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Kells Rache: Roman (German Edition)

Kells Rache: Roman (German Edition)

Titel: Kells Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Remic
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etwas Einzigartiges, um die Trallisk in diesem Krieg zu schlagen, und das, das bedeutete Akzeptanz, denn er war jung, und in ihm fanden sie einen Verbündeten, und sie würden ihn stärken, hatten ihm ein Rückgrat aus Kutikula gemacht, das Proteine und Chitin enthielt und in Schichten aufgebaut war und mit langen Proteinsträngen versorgt wurde, die tief in sein eigenes Fleisch reichten, sein eigenes Rückgrat und seine eigenen Nerven, und sein Körper hatte dieses Rückgrat als sein eigenes akzeptiert. Und jetzt … Jetzt, nach dem Zwischenfall mit dem Wolf, hatten die Seelenhüter seine Schulter auf eine ähnliche Art und Weise repariert, ihm ein neues Schulterblatt gemacht, denn die Reißzähne des Wolfs hatten Muskeln zerfetzt und Knochen pulverisiert, und jetzt waren sie ein Teil von ihm, sie alle waren ein Teil von ihm, und er war ein Teil von ihnen, und sie akzeptierten Jage nur zu gern in ihrer Familie, denn sie wussten, dass er nichts Böses in seinem Körper hatte oder in seinem Geist oder in seiner Seele und dass er ihnen helfen konnte, ihnen helfen, die Geheiligten zu beschützen, denn ihr Zweck war sehr wichtig für die Welt, und er, Jage, war ebenso wichtig für die Welt … und eines Tages würde er verstehen, warum sie ihm die Geheiligten zum Schutz übergaben …
    Jage riss erschrocken die Augen auf. Er fuhr sich mit der Zunge durch seinen Mund, hustete und setzte sich auf. Er bewegte seine neue Schulter vorsichtig und drückte sie dann mit seiner freien Hand. So stark wie Stahl! Auf einem flachen Felsen zu seinen Füßen stand eine Platte aus Stein, auf der Früchte und Gemüse lagen und ein graues, feucht schimmerndes Stück Fleisch. Jage streckte die Hand aus, nahm das Fleisch, das ihm durch die Finger zu rutschen drohte, als wollte es fliehen. Er wusste, was er tun musste. Er musste stark werden. Er musste wachsen und essen und mächtig werden; nur dann konnte er den Hexel ihre Freundlichkeit entgelten und ihnen bei ihrem uralten Krieg gegen die Trallisk helfen; nur dann konnte er ihnen helfen, die Geheiligten zu beschützen. Ihnen helfen, ihren Platz in der Welt einzunehmen.
    Jage aß das Fleisch und rieb sich dabei zerstreut die Brust, wo sie direkt über seinem Herzen juckte. In diesem Moment wurde ihm klar, dass er einen neuen Namen brauchte. Einen Namen, der seine Verschmelzung mit den Spinnen respektierte; der spiegelte, dass er nicht nur ihre Gesellschaft akzeptierte, sondern seine Aufnahme in ihre Genetik.
    Von diesem Punkt an, so beschloss er, würde er sich Jageraw nennen.
    General Graal ritt mit seinem schwarzen Hengst auf den Kamm des Hügels und drehte sich um. Sein Blick schweifte über die verschneite Wildnis und die trostlose, verfallene Stadt von Alt Skulkra. »Ich kenne dich«, sagte er und kniff die Augen zusammen. »Ich erinnere mich an dich. Ich erinnere mich gut an dich, Alte.«
    Graal war halb Vachine, halb Albino. Er wurde von der Gesellschaft der Vachine und ihrer Kultur wegen seines Alters akzeptiert, wegen seiner Kühnheit im Kampf, seiner taktischen Fähigkeiten als General und weil er, obwohl ihre Geschichte dies nicht länger aufführte, einer vom Blut der ersten Vachine war, die auf dieser Welt gewandelt waren. Und zwar unter den wachsamen Blicken der Kriegsfürsten der Vampire: Kuradek, Meshwar und Bhu Vanesh. Graal war uralt, älter als tausend Jahre. Er war ein uralter Sklave der Kriegsfürsten der Vampire. Und Graal war darüber außerordentlich erbost.
    Er versuchte sich zu beruhigen, versuchte das Donnern des Uhrwerks in seiner Brust zu verlangsamen. Aber es gelang ihm nicht! Er biss die Zähne zusammen und schmeckte sein eigenes Blutöl.
    Ein Schnitter näherte sich ihm, den Blick fest auf den General gerichtet. Er glitt wie ein Geist durch den frisch gefallenen Schnee.
    »Du solltest dich beherrschen, Bruder«, sagte der Schnitter.
    »Ich habe diese verdammte Scharade bis oben hin satt! Ich will den Tod der Vachine. Ich will, dass sie abgeschlachtet werden! Ich kenne meine Bestimmung, durch das Recht des Siegers, der Blutsverwandtschaft, der Geburt! Ich kenne meinen Platz, Schnitter!«
    »All das wird kommen«, beruhigte ihn der Schnitter. »All das wird kommen. Du hast bis zu diesem Punkt eine sehr große Geduld gezeigt; warum regst du dich jetzt so auf? Was hat deinen Geist aufgescheucht, General?«
    Graal schwieg, die blassen Lippen zusammengepresst, während sein bleiches, finsteres Gesicht von Schatten überz ogen und von fallendem Schnee bedeckt

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