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Kells Rache: Roman (German Edition)

Kells Rache: Roman (German Edition)

Titel: Kells Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Remic
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implantieren sollten, oder ob wir es gewaltsam auf medizinischem Weg entnehmen könnten. Und doch wusste ich es die ganze Zeit, ich wusste es immer!« Graal drehte sich herum und richtete den Blick seiner funkelnden blauen Augen auf die riesige Bestie. »Ich wusste immer, wann er log.« Graal lächelte. Seine Lippen verzogen sich zu schmalen Streifen.
    »Ich kann es dir nicht sagen«, knurrte der Canker. »Du würdest es niemals glauben!«
    »Du wirst es mir sagen«, antwortete Graal leise, »sonst werde ich dich auf der Stelle erledigen!«
    »Sie werden mich verfluchen!«, heulte der Canker, in dessen Stimme plötzlich Schmerz, Furcht und sogar Schock mitschwang.
    »Wer wird das tun?«
    »Die Bewohner von Ankarok!«, knurrte Nesh und griff Graal mit atemberaubender Geschwindigkeit an. Er hatte seine Krallen ausgefahren, seine Reißzähne schimmerten von Gold und Messing, und er knurrte wütend, als er brutal nach Graals Kopf schlug. Der General schien endlos lange wie fest angewurzelt dazustehen, bis er sich schnell und mit kalkulierter Präzision bewegte, vortrat, sich unter den wil den Schlägen wegduckte, bis er nur noch Zentimeter von de r wütenden, knurrenden, animalisch trotzigen Vachine-Missgeburt entfernt war. Sein schlankes Schwert durchbohrte den Canker, drang bis zum Heft in den Leib ein. Dann trat Graal vor den wild um sich schlagenden Klauen zurück, fast wie ein Tänzer mit einem Wirbel aus eleganten, komplizierten Schritten. Der General sank auf ein Knie und wartete. Nesh schien gefangen in einem Tumult aus Schmerz und Hass, wurde plötzlich langsamer und sah Graal an, als die Erkenntnis in ihm dämmerte.
    »Du hast mich … getötet«, röchelte die Bestie. Blut strömte aus ihrem Mund. Dann sackte sie zu Boden, während noch mehr Blutöl aus ihrem Hals strömt, und ihr Körper auf dem feuchten Hügel landete. Sie grunzte noch einmal, und man hörte, wie ein Uhrwerkmechanismus knirschend zum Stehen kam. Schließlich erstarben die internen mechanischen Geräusche ganz … und mit einem letzten Zucken starb der Canker mit ihnen.
    Graal stand auf, zog ein weißes Tuch aus der Tasche und reinigte sein schmales, schwarzes Schwert. Dieser eine Schlag hatte den Canker weit effektiver außer Gefecht gesetzt, als ein ganzer Zug von bewaffneten Albino-Soldaten es vermocht hätte. Seine Schwerttechnik war präzise und absolut tödlich. Er drehte sich um. Die Augen hatte er zu schmalen Schlitzen zusammengezogen, seine Haut war asc hfahl.
    Der Schnitter beobachtete ihn scharf, fast mit so etwas wie Interesse. »Also, die Bewohner von Ankarok haben Kell geholfen? Ich persönlich halte das für … höchst unwahrscheinlich«, meinte er. Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
    »Ich ebenfalls!«, fuhr Graal hoch und schob sein Schwert in die Scheide. »Vor allem angesichts der Tatsache, dass die Kriegsfürsten der Vampire dieses Volk vor nahezu eintausend Jahren vollkommen ausgerottet haben!«

2
    EINE KOSTPROBE VON TROSTLOSIGKEIT
    Es kostete Kell und Saark etliche Stunden, sich durch die schmalen Tunnel in den massiven Mauern des Turms zu zwängen. Obwohl Kell breitschultrig und kräftiger gebaut war, war es der geschmeidige und athletische Saark, der darunter litt. Irgendwann, an einer besonders engen Stelle, im dämmrigen Licht und umgeben von uraltem Steinstaub, der ihnen in Lungen und Nase drang und Hustenreiz auslöste, blieb Kell stehen. Skanda war weit vor und unter ihm und stieg gerade über eine Reihe von uralten Bleirohren. Kell drehte sich herum und starrte Saark prüfend an. Der sagte kein Wort, aber sein Gesicht war von einem Schweißfilm überzogen, und sein Blick wirkte gehetzt.
    »Macht die Wunde dir Probleme, Jungchen?« Kell meinte die Stichwunde, die Myriam Saark versetzt hatte, Myriam, die vom Krebs zerfressene Brigantin, Diebin und Vagabundin, die Kell vergiftet und seine Enkelin Nienna entführt hatte. Sie wollte ihn damit erpressen, damit er nach Norden reiste und ihr einen Weg durch das Schwarzspitz-Massiv zeigte. Bis jetzt funktionierte ihr Plan gut. Und das Gift, das sie ihm mit einer Messingnadel injiziert hatte, machte Kell bis jetzt ebenfalls keine Sorgen, denn er hatte drängendere Probleme zu lösen. Aber er wusste, dass diese Situation sich sehr bald ändern würde. Und zwar wenn das Gift anfing, ihm wirklich zuzusetzen.
    »Allerdings.« Saark blieb stehen und wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß vom Gesicht. Diese Geste hinterließ schmutzig graue Streifen auf

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