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Keltenfluch

Keltenfluch

Titel: Keltenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Einmaliges entdeckt hatte, von dem ihr Freund möglicherweise träumte, weil er immer auf der Suche danach gewesen war.
    Er hatte es nicht gefunden, das war Cella auch klar. Wäre es so gewesen, hätte er sich anders verhalten und ihr zumindest einen Tip gegeben. Das war nicht geschehen, also hatte Tony seine Aufgabe noch nicht gelöst. Und nur deshalb war er hier. Da er viel gelesen hatte, wusste er auch mehr, aber er hatte sein Wissen leider für sich behalten.
    Allmählich gelang es ihr, wieder zurück in die Realität zu kehren. Sie stand in dieser Höhle, und wenn sie nach rechts schaute, fiel ihr Blick zum Ausgang hin und auch hinein in das Camp, in dem Lichter schimmerten, die ihr allerdings so weit entfernt vorkamen.
    Ihre Gedanken drehten sich um die Gestalt im Sarg. Ein Fremder. Ein Toter, der trotzdem lebte. Und einer, der nicht nur von ihr, sondern auch von drei anderen Zeugen gesehen worden war, über deren Existenz sie sich außerdem noch den Kopf zerbrach.
    Cella wusste schon jetzt, dass sie so leicht keinen Schlaf finden würde. Die Erlebnisse waren noch längst nicht verarbeitet und außerdem gravierend, dass sie immer wieder wie ein von vorn beginnender Film vor ihrem geistigen Auge ablaufen würden. Hier war erst ein Teil einer alten keltischen Kultstätte freigelegt worden. Schon jetzt stellte sich Cella Lintock die Frage, was sich dort wohl noch alles befand.
    Zugleich kam ihr zu Bewußtsein, wie allein sie sich fühlte. Es wäre besser gewesen, Tony an ihrer Seite zu haben. Mit ihm hätte sie über alles reden können, aber ihr Freund hielt sich noch in London bei seiner Mutter auf. Er würde erst morgen eintreffen. Davor lagen noch sehr lange, dunkle Stunden.
    Cella hatte das Gefühl, wie eine Schlafwandlerin zu gehen. Bei jedem zweiten Schritt schwang sie entweder nach links oder nach rechts, und der breite Lampenstrahl machte jede ihrer Bewegungen mit, so dass der Kreis über den Boden hinweghüpfte.
    Eine einsame Gestalt verließ den Eingang und blieb in der kühlen irischen Nachtluft stehen. Cella kam sich nicht vor wie jemand, dem das Leben erneut geschenkt worden war, nein, sie war nur froh, wieder in dieser normalen Welt zu sein und alles andere hinter sich gelassen zu haben. Es gab sie also noch. Es gab ihre Welt, auch wenn sie allmählich in die Dunkelheit der Nacht hineingetaucht war.
    Im Camp leuchteten nur noch wenige Lichter. Eine Notbeleuchtung, nicht mehr. Auch das große Zelt war nicht mehr erhellt. Es schimmerte kaum Licht durch.
    Es war schon recht spät geworden. Da hatten sich die Kollegen zurück in ihre Wohnmobile gezogen.
    Dort wollte sie auch hin. Sie musste sich von den Erlebnissen erholen. Cella zählte sich bei Gott nicht zu den Trinkerinnen. Mit dem Genuss von Alkohol war sie immer vorsichtig gewesen. Nun aber brauchte sie einen kräftigen Schluck. Außerdem hoffte sie, dann besser schlafen zu können und an nichts denken zu müssen.
    Zwischen den Wagen war es still. Die meisten dieser Archäologen gehörten nicht unbedingt zu den Menschen, die Nächte durchmachten. Sehr früh waren sie schon auf den Beinen, um sich um ihre Arbeit zu kümmern. Wer jetzt noch auf war, saß möglicherweise über irgendwelchen Unterlagen oder vor dem PC, um neue Ergebnisse zu speichern.
    Dazu hatte Cella keine Lust. Wie ein dunkles Gespenst bewegte sie sich an den abgestellten Wagen vorbei und schaute auf ihren Atem, der vor den Lippen kondensierte, so kühl war es geworden. Der Herbst meldete sich an. An der Beifahrerseite stieg sie in den Wagen. Abgeschlossen hatte sie ihn nicht, das tat hier niemand. Im Gegensatz zu draußen war es im Wohnmobil ziemlich warm. Als erstes zog Cella ihre Jacke aus und legte sie über den Sitz.
    Sie wollte das Licht einschalten. Ihre Hand hatte sich schon dem Schalter genähert, als sie stockte.
    Etwas war anders geworden. Sie konnte nichts erkennen, weil es einfach zu dunkel war, doch wie schon in der Höhle spürte sie es.
    Etwas war anders geworden!
    Wieder schaffte sie nicht, es zu erfassen, danach zu greifen oder darüber nachzudenken. Sie fühlte sich nur einfach unwohl, drehte den Kopf und schaute dabei in die Dunkelheit des Wohnwagens hinein.
    Dort war nichts Genaues zu sehen. Okay, da malten sich die Umrisse des Tisches, der beiden schmalen Betten, des Computers, der kleinen Kochnische und der Sitzbank ab, aber sonst sah sie nichts.
    Keiner hatte sie verfolgt. Zumindest keine der Gestalten aus dieser anderen Welt oder Zeit. Und das fremde Wesen

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