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Keltenfluch

Keltenfluch

Titel: Keltenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie weiter und blieb vor dem Tisch stehen. »Nun, was hast du zu sagen?«
    »Setz dich. Da ist es gemütlicher, und es redet sich auch besser. Ich kenne es.«
    Um der Sache willen ging Cella auch diesen Kompromiss ein. Sie drückte sich auf die schmale Bank, aber nicht neben Benny Flint, sondern sie setzte sich im rechten Winkel zu ihm. Er hatte nichts dagegen und schob ihr nur das Glas hin. »Cheers. Auf uns und auf unser kleines Geheimnis, Cella.«
    Sie sagte nichts und lächelte nicht einmal. Aber sie trank den Whisky und leerte das Glas bis auf einen winzigen Rest.
    Flint staunte nicht schlecht. »He, so einen Schluck hätte ich dir gar nicht zugetraut.«
    »Ja, man erlebt immer wieder Überraschungen.«
    »Ha, ha.« Dann schaute er sie lächelnd an, aber seine Augen lächelten nicht. Sie blickten eher lauernd. »Es scheint mir auch so zu sein, dass ich bei dir aus den Überraschungen nicht herauskomme. Spielt aber keine Rolle. Ich mag Frauen mit Geheimnissen. Die anderen sind mir einfach zu langweilig.«
    »Komm endlich zur Sache.«
    »Langsam, Darling, nur keine Hektik. Ich mag den Stress einfach nicht.« Er trank, schnalzte mit der Zunge und stellte das Glas wieder ab. »Bis vor kurzem habe ich noch angenommen, dass es in eurer Höhle nichts zu besichtigen gibt. Das stimmt nun nicht mehr. Ich habe etwas gesehen, außer dir natürlich.«
    »Und was ist es gewesen?«
    »Ein Licht.«
    »Das stammte von meiner Lampe.«
    »Sehr gut. Sehr gut.« Er lachte wieder. »Seit wann strahlt deine Leuchte denn grünes Licht ab?«
    Cella wusste, dass ihre Ausreden auf sandigem Boden gebaut waren, deshalb sagte sie: »Rede weiter, Benny.«
    »Gern. Ich habe nicht nur Licht gesehen, sondern auch Personen. Zwar stand ich relativ weit hinter dir, aber meine Augen sind noch gut. Was ich da zu sehen bekam, würde ich sogar vor Gericht bezeugen, ob du es glaubst oder nicht.«
    »Ja, ich glaube dir.«
    »Darüber möchte ich mit dir reden.«
    Cella winkte ab. »Da ist nichts Besonderes. Tony hat ein altes Gemälde freigelegt, sonst nichts.«
    »Ha, ein altes Gemälde«, erwiderte er so unnatürlich zustimmend. »Na, wenn das alles ist.« Plötzlich änderte sich sein Tonfall und auch sein Verhalten. Er zischte Cella an und umklammerte ihr rechtes Handgelenk. »Seit wann bewegen sich Gemälde oder Höhlenbilder denn? He, seit wann?«
    »Lass mich los!«
    »Ich will erst eine Antwort haben!«
    Cella versuchte, ihr Gelenk aus dem Klammergriff zu zerren, was ihr nicht gelang, denn Benny setzte seine ganze Kraft ein. Aber sie hatte noch eine Hand frei, und damit schlug sie ihm mitten ins Gesicht.
    Sie traf die Wange, sie hörte das Klatschen, auch Flints Fluch, und er lockerte seinen Griff, so dass Cella ihre Hand durch einen heftigen Ruck wieder frei bekam.
    Im ersten Moment sah Flint aus, als wollte er zurückschlagen, aber er besann sich anders. Sein Gesicht war hochrot angelaufen, und er knirschte mit den Zähnen. »Ich werde dir noch zeigen, wohin der Hase läuft. Noch heute nacht.«
    Eine seltsame Ruhe hatte Cella Lintock überkommen. Sie wunderte sich selbst über diese Gelassenheit. »Glaubst du, dass es mich schrecken kann? Was hast du denn vor?«
    »Was ich gesehen habe, das habe ich gesehen, und das nimmt mir keiner weg. Aber ich werde es nicht für mich behalten, sondern an Nat Cochran weitergeben. Er ist hier der Boss und er muss auch wissen, was in seinem Camp läuft.«
    Jetzt lächelte Cella. »Könntest du dir nicht vorstellen, dass dies ein Fehler wäre?«
    »Warum?«
    Sie runzelte die Stirn. »Manchmal sieht man Dinge, die man besser für sich behalten sollte.«
    Kurz nur rieb er über seine getroffene Wange. »Aha, damit hast du zugegeben, dass dort etwas gewesen ist. Eben in deiner verdammten Höhle.«
    »Das habe ich auch nie abgestritten. Es ging um das Bild, Benny. Das gibt es dort.«
    »Nein, das ist mehr.« Er flüsterte jetzt. »Du hast etwas gefunden. Etwas Gewaltiges. Dieser Fund wird, würde er bekannt werden, so einiges auf den Kopf stellen.« Er schob sein Glas hin und her, weil er nervös war.
    »Weißt du, ich habe mal einen Film gesehen. Er spielte in der Wüste, glaube ich. Die Helden des Streifens haben dort etwas herausgefunden. Sie gingen auf eine Felsformation zu und gerieten ebenfalls in eine Höhle. Sie dachten, dass sie eine normale Höhle betreten hätten. Das war nicht der Fall. Die Gruppe war tatsächlich an einen Schnittpunkt der Zeiten gelangt. Ich kann es nicht genau beurteilen, was es war.

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