deinen feinen Hemden finden würde, doch zumindest wusste ich, dass sich hier jemand um seinen Körper kümmert.“
„Ich spiele leidenschaftlich gerne Tennis und Squash. Damit trainiere ich den ganzen Körper.“
„Ich habe mal in der Highschool Tennis gespielt“, sagte sie schüchtern. Sie war der Star ihrer Mannschaft gewesen, hatte im College aber aufgehört zu spielen, weil sie so viel lernen musste. Auch das Berufsleben war immer zu hektisch gewesen, um mit dem Sport weiterzumachen.
„Ehrlich? Dann müssen wir unbedingt mal zusammen spielen. Sobald wir zurück sind, gehen wir in den Club.“
In den Club? In diesen superexklusiven Sportclub, für den man im Jahr fünfzigtausend Dollar abdrücken musste, um Mitglied zu sein? Sie schluckte. „Ich habe seit Jahren nicht mehr gespielt. Wahrscheinlich würde ich den Ball nicht mal mehr übers Netz bekommen.“
„Wir werden es herausfinden. Tennis ist wie Fahrrad fahren. Nach zehn Minuten hast du das Gefühl, den Schläger niemals aus der Hand gegeben zu haben.“
„Mal sehen. Aber nur, wenn du mir versprichst, nicht zu streng mit mir zu sein.“ Mit dem Finger fuhr sie seinen Waschbrettbauch hinab. Jeder Muskel reagierte auf die Berührung.
„Ich weiß nicht. Das entspricht eigentlich nicht der Art der Kincaids.“
„Dann macht es euch also größere Freude, eure Feinde zu zerquetschen, als auf ihren Überresten herumzutanzen?“ Zumindest sagte man ihnen das in der Geschäftswelt nach. RJ blickte überrascht drein. Hatte sie eine Grenze überschritten, weil sie über seine Familie gesprochen hatte? „Das meine ich natürlich nicht buchstäblich. Ich meinte nur …“
RJ lachte. „Jetzt mach bloß keinen Rückzieher. Das ist genau das, was ich meinte. Wir sind keine guten Verlierer. Verlieren steckt einfach nicht in unserer DNA. Wäre das anders, dann wären wir jetzt immer noch Teil der alten Gesellschaft von Charleston, deren Urahnen mit der Mayflower nach Amerika gekommen sind. Und die sich immer noch auf altmodischen Gartenpartys die Zeit vertreiben. Wir passen von Natur aus nicht in diese Kreise.“
„Aber die Kincaids sind Teil der alten Gesellschaft von Charleston.“
Er lachte wieder. „Als würde es dort nur eine Gesellschaftsschicht geben. Glaub mir, eine Menge Leute schauen mit gerümpften Nasen auf die Kincaids herab und bezeichnen sie insgeheim als Neureiche.“
Plötzlich wirkte er sehr nachdenklich. „Bislang hat es mich nicht gekümmert. Doch durch die zurückliegenden Ereignisse ist es mir wichtiger denn je, ihnen zu beweisen, dass sie unrecht haben.“
„Die Kincaid Group wird gestärkt aus der Krise hervorgehen. Im Prinzip ist es ist eine gute Zeit, um Inventur zu betreiben, den Markt abzuklopfen und einen neuen Kundenstamm aufzubauen.“
„Das stimmt. Wenn der Markt sich wieder erholt hat, sitzen wir auf einer Goldmine. Vor allen Dingen, weil wir am Hafen sind. Hey, wieso liegen wir beide nackt im Bett herum und reden übers Geschäft?“
„Weil wir zwei so gestrickt sind.“ Sie lächelte ihn an.
Er hob eine Braue. „Dann sind wir uns ähnlich.“
Brooke zuckte mit den Schultern. Sie wusste sehr wohl, dass es Klassenunterschiede zwischen ihnen gab. In die höchsten gesellschaftlichen Kreise in Charleston aufgenommen zu werden war nie ihr Ziel gewesen. Umgekehrt dürfte eine Beziehung mit ihr RJs gesellschaftliches Ansehen wohl kaum steigern. Offenbar war das ein Problem für ihn.
„Wir sind uns sogar sehr ähnlich.“ Er schien ihre Gedanken erraten zu haben. „Wir sind beide halbe Workaholics, lieben beide gute Restaurants, spielen beide gemein und unbarmherzig Tennis und liegen beide in diesem Bett.“
Brooke kicherte. „Wenn du es so siehst … Allerdings ist deine Einschätzung meines Tennistalents etwas zweifelhaft.“
„Ich weiß, dass du gut genug spielst, um es zu
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