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Keltenzauber

Keltenzauber

Titel: Keltenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela O. Tietsch
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besser.“
    „Und ob.“ Er lachte während er sich leise vor den Korb hockte. „Ob sie wohl aufwachen, wenn ich lange genug hineinschaue?“
    „Werden sie nicht. Ich hab es eben versucht.“ Ich lachte leise.
    Am Abend saßen wir zusammen. Ich beobachtete die Füchsin beim Hunde füttern. Wieso hatte ich nicht den Mut sie anzusprechen? Ich sah zu Duncan herüber, der wie so oft Eithne heimlich beobachtete. Sah ich auch so abgetreten aus, wenn ich die Füchsin ansah? Ich wünschte mir anstelle des Grauen zu sein, der einen Gutenachtkuß bekam. Sie deckte die beiden Kleinen zu und stellte den Korb an seinen Platz, neben die Heizung.
    „Da kommt heute Abend ein Film über Kelten“, sagte Gavin in meine Gedanken hinein und unterbrach sie damit.
    Die Füchsin hatte uns erzählt, daß unser Volk heute Kelten genannt wurde. Neugierig auf das was die Menschen über uns erzählten war ich schon.
    „Flanna, ist es dir Recht wenn ich mir das ansehe?“ Gavin sah zu Flanna herüber, während sie zurück an den Tisch trat.
    Sie nickte. „Von mir aus gern.“
    „Kannst du nichts anderes mehr, als in dieses blöde schwarze Loch zu starren?“ Eithne hatte die Worte ausgespuckt und sah Gavin herausfordernd an. Sie konnte es nicht leiden, daß ihr Bruder ständig vor der schwarzen Truhe hing. Er war zu nichts anderem mehr zu gebrauchen.
    Gavin antwortete ihr mit einem milden Lächeln. „Du weißt gar nicht wie viel Wissen ich dadurch erhalte.“
    „Das ist doch nur eine faule Ausrede.“
    Gavin ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. „Wer weiß, wann ich das einmal gebrauchen kann?“
    Eithne schnaubte unwillig. Überhaupt, die ganzen Kerle hier nervten sie. Dougal hatte nur Augen für die Füchsin. Gavin glotzte andauernd ins schwarze Loch und Duncan? Hatte der eine Lebensberechtigung? Er war ihr Feind! Sie würde ihm keine Freundschaft oder Vertrauen entgegen bringen und wenn er noch so nett tat. Calum war der einzige, der sie verstand. Ihre Gedanken waren sich nahe und er fühlte wie sie, auch wenn er ein Mann war und sie eine Frau.
    Sie warf Duncan einen giftigen Blick zu. Manchmal hatte sie das Gefühl, daß er sie beobachtete, so wie Dougal die Füchsin. Sie konnte ihn nicht leiden. Wie auch immer, schließlich war er ein MacBochra!
    „Ich gehe nach oben. Ich möchte allein sein.“ Sie ging umständlich zur Tür. Im Flur angekommen drehte sie sich noch einmal um. Wer würde ihr hinterhersehen? Natürlich, Duncan! Blöder Kerl. Ehe sie nach oben ging, warf sie ihm ein überhebliches Grinsen zu.
    Duncan hatte wieder einmal mehr das Gefühl, daß sie auf seinen Gefühlen herumtrampelte. Es gehörte wohl bei ihr inzwischen zur Tagesordnung. Wenn er ihr die Wahrheit sagte, dann würde sie ihm an den Hals springen und das nicht aus Liebe! Traurig sah er ihr hinterher.
    Flanna setzte sich in die Ecke auf die Kissen. Sie war müde und fühlte sich ausgelaugt. Sie sah keine Möglichkeit diesen Menschen, die ihr inzwischen ans Herz gewachsen waren, zu helfen. Und immer wieder ertappte sie sich bei dem Gedanken, daß sie Dougal gar nicht wieder gehen lassen wollte. Suchte sie aus diesem Grund nicht stark genug nach einer Möglichkeit? Unbemerkt beobachtete sie die Männer. Calum war in dieser Zeit gereift. Aus dem jungen Mann war ein Mann geworden. Gavin hatte womöglich Recht mit seiner Glotzerei, doch sie fragte sich, ob es nicht ein Vorwand für seine Fernsehsucht war? Duncan wirkte nach wie vor traurig und das jeden Tag mehr. Vielleicht sollte sie einmal mit Eithne reden? Es war offensichtlich für wen sein Herz schlug.
    Und Dougal? Bildete sie sich seine Blicke nur ein? Oder mochte er sie mehr als nur ein wenig? Mehr als die Gefühle der Dankbarkeit von ihm verlangten? Sie schaute zu Boden. Ihre Geldvorräte waren bald aufgebraucht und ein weiteres Darlehen konnte sie sich nicht leisten. Als sie das letzte Mal davon angefangen hatte, war sie auf taube Ohren gestoßen und hatte Eithne gegen sich aufgebracht. Sie traute sich nicht es erneut zu versuchen. Kamen sie denn nicht selber auf den Gedanken, daß sie außer der Arbeit am und im Haus anderes beitragen mußten? Sie schaute wieder auf. Gavin schaltete den Fernseher ein. Er hatte sich gut an ihn gewöhnt. Viel zu gut, wie es schien. Wie sollte er in der Vergangenheit ohne ihn leben, schoß es ihr durch den Kopf?
    Der Film über die Kelten und Wikinger begann. Ohne es zu wollen wurden Dougal, Calum und Duncan in den Bann gezogen. Die in Bildern und Geschehen

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