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Keks & Drugs & Rock 'n' Roll

Keks & Drugs & Rock 'n' Roll

Titel: Keks & Drugs & Rock 'n' Roll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: László Virág
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„Aber es wird bald viel kälter. Unten in Utah hat’s schon geschneit. Deswegen musste ich mit dem Greyhound zurückkommen ... Ich war mit meiner kleinen Harley Davidson in Kalifornien, aber ich musste sie in Salt Lake City lassen. Der Schneesturm hat mich fast von der Straße gefegt... Aber was suchst du denn hier in South Dakota, gerade bei dem schlechtesten Wetter?“ fragt er, als er mit dem Einpacken fertig ist.
    „Nun... ich will Mount Rushmore mit den vier Präsidenten-Köpfen sehen. Aber ich glaube, erst muss ich einen Secondhand Laden suchen, um Regenschuhe und Gummihose zu kaufen.“ Ich wringe an meinem Hosenbein und das Wasser tropft auf den Boden. „Siehst du?! Kennst du vielleicht so einen Laden irgendwo?“
    „Warte, oh ja, “ er überlegt einen Moment, „ich kenne ein paar. Ich habe meinen Pickup nicht hier, aber wenn du mit mir nach Hause kommst, kann ich dich zu einem billigen Platz bringen. Meine Freundin wird mich gleich mit ihrem Auto abholen. Ich habe sie gerade angerufen. Übrigens ich heiße Quintin“ und er reicht mir seine Hand.
    Eine Stunde später sind wir schon draußen am anderen Ende der Stadt in Quint ins Haus. Seine Freundin hat uns nur abgeladen und ist wieder zu ihrer Arbeit zurückgekehrt. Hübsches dunkelblondes Mädel so um; Anfang dreißig. Daraus folgere ich, dass Quintin siebenundzwanzig ist. Warum? Ich weiß es nicht, aber wenn ich die beiden zusammen sehe, kann ich sie gut einschätzen. Und sie ist fünf Jahre älter. Aber das ist jetzt unwichtig: Quintins Pickup ist nämlich nicht zu Hause. Ein Mitbewohner hat ihn gerade heute mitgenommen.
    „Wir wohnen hier zu viert“ erklärt er mir. „Es ist mein Haus, aber so teilen wir uns die Ausgaben und den Bankkredit. Jeder hat sein Zimmer. Die Wohnzimmer und die zwei Küchen benutzen wir alle. (Es regnet unaufhörlich) Also, wenn du möchtest, kannst du hier übernachten, denn John kommt erst um Fünf mit meinem Auto wieder, und da brauchen wir nicht mehr wegen deinen Gummistiefeln losfahren... Die ‘Vier Typen’ kannst du auch morgen ansehen.“
    „Okay, ich hoffe, dass der Regen bis morgen aufhört.“
    Ich bekomme die verglaste Terrasse hinter dem Wohnzimmer, und einen warmen Schlafsack, denn meiner ist ein Lacher für die Minusgrade hier.
    In den paar Stunden bis John nach Hause kommt, erfahre ich einen Haufen über South Dakota und über Quint ins Reisen.
    „Wenn du unten in Reno, oder Las Vegas bist “, lehrt er mich, „musst du in den Casinos frühstücken. Dort gibt es das beste und billigste Frühstück... In Kalifornien, vergiss’ nicht nach Santa Barbara zu gehen, das ist ein wunderschöner Ort, voller Palmen und mexikanischer Häuser... Oben in Seattle ist es jetzt noch warm wegen der Strömung im Ozean. Ich gebe dir Adressen von meinen Freunden dort.“
    „Oh ja! Vielleicht fahre ich nach dem ‘Yellowstone’ dorthin.“
     
    Quint in erzählt gerade über South Dakota, als John in das Haus schreitet und sich gleich in das Gespräch schaltet: „Aus dem Indian Sommer wird dieses Jahr wohl nichts mehr. Im Yellowstone hat es schon geschneit und von den ‘Rockies’ kommt Kälte zu uns. Du müsstest mal sehen, wie schön der Indian Sommer ist!“ Doch die Romantik in seinem schmalen, goldblonden Blick, mit dem er diese Jahreszeit heraufbeschwört, wird durch seine spakigen, unrunden Bewegungen zu einer Karikatur.
    Aber am Abend holt er seine Mundharmonika heraus, und wir leiern, was das Zeug heult, als wäre draußen der schönste Indian S ummer. Quintin entschuldigt sich unentschlossen, aber er wäre heute Abend mit seiner Freundin verabredet.
    Kaum ist er aus der Tür, fällt Eddy, Johns Freund aus Omaha in die Bude. „Prima, wenn du möchtest, kannst du morgen mit uns zum Mount Rushmore kommen“ lädt mich John ein. Sein Zeigefinger läuft in der Luft zwischen sich und Eddy hin und her. „Wir gehen dort in der Nähe zu einem See. Da kannst du gut angeln.“
    „ Hey, Du hast tolle Basketballschuhe“ sagt Eddy und sein rundes Gesicht wird noch runder, durch seine weit aufgerissenen begeisterten Augen. „Haste die in New York gekauft?“
    „Oh nein, ich habe sie von Zuhause. Das sind chinesische. Ich verstehe nicht, was an den so besonders ist.“
    „Aber die sehen amerikanisch aus!“ sagt auch John. „ So was, die Kommunisten können sogar solche Dinge produzieren?“
    „Ah, Quatsch. Sie sind nicht amerikanisch, das sind Basketballschuhe , und die sind überall dasselbe...“ Ich mache

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