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Keinesfalls Liebe (German Edition)

Keinesfalls Liebe (German Edition)

Titel: Keinesfalls Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoi Karampatzaki
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hoch.
    „Was ist?“
    „Ich schaff’s nicht bis rein“, keuchte er. „Auto?“
    Ich zögerte nicht. „Auto!“
    Kurz darauf lag ich auf der Rückbank. Rasch zerrten wir uns die Kleidung vom Leib. Er riss mir die Jeans und die Unterhose weg, und ich war entspannt, bis er sich über meinen Schoß beugte, mich grinsend und mit einem Funkeln in den dunkelgrünen Augen anschaute und kurz davor war, meinen …
    Doch da unterbrach uns ein energisches Klopfen an der Fensterscheibe über meinem Kopf.
    Verärgert und irritiert schaute Daniel auf – und wurde leichenblass.
Erschrocken legte ich den Kopf in den Nacken, um zu sehen, wer dort stand. Die Augen des Engelsgesichts hinter der leicht beschlagenen Scheibe glühten vor Hass.

Ein Grund wütend zu werden
    „Na toll“, murrte Daniel.
    Im selben Moment fuhr ich erschrocken zusammen, drückte ihn an den Schultern von mir weg und setzte mich auf. Mir war, als könnte ich Ryan durch das Material des Autos zittern fühlen – ich spürte seinen glühenden Blick durch die beschlagene Fensterscheibe dringen.
    Während ich in Rekordgeschwindigkeit in meine Kleidung zurückschlüpfte, was gar nicht so leicht ist zu zweit auf der Rückbank eines kleinen Autos, starrte Daniel ausdruckslos in die Augen des Mannes, dem ich den Rücken zuwandte.
    „Tu was!“, bat ich ihn, knöpfte meine Jeans zu und drückte ihm sein Hemd an die nackte Brust.
    Mit dieser Aufforderung meinte ich nichts, was mit mir zu tun hatte – ich wollte, dass er sich jetzt und sofort um Ryan kümmerte.
Grimmig zog Daniel das Hemd an. Als er die Tür öffnete und aus dem Auto stieg, drang die kühle Nachtluft schneidend an meine noch erhitzte Haut.
    Ich sah Daniel um das Auto herumgehen, zu Ryan, der regungslos dastand . Ich zitterte, von allen möglichen Gefühlen durchrauscht. Aber ich blieb ruhig. Obwohl ich Teil dieses Moments war, meine Angelegenheit war das nicht. Das war etwas zwischen Daniel und Ryan. Eilig packte ich die leere Kühltasche und meine Jacke vom Beifahrersitz, krabbelte aus dem Auto und schaute flüchtig zu Daniel und Ryan, die voreinander standen und einander fixierten , als würde jeder von ihnen umkippen, wenn der Blick gelöst wurde.
    Unbändige, fast makabere Neugier durchströmte mich, als ich mich fragte, was Daniel an Ryan band. Irgendwann würde ich es herausfinden, da war ich mir sicher.
    „Ich geh mal rein“, flüsterte ich. „Bis … bald.“
    So schnell ich konnte, ohne es wie Davonrennen aussehen zu lassen, ging ich zur Eingangstür des Wohnheims, erklomm die Treppen und schloss mit zitternden Händen die WG auf.
Da wir Freitag hatten – na ja, mittlerweile Samstag – überraschte es mich nicht, Sean noch auf dem Sofa vor dem Fernseher sitzen zu sehen, Celine selig schlafend an seine Schulter gelehnt.
    Während ich aus meinen Schuhen schlüpfte und meinen Mantel aufhängte, spürte ich Seans fragenden Blick auf mir.
    „Und, wie war die Party?“, fragte er vorsichtig und leise, um Celine nicht zu wecken.
    „Alles fing super an“, seufzte ich. „Dann …“
    Als ich zu Ende erzählt hatte, waren Seans Augen weit aufgerissen, und sein Mund stand etwas offen. „Das … wow. Jo, irgendwie schaffst du –“
    „Schsch, Celine, nicht so laut!“
    „Uups.“ Er musterte sie aufmerksam, aber sie schlief noch.
    „Was schaffe ich?“
    „Dich in die unglaublichsten Situationen zu manövrieren.“
    „Ich hab Ryan nicht erwartet“, knurrte ich und setzte mich neben ihn, behutsam, um Celine nicht aus ihrem Schlaf zu reißen. „Glaubst du, ich hätte mich auf so etwas eingelassen, wenn ich wüsste …“
    „Nein“, seufzte Sean, „natürlich nicht.“
    Ebenfalls seufzend zog ich die Knie an und begann, auf das leise laufende Fernsehprogramm zu lauschen. Bald war klar, dass es sich um eine Zusammenfassung der schrägsten Gäste amerikanischer Talkshows handelte – ich fühlte mich an eine deutsche Sendung erinnert und ignorierte einen leichten Stich Heimweh.

Das Wochenende verstrich, ohne dass ich etwas von Daniel hörte, was mich nicht verwunderte, aber traurig machte – obwohl ich es eigentlich besser wissen müsste. Gegen Gefühle kann niemand etwas machen, also wartete ich ungeduldig auf Montag.
Er kam nach gefühlten fünftausend Jahren, aber immerhin ging überhaupt die Sonne auf. Es wurde immer kälter; auch an diesem Tag musste ich eine für kalifornische Verhältnisse dicke Strickjacke überziehen, bevor ich mit Sean und Celine die Wohnung

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