Keltenzauber
wäre! Unglaublich!
Eine Verbindung in Freundschaft, um die Feindschaft niederzutreten! Damit trat er die Ehre der MacBochras in den Dreck! Seither mußte Duncan mit der Feindschaft seiner Brüder ihm gegenüber leben. Selbst das schien ihm nichts auszumachen. MacBochra nickte. Er würde die Dinge wieder richten!
Der neue Druide – Duncan und Eithne
Als ich das Wohnzimmer betrat, legte die Füchsin den Telefonhörer auf die Gabel. Ihr Gesicht spiegelte eine seltsame Mischung von Gefühlen wieder, die ich nicht zu deuten wußte. Sie schaute aus dem Fenster, als bemerkte sie mich nicht.
Ich räusperte mich und sie drehte sich erschrocken um.
„Ist was passiert?“ fragte ich unsicher nach.
Sie nickte, suchte nach Worten und trat zwei Schritte auf mich zu. „Da hat ein Druide angerufen.“
Ich konnte sie nur anstarren. Würde sie sagen, was ich erwartete, erhoffte?
„Er hat sich auf unsere Anzeige gemeldet.“ Sie schaute wieder aus dem Fenster. „Er glaubt, daß er euch zurückbringen kann.“ Sie sah ihn an, schwieg und bemühte sich in seinen Augen zu lesen. War er glücklich, oder fiel es ihm ebenfalls schwer loszulassen?
Ich fühlte mich unfähig ein Wort zu sagen. Endlich! Da war jemand der uns helfen konnte. Wieso stellte sich kein Gefühl der Freude ein? Im Gegenteil. Ich spürte einen Knoten der Angst meine Kehle zuschnüren. Was, wenn dieser Druide uns in die falsche Zeit zurückschickte? Oder in eine andere Zukunft? Was, wenn wir in irgend einem Nichts erwachten? Zwischen dieser und der anderen Zeit? Was, wenn die Füchsin nicht mit mir gehen wollte? Ich bemühte mich ein erfreutes Gesicht zu machen, denn sie sah mich erwartungsvoll an.
Hinter uns wurde es laut. Die anderen traten ein. Ihr Gerede erstarb, als sie die seltsame Schwingung im Raum wahrnahmen.
„Was ist los?“ fragte Duncan leise.
Ich drehte mich zu ihm um, wollte sprechen, doch meine Kehle war wie zugeschnürt.
Flanna trat zu den anderen. „Ein Druide hat sich gemeldet. Er kann euch zurückbringen!“ Sie setzte ein erzwungenes Lächeln auf und sagte leise hinterher: „Sagt er!“ Sie schien an ihren Worten zu ersticken.
Allmählich sickerten die Worte zu den anderen durch.
Plötzlich jauchzte Calum auf und sprang um Eithne herum wie ein junger Hund. Er nahm sie in die Arme und drehte sie glücklich.
Gavin lächelte über die beiden, doch die Freude wollte sich auch bei ihm nicht so recht einstellen.
Duncan starrte aus dem Fenster. Die Worte bedeuteten eine Trennung von Eithne, eine Trennung von seinen Freunden, die seine Feinde sein sollten. Er wollte nicht zurück zur Feindschaft seiner Brüder und dem Krieg der MacBochra. Ein Leben ohne Eithne. Selbst da sie ihn nicht leiden konnte, so durfte er doch in ihrer Nähe sein. Das alles wäre vorbei, wenn sie zurückkehrten. Er empfand keinerlei Freude über den Anruf. Er tauschte Blicke mit Dougal. Auch bei ihm stellte sich offensichtlich keine Freude ein.
Eithne hatte sich inzwischen von Calum anstacheln lassen. Und umarmte ihre Brüder ausgelassen. Gavin grinste sie an, doch er erwiderte ihre Umarmung nur halbherzig.
Eithne war so ausgelassen, daß sie sogar zu Duncan trat und das Unglaubliche tat, sie umarmte ihren Feind. Bei solch einer Gelegenheit durfte sie das doch, oder?
Duncan machte sich steif wie ein Brett. Träumte er? Sie versuchte sich mit ihm zu drehen, doch er blieb stehen. Erstaunt schaute sie ihm in die Augen. Sie begriff nicht. Es gab doch Grund zur Freude!
„Ihr seht aus als hätte euch einer den Tod eines geliebten Menschen mitgeteilt.“ Sie ließ Duncan unvermittelt los und wandte sich an Flanna.
„Wann?“
Flanna zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht.“ Sie sah Eithne in die Augen, die vor Freude zu glühen schienen. „Wann ihr wollt wahrscheinlich.“
„Nicht zu irgendeiner Sonnenwende, oder so?“
Flanna schüttelte den Kopf. „Er hat gesagt wir sollen uns melden.“
„Ich faß es nicht. Und ihr steht hier herum wie Steinsäulen.“ Eithne ging zu Calum und legte den rechten Arm um seine Körpermitte. „Wenigstens teilst du meine Gefühle.“
„Aye. Ich freue mich auf unsere Eltern. Auf die Kleinen und alle anderen. Ich freue mich auf die klare Luft, die tiefen Wasser und die saftigen, wilden Wälder.“ Er drückte Eithne an sich und verbarg sein Gesicht in ihrem Haar. Oh, aye, er freute sich; so sehr, daß ihm die Tränen kamen.
Ich ertrug es nicht länger. Fluchtartig
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