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Keltenzauber

Keltenzauber

Titel: Keltenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela O. Tietsch
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Tagesordnung?“
    „Ist es das bei euch?“ fragte ich dagegen.
    Sie schüttelte den Kopf. „Nicht öffentlich, aber im Geheimen. Und mir völlig unverständlich, es ist nicht verboten.“
    „Nicht?“
    „Solange dem Tier keine blutige Wunde zugefügt wird.“
    „Unglaublich.“
    Der Graue begann zu fiepen. Ich steckte meine Hand unter die Decke und legte sie dem Kleinen auf den Rücken. Er war so winzig, daß er nur um weniges mehr meine Hand ausfüllte. Eine weiche nasse Nase schob sich zwischen meine Finger und suchte nach einer Milchquelle.
    „Ich glaube er hat Hunger?“
    Die Füchsin nickte. „Wir sind gleich da.“
    Ich versuchte den Kleinen mit der Wärme meiner Hand ruhig zu halten und summte eine beruhigende Weise, bis wir vor Flannas Haus hielten.
     
     
    „Ich laß den Wagen hier stehen. Bringst du die Kleinen rein? Das Milchpulver nehme ich .“ Flanna fühlte sich wie benommen von Dougals Stimme. Ihr fiel auf, daß alle fünf ohne Hemmungen sangen oder summten, wenn ihnen danach war. Sicher würde es den Menschen heute auch besser bekommen, wenn sie ihrer Stimme mehr Raum und Freiheit gaben?! Sie nahm sich vor, Dougal nach Liedern zu fragen. Wo sonst hätte sie so alte Lieder in richtiger Aussprache lernen können, als von einem Menschen aus der Vergangenheit?
     
     
    Ich bemühte mich wenig zu wackeln, um die Tiere nicht wachzurütteln. Die Decke lag vollkommen über ihnen und schützte sie vor der Kälte.
    Eithne öffnete wie bestellt die Tür und sah uns erwartungsvoll entgegen.

Keltenfernsehen und Sackpfeifen
     
     
     
    Ich staunte wie schnell diese winzigen Wesen die Herzen so vieler Menschen erobern konnten. Die beiden Hunde brauchten nur lauter als gewöhnlich Luft zu holen und sofort eilte einer, wenn nicht gleich mehrere zum Korb, um nach dem Rechten zu sehen. Hatte ich für die Kleine kaum Hoffnung gehabt, sah ich mich glücklicherweise getäuscht. Sie entwickelte sich trotz des gebrochenen Beines gut und war bald über den Berg. Ich hatte keine Angst mehr, daß sie es nicht schaffen würde. Sie waren inzwischen gut doppelt so groß geworden. Der Graue füllte mittlerweile zwei Männerhände aus. Schmunzelnd schaute ich in den Korb, auf die im Schlaf zuckenden, weichen und wuscheligen Hundeleiber.
    Mischa trat in den Raum. Ich beobachtete ihn unbemerkt. Ich mochte diesen Mann, dessen Hemd mir Flanna in den ersten Stunden nach unserer Ankunft in ihrem Haus gegeben hatte. Er war anders als Karsten. Leider hielt er es nie lange an einem Ort aus. Ich erinnerte mich daran, daß er laut Flannas Schilderungen nahezu die ganze Welt bereist hatte. Eine Welt, die viel größer zu sein schien, als wir uns das je würden vorstellen können. Wahrscheinlich mochte ich ihn, weil ich mich sicher glaubte? Flanna mochte Mischa ebenfalls, sehr sogar, doch in Freundschaft. Ein ungemein beruhigendes Gefühl.
    Ich schob mir ein Stück Schokolade in den Mund. Das süße Zeug hatte es in sich. Ich würde es vermissen, wenn ich wieder zu Hause war. Und die beiden Kleinen vor mir? Die würde ich ebenfalls vermissen. Wenn ich jemals wieder nach Hause kam? Wer wußte das zu sagen? Und hier in dieser Zeit? Konnte ich mich daran gewöhnen? Mir fiel Flannas Vorschlag wieder ein. In dieser Welt lief nichts ohne Geld. Die Geißel dieser Zeit. War es wichtig Geld zu verdienen? Wenn wir nun tatsächlich unser Wissen um unsere Kampfkünste verkauften? Was wäre dabei? Und wir könnten die Füchsin unterstützen.
    Mischa schmierte sich eine Scheibe Brot und lehnte sich mit dem Rücken an den Küchenschrank. Er grinste breit. „Niedliche Dinger!“ Er nickte zu den beiden Hunden herunter.
    Ich nickte ebenfalls lächelnd, obwohl ich nicht sicher war ob ich ihn richtig verstanden hatte.
    „Morgen reise ich wieder ab“, redete er weiter.
    Was hatte er gesagt? Er reiste wieder? Ich war überrascht. Ich sah ihn fragend an. Ich verstand das eine oder andere Wort, doch bei ganzen Sätzen war ich unsicher.
    „Wieder nach Südamerika“, ergänzte er.
    Ich nickte und wunderte mich, wie ein Mensch so oft, so weit und offensichtlich gern von seinem Zuhause fortging. Vermutlich fühlte er sich hier nicht heimisch.
    Calum und Eithne kamen lachend herein. Mischa widmete sich einer weiteren Scheibe Brot.
    Eithne stürzte auf den Hundekorb zu. „Sind sie wach?“
    „Sind sie nicht.“ Ich schüttelte den Kopf.
    „Schade.“
    „Irgendwann wirst du sie totknuddeln“, warf Calum grinsend ein.
    „Du bist doch auch nicht

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