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Keinesfalls Liebe (German Edition)

Keinesfalls Liebe (German Edition)

Titel: Keinesfalls Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoi Karampatzaki
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„Ryan und ich übernehmen das schon …“
    „Nein!“ Ich schüttelte den Kopf und drängte ihn energisch von mir weg. Bittend schaute ich ihm in die Augen. „Ich hab kürzlich zum ersten Mal Sex gehabt und soll mich jetzt auf einen Dreier einlassen? Das geht einfach nicht, Daniel. Tut mir leid. Ich würde es gerne für dich tun, aber ich bin zu unsicher. Ich kann das noch nicht.“
    Mit einem Seufzen gab er sich geschlagen, was mich überraschte.
„Okay“, sagte er und seufzte noch einmal. „Du kannst doch später noch zu mir hoch kommen, oder? Keine Sorge“, ergänzte er hastig, „das ist keine Falle oder so. Nur wir zwei. Und dann schlafen wir in Ruhe aus, ohne von besoffenen Vollidioten unterbrochen zu werden.“
    Ich war erneut versucht ihn zu schlagen, unterdrückte den Impuls jedoch. Momentan war mir ohnehin eher danach, mich ihm um den Hals zu werfen.
    „Hm“, machte ich nachdenklich.
    „Hmm?“ Daniel lächelte. „Bitte, bitte …“
    Ich drehte mich zu Sean und Celine um, die von der Küche her neugierig den Kopf in den Flur steckten und rief: „Ich bin bei Daniel!“ Ich glaube, ich habe noch nie so schnell eine Tür geschlossen.
Ich wirbelte zu ihm herum, öffnete flink seine Hose und wollte die Hand hineinschieben, doch er hielt mich keuchend auf.
„Nicht hier“, knurrte er lüstern. „Ich brech’ zusammen, wenn du das hier im Stehen machst.“

Es war anders als beim ersten Mal. Ich wusste, was auf mich zukommen würde, was mich sehr, sehr viel sicherer und lockerer machte, und Daniel wusste, dass ich entspannter war, und konnte sich richtig gehen lassen. Ich stützte mich auf allen vieren auf dem Bett ab, er kniete hinter mir, meine Hüften umfassend und tiefer in mich eindringend, als ich es für möglich gehalten hätte. Es war leidenschaftlicher; nicht ganz so intim, als hätte ich mich wieder auf eine Wanderschaft über seinen Körper begeben, aber es war Sex. Ich schob mich ihm aufstöhnend entgegen, während er uns zum Höhepunkt trieb, mit einer unersättlichen Gier, als wäre ich das Einzige, was ihn am Leben hielt.
In gewisser Weise stimmte das für mich : Ich wollte mir nicht einmal vorstellen, wie es wäre, ohne ihn leben zu müssen.

Es war halb sieben, als ich begann, mein Umfeld wieder wahrzunehmen. Die Benommenheit verschwand langsam. Ich lag auf Daniels großem Bett – natürlich. Ich fühlte mich von einer angenehmen Schwere auf die Matratze gedrückt und spürte, dass er noch neben mir lag. Ich hatte das Gesicht zum Schlafzimmerfenster gewandt; da ich nichts mehr wollte als ihn anzuschauen, drehte ich mich mit einem zufriedenen Seufzen um. Daniel lag seitlich und …
    „Du hast meinen Po angestarrt, richtig?“, murmelte ich schläfrig.
    „Ja“, lachte er leise. „Du hast einen schönen Knackarsch.“
    „Du bist wahnsinnig“, murmelte ich wieder und rieb mir mit der Hand über das Gesicht. „Bin ich eingenickt?“
    „Du hast nur gedöst, glaub ich.“ Daniel grinste leicht. „Sex mit mir scheint dich ganz schön zu beanspruchen.“
    „Tja, man hat nun mal nicht jeden Tag die Ehre, mit einem Sexgott zu vögeln“, sagte ich in meiner Gefühlsaufwallung auf Deutsch, und meine Stimme troff vor Ironie. „Du wirst sicher verstehen, dass ich ein wenig Erholung nach einer solchen prägenden, alles andere in den Schatten stellenden Erfahrung brauche, nicht?“
    „Das kann ich nicht beurteilen“, erwiderte Daniel; in seinen Augen glitzerte der Schalk. „Ich hatte noch nie die Ehre, mit einem Sexgott zu vögeln.“
    Ich kniff ein Auge zu und fixierte ihn damit, bis er nervös wurde.
„Was denn?“
    „Bruttosozialprodukt!“, rief ich auf Deutsch aus.
    „Was ist damit?“, erwiderte er verwirrt – in seiner Sprache.
    „Woher kennst du diese ganzen Wörter?“
    „Meine Mutter ist Deutsche. Sie hat mit meinem Vater lange in Washington D.C. gelebt, dann ist sie abgehauen. Ich fand die Sprache schon immer schön, also hab ich ziemlich früh angefangen zu lernen. Bis vor etwa einem Jahr war ich gut dabei, aber dann hab ich abgebrochen.“
    „Wieso?“
„Makellos und flüssig gesprochene Sprachen bedürfen keiner Übung mehr“, erklärte er betont hochmütig.
    „Soso“, lachte ich.
    „Hmmmhm“, brummte er zufrieden.
    Unser Gespräch verstummte.
    Zufrieden und befriedigt lagen wir in seinem Bett. Doch hier in Daniels Schlafzimmer zu liegen beschwor Bilder von Ryan hervor, und ich begann zögerlich, ihm von der Drohung des Engelsgesichts vor meiner WG-Tür

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