Kellerwelt
Fixers sah, verwandelte sich die Verachtung für diese Kannibalen in
echten Hass. Als er den Fixer noch einmal ansprach, musste er sich zwingen,
völlig gelassen zu klingen.
„ Ihr werdet eure Speisekarte
für heute umschreiben müssen. Ich werde nämlich jetzt gehen, ob euch das passt
oder nicht. Ist mir scheißegal. Und wenn ich euch so ansehe, dann werdet ihr
Gemüsehändler wohl kaum in der Lage sein, mich daran zu hindern." Er trat
einen Schritt nach vorne. „Also, ich frage euch jetzt zum letzten Mal: Wo ist
dieser Durchgang."
Er nahm sich vor, sofort zu
verschwinden, falls sich diese Neandertaler auch weiterhin störrisch zeigten.
Allerdings würde er einen dieser Kerle im Vorbeigehen niederschlagen - einfach
so, weil ihm gerade der Sinn danach stand. Im Augenblick taten die Neandertaler
auch nicht sonderlich viel, um ihn von diesem Vorhaben abzubringen. Im
Gegenteil: Sie schauten ihn unverfroren an und grinsten. Sogar die
Vogelscheuche starrte ihn an, obwohl es für sie kaum eine bessere Gelegenheit
gegeben hätte, sich endgültig abzusetzen.
Er sah die Kannibalen an und
malte sich aus, wie er eine dieser Gestalten am Zottelbart packte und in die
Höhe riss. Wie er seine Faust ballte und dieses Grinsen zu Brei schlug.
Untermenschen, die ihn so frech anstarrten, hatten es nicht besser verdient.
Er stutzte. Diese
Untermenschen grinsten zwar ein Grinsen, aus dem Gier, Hunger, Wahnsinn und
eine irre Form der Überlegenheit sprachen, doch sie starrten ihn nicht an.
Stattdessen starrten sie alle an ihm vorbei, auf einen Punkt irgendwo hinter
ihm.
So lange er gebraucht hatte,
um dies zu bemerken, so schnell fiel seine Reaktion aus. Er sprang einen
Schritt nach links, in Richtung des Haufens Eingeweide. Gleichzeitig drehte er
sich halb um. Auf diese Weise sah er, wer sich von hinten näherte, während er
gleichzeitig die Gruppe am Feuer in seinem peripheren Blickfeld behielt.
Von hinten näherte sich eine
weitere Lumpenpuppe. Fettige Mähne und Zottelbart. Am Körper des Kerls hingen
einige Stofffetzen herab und offenbarten mehr als sie verdeckten. Im Gegensatz
zu seinen Kameraden am Feuer hielt dieser Menschenfresser jedoch in der rechten
Hand einen länglichen Gegenstand zum Schlag erhoben. Diese Pose verwandelte den
Neandertaler schlagartig von einem Opfer in einen Gegner.
Der Neandertaler ging zum
Angriff über. Er ließ den Menschenfresser herankommen. Dann stoppte er den
Schlag des Mannes mit einem brutalen Block gegen das Handgelenk. Die
Schlagwaffe flog aus dem Griff des Neandertalers und klapperte zu Boden. Dem
Geräusch nach zu urteilen handelte es sich um ein Stück Holz - möglicherweise
der Überrest einer Tür. Er hielt sich nicht lange mit Überlegungen zu diesem
Thema auf. Stattdessen packte er das Handgelenk des Mannes, riss es nach unten
und verdrehte es, bis Knochen, Muskeln und Bänder nachgaben. Als der
Neandertaler aufschrie und auf die Knie sackte, versetzte er dem Mann einen
Tritt zwischen die Beine und zum Abschluss einen Tritt gegen den Kopf. Damit
hatte er den Angreifer ausgeschaltet. Nun konnte er sich um die restlichen
Menschenfresser kümmern.
Die drei Männer am Feuer
hatten sich inzwischen zwar erhoben, doch sie rührten sich nicht.
Offensichtlich hatten sie nicht mit Gegenwehr gerechnet. Nun standen sie dort,
wie vom Donner gerührt. Nur die Vogelscheuche schien zu begreifen, in welche
Richtung sich die Situation gerade entwickelte. Sie kreischte auf, rannte los,
schlüpfte an ihm vorbei und verschwand. Er ließ sie passieren - sie stellte
keine Bedrohung für ihn dar.
Stattdessen wandte er sich
den drei Männern zu. Mit diesen Burschen war er noch nicht fertig. Anstatt sich
ihrem Schicksal zu ergeben und hier unten zu verhungern, wie es ihre Strafe
vorsah, hatten sie sich einfach von Ihresgleichen ernährt. Eine unglaubliche
Sauerei! Dafür würde er sie bezahlen lassen.
Die drei Neandertaler ahnten
offenbar, was ihnen blühte, als er sich in Bewegung setzte. Der Fixer
gestikulierte heftig und versuchte, die beiden anderen zum Angriff zu treiben.
„ Ja los, macht mal hin.
Schnappt ihn euch. Hopp hopp . Sonst bleibt die Küche
kalt."
Die beiden Kannibalen
marschierten auf ihn zu. Er hatte es mit Amateuren zu tun - das erkannte er
sofort. Zwei Profis hätten sich aufgeteilt. Einer hätte einen Scheinangriff
gestartet, während der andere ihn flankierte. Doch diese beiden Suppenkasper
wankten im Gänsemarsch auf ihn zu. Er veränderte seine Position nur um zwei
Schritte
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