Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kells Rache: Roman (German Edition)

Kells Rache: Roman (German Edition)

Titel: Kells Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Remic
Vom Netzwerk:
Gebräuchen der Vachine indoktriniert. Anukis möchte, dass die Gesellschaft der Vachine sich weiterentwickelt und gedeiht, trotz allem, was sie ihr wegen ihrer unreinen Natur angetan haben, trotz allem, was Vashell tun musste, durch simple Manipulation und durch Magie. Aber sie wird es sich überlegen, Graal. Sie wird uns die Seelengemme freiwillig aushändigen. Und wenn nicht? Dann werde ich ihr die Gemme mit meinen eigenen Zähnen aus der Brust reißen. Die Religion der Ingenieure muss hier enden. Es ist Zeit für ein neues Imperium. Ein Imperium, das auf Blut und Opfer und der Vampirseuche basiert!«
    Graal schwieg einen Moment und dachte an seine eigenen Töchter, Shanna und Tashmaniok. Wenn sie eine Gemme von unbegrenzter Macht in ihrem Leib getragen hätten, eine Gemme destruktiver Seelenmagie, wenn sie den Schlüssel dazu in sich gehabt hätten, die uraltem Vampirgötter zu beherrschen … hätte er sie geopfert? Er lächelte. Natürlich hätte er das getan. Denn sie waren nur Fleisch und Knochen, was Kradek-ka und er jedoch planten … nun, das war Unsterblichkeit. Macht. Und totale Kontrolle.
    »Was ist mit dem zweiten Punkt?«, erkundigte Graal sich schließlich. »Haben sich die drei Monde ausgerichtet?«
    »Die Monde stehen in Reih und Glied«, bestätigte Kradek-ka. »Und gerade während wir uns unterhalten, befindet sich Jageraw in den Bergen auf seinem merkwürdig verschlungenen Kurs. So wie es im Buch der Engel geschrieben steht, mussten die Gemmen in Hüterseelen implantiert werden. Und erst wenn man sie freisetzt, entfalten sie ihre wahre Macht, mit der wir die Kriegsfürsten der Vampire kontrollieren können.«
    »Wir haben also Anukis. Wir haben Jageraw. Meine Lady, unsere Kontaktperson, hat die dritte Gemme implantiert … hast du sie schon gefunden? Hast du die Hüterin gefunden?«
    »Ja.« Kradek-kas Stimme klang leise. Sein Uhrwerk klickte und summte leise im Hintergrund. »Ich weiß jetzt, wer die Hüterin ist.«
    »Hat sie gut gewählt? Ist die Hüterin mir bekannt?« Graals Stimme klang ernst.
    »Sagen wir, dass ihre Wahl ein Rätsel löst, das uns viele Tage lang beschäftigt hat, General Graal.«
    Die Messingkammer im Ingenieurpalast war zu dieser nächtlichen Stunde kalt und unheimlich ruhig. Sa trat ein und zog den schimmernden, eisernen Umhang mit dem hohen Kragen fester um sich. Ihre Augen glühten vor Wut. »Ich hoffe, du hast einen guten Grund!«, schnarrte sie und schritt mit knallenden Stiefeln über den Metallboden. Dann blieb sie stehen und starrte Walgrishnacht und die drei überlebenden Angehörigen seiner Einheit an.
    Der Zustand des Cardinals und seiner Vachine-Krieger war schlicht erbärmlich. Ihre Haut war von Wunden übersät und verbrannt, verletzt von Waffen und Eis, ihre Rüstung und ihre Kleidung waren nur noch Fetzen, die Spuren vieler Kämpfe zeigten. Doch die Krieger der Vachine trugen ihre blutigen Bandagen mit Stolz.
    »Ihr seid durch die Berge gekommen?«
    »Über die Geheimen Pfade«, erklärte Walgrishnacht.
    »Und ihr habt Neuigkeiten mitgebracht«, fuhr Sa scharf fort.
    »Prinzessin Jaranis ist tot. General Graal hat sie ermordet. Ich nehme an, das beantwortet wohl die Frage nach einer erfolgreichen Invasion.«
    »Es ist nicht deine Pflicht, irgendetwas anzunehmen!«, fuhr Sa ihn an. Sie kniff die Augen zusammen. »Du wurdest verfolgt?«
    »Von Cankern«, erwiderte Walgrishnacht gleichmütig. Tagor-tel zischte kurz, stieß die Luft zwischen seinen Vachine-Reißzähnen aus. Er fuhr mit der Hand durch die Luft und sah Sa an, die kurz nickte. Es war noch nie vorgekommen, dass Canker einen Vachine angegriffen hatten. Das war unglaublich! So etwas auch nur zu äußern galt im Ingenieurpalast als Häresie.
    »Du kannst das beweisen?«, wollte Tagor-tel wissen. Er sprach leise, und seine Stimme klang ziemlich giftig.
    Beja trat aus den Schatten, einen Sack in der Hand. Ohne viele Förmlichkeiten drehte er den Sack um. Ein riesiger, deformierter Canker-Schädel rollte heraus und hinterließ eine Blutölspur auf dem Boden der Kammer.
    Sa trat unwillkürlich einen Schritt zurück und begegnete dann dem stählernen Blick von Walgrishnacht.
    »Nicht wir sind hier der Feind«, erklärte der Cardinal. Sie bemerkte, dass er seine Hand auf den Schwertgriff gelegt hatte. Ihm fehlte ein Finger.
    »Ist dir klar, mit wem du sprichst?«, zischte Sa und berief sich auf ihren unantastbaren Status als Uhrwerker.
    »Allerdings«, erwiderte Walgrishnacht. »Auf mich macht es den

Weitere Kostenlose Bücher