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Kells Rache: Roman (German Edition)

Kells Rache: Roman (German Edition)

Titel: Kells Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Remic
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Hand Anukis’ war er ein Ausgestoßener und konnte niemals zu dem Ort zurückkehren, den er liebte. Der Ort, der sich wie eine Faust um sein Herz und seine Seele schloss. Aber er konnte dennoch etwas tun. Er musste etwas tun. Und er war der Einzige, der es vermochte.
    Er betrachtete durch einen Tränenschleier die wimmernde Kreatur. Und blinzelte, als er neben diesem schimmernden Monster mit dem schwarzen Hornpanzer Anukis erkannte. Die süße Anukis! Dann setzten sich die Puzzleteile zusammen. Anukis trug eine Seelengemme in sich! Deshalb hatte Kradek-ka sie so besonders gemacht, so fortschrittlich, und seine technisch so brillante Ingenieurkunst dazu benutzt, sie am Leben zu halten. Er wollte etwas Vollkommenes schaffen. Deshalb hatte er zugelassen, dass sich die Gesellschaft der Vachine gegen sie wendete, so dass, wenn die Zeit kam, wenn die Notwendigkeit nahte, so viele Vachine aus Silvatal zu opfern, Anukis dann …
    Vashell überlief es eiskalt.
    Anukis würde bereit sein, dachte er.
    Bereit zu töten. Bereit zu morden.
    Bereit zu opfern …
    Ein Gefühl von Übelkeit breitete sich in seiner Magengrube aus, als Vashell begriff, dass diese ganze Angelegenheit nur ein Spiel gewesen war, eine raffinierte Strategie, initiiert und ersonnen von General Graal und Kradek-ka. Mit dem Ziel, die Kriegsfürsten der Vampire zurückzuholen. Sie hatten alles geplant, hatten Ränke geschmiedet und die Blutraffinerien für ihre Zwecke eingesetzt. Zuvor hatten sie sich die notwendigen Befehle von den Vachine erschlichen, angeblich um in Falanor auf der Suche nach frischem Blutöl einfallen zu können … während sie in Wirklichkeit Rohmaterial sammelten, um die Wiedergeburt der Kriegsfürsten der Vampire zu bewerkstelligen.
    Tausende Menschen. Tausende Vachine.
    Alle tot und kurz davor zu sterben, nur damit diese grauenvollen Drei wieder über die Erde wandeln konnten!
    Er würde sie aufhalten! Er würde ihre Pläne vereiteln!
    Vashell griff nach seinem Bogen und nockte mit eisstarren Fingern einen tödlichen Pfeil auf die Sehne. Dann dreh te er sich um und blickte wieder über den Felsvorsprung. Wen sollte er töten? Wer war das effektivste Ziel? Wenn er nur einen Schuss hatte? Kradek-ka? Anukis? Die süße Anukis … Tränen brannten in seinen Augen, und er wischte sie rasch weg. Oder Graal. Wenn Graal tot war, konnten sie doch nicht weitermachen. Oder?
    Vashell hörte ein winziges Geräusch, wie das Kratzen von Metallkrallen auf Fels, und drehte sich um. Die Kälte drang ihm bis ins Mark.
    Zwei Frauen standen vor ihm, beinahe überheblich in ihrer gelassenen Haltung. Ihre Reißzähne und ihre Krallen glänzten. Die eine hatte ihr langes weißes Haar zu Zöpfen geflochten, und auf dem kurzen weißen Haar der anderen lagen Schneeflocken. Sie hielten Schwerter in den Händen und lächelten.
    »Was um alles in der Welt«, sagte eine und neigte den Kopf ein wenig, als wollte sie den wundervollen Schwung ihres Halses betonen, »machst du denn hier oben, hm?«
    Vashell reagierte blitzschnell, riss den Bogen herum und schoss den Pfeil ab wie eine Kobra, die zuschlägt.
    Jemand knurrte, es klatschte feucht, und dann hörte es sich an, als würde Fleisch in Fetzen gerissen.
    Alloria wimmerte und wich durch den Schnee zurück.
    Die Seelenfresser ignorierten sie, als sie fraßen.
    Eine Abteilung aus zehn Soldaten der Eisernen Armee führte Kell, Saark und Nienna, die jetzt entwaffnet und gefesselt waren, ohne Pause durch die unterirdischen Tunnel von Skaringa Dak. Ihr Kommandeur, ein großer, arroganter Albino namens Spilada, ging voran. Er schien zudem der Einzige aus der Gruppe zu sein, der den Weg kannte. Sie marschierten den ganzen Tag, während ihnen der Schweiß über die Gesichter lief und ihre Muskeln brannten und protestierten, während sie durch die Tunnel in den Berg hinaufstiegen. Manchmal mussten sie klettern, was sehr gefährlich war, wenn einem die Hände vor dem Körper gefesselt worden waren. Einmal rutschte Nienna aus, stolperte und glitt über einen langen Geröllhang auf einen gähnenden schwarzen Abgrund zu. Einer der Soldaten packte sie am Kragen und zog das wimmernde Mädchen von der steil abfallenden, riesigen Spalte weg.
    Kell drehte sich zu Spilada herum. Er lächelte, es war ein fast liebenswürdiges Lächeln, doch die lodernde Wut in seinen Augen erzählte eine vollkommen andere, bösartige Geschichte. »Wenn dem Mädchen etwas zustößt, fresse ich deine Scheißaugen!«, knurrte der alte Mann.
    »Und

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