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Kells Legende: Roman (German Edition)

Kells Legende: Roman (German Edition)

Titel: Kells Legende: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Remic
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an. Er erwiderte ihr Lächeln, und Liebe schimmerte in seinen Augen, als er vor Lust tief unten in seiner Kehle knurrte und sie auf das Bett drückte. Er küsste sie, streichelte ihren Körper, fuhr mit seinen Klauen über ihre Haut, hinterließ Furchen auf ihren Kurven; Anukis stöhnte, als sie sich ihm hingab, teilweise aus Lust, teilweise auch, um ihr Leben zu retten, ihres und das ihrer Schwester. Gleichzeitig wurde sie von Verwirrung durchtost, und viel später, sehr viel später dachte sie über die Liebe nach, die sie in seinen Augen wahrgenommen hatte. War es seine Liebe gewesen oder nur eine Reflektion ihrer eigenen?
    Anukis hatte einen Traum. Sie träumte von Kradek-ka. Er war groß und mächtig, ein vornehmer Uhrwerker in der prachtvollen Kriegsrüstung der Vachine. Erst stand er irgendwo neben ihr, dann setzte er sich mit gekreuzten Beinen ein Stück von ihr entfernt hin. Seine Schwerter kratzten über den Boden. Ein Feuer brannte im Kamin, ein altmodisches, traditionelles Holzfeuer, und der Rauch wirbelte Funken in die Luft. Die Flammen glitzerten in Kradek-kas wirbelnden, goldenen Augen.
    »Anukis?«, sagte er sanft.
    »Vater!« Sie rannte zu ihm, und er hielt sie fest; seine mächtigen Arme umschlangen sie, und sie weinte, weinte Tränen aus Gold und Blut und wusste, dass alles gut werden würde, dass die Welt gut war und dass sie, Anukis, sich nicht ihren Schrecken alleine stellen musste. »Ich habe dich so vermisst, Vater. Ich war so allein und hatte so schreckliche Angst ohne dich.«
    »Du musst mir jetzt genau zuhören, Mädchen.« Seine Stimme klang sanft, trotz der Größe seiner Gestalt. »Ich bin an einem höchst … seltsamen Ort. Ich glaube fast, ich könnte tot sein.«
    »Aber wie … wie bist du dann in meine Träume gekommen?«
    »Das weiß ich nicht, Mädchen. Aber ich weiß um deine Situation. Sie haben es herausgefunden, stimmt’s?«
    »Es war schrecklich.« Sie begann zu weinen.
    Er wischte ihre Tränen weg. Das Licht der Flammen tanzte auf seinen silbernen Reißzähnen. Von allen Vachine, jedem aus der achtzigtausend Köpfe zählenden Bevölkerung von Silvatal, war Kradek-ka der Einzige, der reines Silber verwenden konnte. Normalerweise störte Silber den feinen Mechanismus und die anderen Elemente des Uhrwerks, beeinträchtigte das Funktionieren des Silberquarzes und brachte den Rhythmus des Herzschlags durcheinander. Das galt jedoch nicht für Kradek-ka. Er war für die anderen Ingenieure ein Mysterium, ein Rätsel für die Uhrwerker, ja selbst für den Patriarchen.
    »Ich möchte dir einen Rat geben.«
    »Sag mir, was ich tun soll.«
    »Heirate Vashell.«
    »Wie bitte?«
    »Er ist deine einzige Überlebenschance. Und ich möchte, dass du überlebst, Anukis. Ich möchte unbedingt, dass du weiterlebst.«
    Sie wachte auf. Es war warm in dem Raum, und es roch nach Öl. Es roch nach dem berauschenden Blutöl.
    Vashell war da, stand nackt neben ihrem Bett. Seine Erektion war beeindruckend; in seinem Hodensack drehten sich winzige Zahnräder, leise surrend, während sie das Licht von hundert brennenden Kerzen reflektierten.
    Anukis lehnte sich keuchend zurück, und ihre goldenen Locken umrahmten ihr blasses Gesicht, betonten ihre zierlichen Züge.
    »Ich habe dich so sehr begehrt«, sagte er.
    »Ich liebe dich, Vashell«, erwiderte sie, während sie an die Furcht im Blick ihres Vaters dachte. Die Lüge kam ihr leicht von den Lippen. Es war eine Lüge, die ihre Existenz sicherte, eine Lüge, geboren aus ihrem Durchhaltewillen, ihrem Überlebensdrang. Denn nur wenn sie überlebte, konnte sie ihren Vater finden und ihre Schwester retten.
    »Und ich liebe dich.« Er berührte sie, streichelte ihre Brüste, ihre Hüften, drang ohne Probleme in sie ein, denn sie war heiß und feucht. Sie schloss die Augen und erlaubte ihm, sie zu nehmen, immer und immer wieder. Das einzige Geräusch im Raum waren sein Keuchen und das kaum vernehmbare Ticken seines Uhrwerks in ihr.
    »Shabis!«
    Shabis lief durch den Raum, lief mit nackten Füßen über den dicken Teppich und stürzte sich in Anukis’ Arme. »Anu«, sagte sie, den Spitznamen ihrer älteren Schwester benutzend, schmiegte sich an sie und hielt sie fest. Die beiden Schwestern atmeten ihren natürlichen Duft ein, spürten das Fließen der schwesterlichen Liebe, ein Band, das stärker war als alles andere.
    Schließlich wich Shabis ein Stück zurück. Tränen rannen ihr über die Wangen. »Wie geht es dir?«
    Anukis warf Vashell einen Blick über

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