Keks & Drugs & Rock 'n' Roll
Mary aufgeregt, „weil wir, als wir letzte Woche zu unseren Platz gingen, plötzlich Hubschrauberlärm hörten. Da haben wir uns schnell versteckt und beobachtet, dass eine kleine Aufklärungsmaschine mit zwei Männern an Bord über unserer Plantage herumkreist. Dann sind sie weggeflogen, zum Glück ohne uns zu entdecken… Die wollten bestimmt mit einer großen Maschine mit mehr Männern zurückkommen, um die Plantage zu vernichten. Wir haben das ausgenutzt und, als sie weg waren, schnell die achtzig Pflanzen gleich mit den Wurzeln aus der Erde gerupft. Noternte und haben sie schnell nach Hause geschleppt. Ich kann mir vorstellen, wie die Vernichtungskompanie sich gewundert hat, als sie zurückkamen. Ja, die sind heute schon trocken, und so müssen wir sie schnell verarbeiten.“
Es riecht sehr gut, erstklassige Qualität, aber ich möchte auch davon nicht rauchen. Wir trinken einen Tee, und sie sind nicht sauer, dass wir uns schnell verabschieden.
Unterwegs erkundige ich mich bei Boolah darüber, was passieren kann, wenn die DEA, die Anti Drogen Abteilung, so eine Nach tschicht überrascht?
„Oh, nein, die dürfen hier nicht herumfahren. Das ist ein Privatweg, und wenn du hier auf den Polizistenwagen schießt, können sie dir nichts ankreiden. Nur, wenn sie vorher eine Genehmigung besorgen, können sie hier hereinfahren. Aber die Polizei kommt nicht hierher, noch nicht mal, wenn es eine Schießerei gibt. Die meinen, wer hierher hinaus kommt, sucht sein Unheil selber. Wenn hier jemand stirbt, wird er auf einen Pickup geladen und von einem von uns in die Stadt, ins Krankenhaus gefahren. Die dort machen keine Obduktion, warum derjenige gestorben sei. Sie wissen, wenn sie etwas finden würden, würde der Sheriff umsonst hierher fahren. Er weiß es, hier hat keiner etwas gesehen. Die Sicherheit ist hier nur durch unseren festen Zusammenhalt garantiert...“
Der gute alte Subaru reißt sich auch zusammen und fällt nicht auseinander, während wir nach Hause schaukeln. In der Küche setzen wir uns an den Tisch in die Tausendundeine Nacht, und Boolah erzählt und erzählt. Er hat eine angenehme erzklare Stimme, mit der er bei einem Radiosender, als Erzähler gewiss Karriere machen konnte. Er spricht mit so einer Intensität, dass ich die kargen tibetanischen Landschaften mit den massiven Bergen klar vor mir sehe. Und mein Freund pilgert dort im Gleichklang mit anderen Glaubensbrüdern Richtung Nepal, um
mit dem Dalai Lama zusammenzukommen.
„Es gab eine Tibetanerin, die ich unterwegs immer wieder an den verschiedensten Orten traf. Einmal war ich in einem billigen Motel untergekommen, und als ich dort auf die Straße hinunterging, erblickte ich diese Frau. Sie war ein armes Weib mit zerschlissenen Basketballschuhen. Ganz wie deine. Da plötzlich hörte ich eine Stimme in mir sagen, ich soll dieser Frau eine Mote lunterkunft bezahlen. Klar, ich habe ihr das bezahlt, es war für mich eine Kleinigkeit, was für sie unbezahlbar wäre. Ich sagte ihr, dass diese vielen Zusammentreffen kein Zufall sein könnten, und sie sagte, sie wisse das ebenfalls, und sie sagte auch, dass wir in unserem nächsten Leben Mann und Frau seien werden. Darauf haben wir uns auch geeinigt, und es gab keinen Sex zwischen uns. Dann haben wir uns wieder getrennt und den Weg unabhängig voneinander fortgesetzt. Ich fuhr mit dem Bus, sie ging zu Fuß. Einige Tage später stehe ich vor einem Schmuckladen in einer kleinen Stadt, und eine Stimme sagt mir, ich soll eine teure Halskette aus dem Schaufenster für diese Frau kaufen. Ich dachte in mir, ich werde sie nie wieder sehen, also warum soll ich denn die Kette für sie kaufen? Aber ich habe mich gebeugt und mich auf die Stimme verlassen. Und wie ich aus dem Laden komme, mit der teuren Kette, da steht sie vor mir. Ich begriff es gar nicht, wie sie so schnell in der Stadt angelangt sein konnte, und überreichte ihr die Kette. Da sagte sie, sie wisse es: Das sei auch das Werk Buddhas.“
An der Wand hängen Bilder angeheftet, auf denen der Dalai Lama neben Boolah stolziert, oder umgekehrt.
„Mit ihm habe ich mich viel unterhalten“ zeigt er auf die Fotos und seine Augen leuchten auf. „Er hatte festgestellt, dass ich einer der verlorenen fünfunddreißig Lamas bin. Diese Fünfunddreißig hatten sich in der Welt zerstreut. Er gab mir eine Menge bunte Pillen, die ich mit nach Tibet brachte, um sie dort unter den Menschen zu verteilen. Das waren heilige Tabletten, und es hing von ihrer Farbe
Weitere Kostenlose Bücher