Keks & Drugs & Rock 'n' Roll
und in uns zu schauen.
Derweil; Hurra! Wir überqueren den Yellowstone Fluss, der von nun ab an unserer rechten Seite vorbeieilt. Vor uns geht das Tal zu Ende, und auf einer leicht steigend schlängelnden Straße gelangen wir alsbald nach Gardiner.
Dieser Ort, der aus einigen wenigen steilen Häuserfassaden in Western-Stil besteht, ist die letzte Siedlung vor dem Park. Kaum drei Straßen, die eine davon ist die Geschäftsmeile. Souvenirs, Postkarten und Kaffeehäuser.
Solange Peggy und David einen Kaffee trinken, gehe ich zum Supermarkt und beschaffe superbillig eine Menge Bananen. Die Kassiererin hatte sie schon wegen Überreife zum Rausschmiss zur Seite gelegt. So muss ich sie erst überzeugen, dass ich gerade so etwas bevorzuge. Nun ja, wenn es schon so ist, dann gibt sie mir die sechs Pfund hmm feingereiften Früchte für einen Vierteldollar. Dave und Peggy können meine großartige Beschaffung überhaupt nicht schätzen. Aber das kann meine Freude nicht trüben. Ich bin glücklich, meinen Rucksack wieder mit Reserve füllen zu können. Die bis zum Schienbein reichenden Stiefel mit den Filzeinlagen nehmen fast die Hälfte meines Packraums ein, aber es passt noch genügend Futter für vier-fünf Tage hinein.
Heute habe ich wieder meine Turnschuhe an. Früh waren zwar die Pfützen mit Eishaut überzogen, jedoch hoffte ich auf wärmeres Wetter. Nein, ich hoffte nicht, ich hatte es beschlossen, dass es angenehmer wird. Ich hasse es, diese sechs Nummer zu großen Schiffe zu heben und bei jedem Schritt aufzupassen, zu watschen, dass ich mit denen nicht auf die Nase falle.
Ich schlendere feder leicht neben meinen Freunden her, die gerade von Schaufenster zu Schaufenster ihren Verdauungsspaziergang machen. Dann setzen wir uns gelassen in die Autos und schon rollen wir in den
Yellowstone Park.
Mit großer Spannung hatte ich diesen Moment erwartet, aber jetzt, wo wir hier sind, selbst Teil des Parks, scheint alles selbstverständlich und natürlich zu sein. Scharfkantige, ockergelbe Felsen erheben sich auf der linken Seite. Am Anfang kommen uns nur hier und da Bäume entgegen, dann füllen immer mehr kegelförmige grüne Kiefern die Gegend. Für mich ist alles neu, wunderschön und selbstverständlich. Wir können uns nicht satt genug gaffen.
Peggy ruft uns.
„Der nächste Parkplatz ist unser.“
Die Autos werden abgestellt und eine Tafel zeigt „Grand Canyon“. Das überrascht mich sehr bitter, denn ich dachte immer, er wäre in Arizona. Aber meine Landkarte beruhigt mich sofort: „Grand Canyon des Yellowst ones“... Bruhh!
Wir gelangen alsbald über einen kleinen Fußpfad auf den höchsten Punkt, stehen über dem blauen, aber was für blauen! Wasser und sind glücklich. Unsere Blicke verschmelzen mit der Landschaft und weiden sich an den von grünen Kiefern gefleckten, sanft anschmiegenden gelben Berg- und Hügelrücken. Der Fluss spaltet jedoch diese weich wogende Linie mit einem scharfen, steilen Riss. Uns gegenüber, auf der anderen Seite, verläuft eine sandfarbene, mit Spitzen und Riffen gefurchte senkrechte Felsenwand ins Wasser hinunter. Eine circa hundert Meter lange und fünf Meter hohe von der Natur geformte Säulenreihe säumt die obere Kante der tiefen Schlucht, durch die das unruhige Wasser wogt. Es kommt von links und verschwindet rechts in der Kurve. Es ist einfach WUNDERBAR, gebe ich Davids Vokabular zum Besten.
Ich könnte jetzt noch stundenlang hier staunen, aber meine Freunde wissen, es gibt noch viel zu bewundern. Und die Räder lecken schon wieder den Asphalt. In manchen Gegenden stehen zahlreiche goldbelaubte Bäu me, aber jeder für sich allein, als wollen sie ihre Bedeutung gegenüber den, in Gruppen versammelten, schlanken hohen Kiefern auf diese Weise zum Ausdruck bringen. Aber hoppla! Wir müssen anhalten, ein freundlicher Fratz steht mitten auf dem Fahrdamm. Ein junger Kojote mit hellem Pelz. Er kommt bis zum Auto und schaut uns bittend an. Dave vergisst die Spielregeln, „das Füttern der Tiere ist verboten“... Aber ich halte mich auch nicht an die Vorschriften. Während David nach einem Stück Brot herumstöbert, steige ich aus und fotografiere den netten Kumpel aus zwei Schritten Entfernung. Aber dann ermahnen wir uns gegenseitig, dass unser Verhalten jeweils unkorrekt sei. Das Füttern beendet Dave daher nach der ersten Scheibe Brot. Es ist nicht gut, wenn das Tier sich anstelle von Jagen an das bequeme Betteln
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