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Keks & Drugs & Rock 'n' Roll

Keks & Drugs & Rock 'n' Roll

Titel: Keks & Drugs & Rock 'n' Roll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: László Virág
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einfach in die Küche, damit das Thema abgeschlossen wird. Niedergeschmettert kommt er mir hi nterher.
    „Hör zu“ sage ich zu ihm, „ich sage es noch einmal, ich will keinen Sex mit dir. Ist das klar?“
    Er knetet nervös seine Hände.
    „Dann können wir auch gehen. Ich fahre dich zurück zu der Stelle, wie ich es versprochen habe.“
    „Nein Paul, hör mal zu, ich habe noch lockere zwanzig Minuten für dich. Wir können uns über deine Sachen unterhalten, oder über was du willst.“
    Peinliche Stille. Dann schüchterne Erklärung:
    „Und ich dachte, du kommst mit, weil du auch etwas wolltest. Weisst du, du musst dafür nicht gleich deine Seele hergeben. Deswegen kannste noch treu zu deiner Frau bleiben. Das ist nur ein einfacher physischer Akt. Du brauchst auch nichts machen. Und kannst zwischendurch an was anderes denken... Wir können das auch einfach ganz mechanisch tun. Ich brauche auch nur eine physische Erleichterung. Ich verlange keine Gefühle von dir...“
    Er steigert sich immer mehr hinein und schöpft neue Hoffnung.
    „Nun Paul, ich sehe, du bist einfach viel zu aufgegeilt. An was anderes kannst du gar nicht denken. Warum besuchst du nicht ein Bordell? Mich kriegste nicht. VERSTEHST DU!?... Ach, du hast Recht, ist besser, wenn du mich wieder auf die Straße bringst.“
    Er nimmt es sehr niedergeschmettert wahr... Wir rollen einige Meilen nach Norden, wie von ihm versprochen. Aber der Kerl ist so geil, dass er es nicht lassen kann, erneut und erneut wieder damit anzufangen. Er verspricht mir Geld und alles, was ich haben will. Eins will er bloß nicht verstehen: NEIN!!
    „Wieso, was denkst du denn, was Sex ist?“ Fragt er in der Hoffnung, dass er mich doch noch überzeugen kann.
    „Hör zu“ sage ich (Ich bin immer noch offen und geduldig mit ihm.) „Sex ist für mich ein tiefes biologisches Gefühl, was ich gern mit Liebe verbinde. Sogar wenn es nur für eine Nacht oder nur für fünf Minuten ist. Verstehst du? So ist es viel vollkommener.“
    „Natürlich, du hast recht“ stimmt er mir zu. „Aber es gibt die momentane Liebe. Und ich sage dir hiermit: ich habe mich in dich verliebt. Warum willst du denn meine Liebe ablehnen?“
    Raffiniert. Aber er will mich immer nur zu demselben Punkt biegen. Ich versuche es ihm noch einmal zu erklären:
    „Ich habe eine Partner in und ich mag es, mit ihr jedes innige Gefühl zu teilen. Deswegen, selbst wenn ich schwul wäre, würde ich nicht mit dir Sex haben wollen. Ich habe es gern, wenn mein Sack sich nicht nur mechanisch leert, wie du es sagtest, sondern dieses Gefühl durch mein Hirn rattert, durch meine Seele und ich empfinde, dass es bei meinem Partner so ähnlich zugeht. Verstehst du!“
    Aber vergebens. Ich öffne ihm meine Seele und er? Er will mich über Wörter festnageln. Er nervt ständig damit: „warum, warum nicht?“ Und wie viel Geld ich dafür brauchte. (Doofer weise hatte ich ihm vertickt, dass ich nur noch zwanzig Dollar habe.)
    „Ich gib dir zweihundert. Oder wie viel willste?“
    „ Gar nichts, ich komme schon gut klar.“
    „Zwanzig Dollar ist doch nichts. Davon lebst du nicht mal zwei T age.“
    „Nun gut, du kannst mir gerne vierzig Dollar schenken als Freund. Wenn du mir helfen willst.“
    „Und was bekomme ich dafür? Wenigstens ein en kleinen Dienst.“
    „Wieso, die Freundschaft ist dir nichts?“ Frage ich beleidigt.
    „Ach... Freundschaft das ist nicht fassbar.“
    „Hör zu Paul, ich sehe dich interessiert nichts anderes. Du bist schon sehr geil, stimmt ‘s?“
    „Ja, das bin ich! Seit drei Tagen. Verstehst du! Seit drei Tagen!“
    „ Na dann, hol dir einen runter! Das hilft doch, oder? Du sagtest, du bräuchtest mechanische Befriedigung!?“
    „Oh nein, du verstehst es nicht. Ich brauche einen Partner... Hör zu! Und wenn ich dir vierhundert Dollar gebe? Oder du ziehst für eine Woche bei mir ein und bekommst jeden Tag Geld von mir.“
    Meine Geduld ist noch im Dehnungsbereich, aber es kostet mich schon große Anstrengungen.
    „Also Paul, wenn ich unbedingt dein Geld wollte und mir alles so gleichgültig wäre, hätte ich dich in deiner Wohnung oder hier im Auto niederschlagen und dir alles wegnehmen können. Versteh bitte: NEIN!“
    Er versteht mich nicht, aber gibt sich geschlagen. Leise verabschieden wir uns. Auf Nimmerwiedersehen!
    Kaum hat er gewendet und fährt von mir weg, bekomme ich einen Wutanfall. Ein tiefer Abscheu überkommt mich. Gegen alle Schwulen. Ich hasse sie! Ich habe das Gefühl,

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