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Keltenzauber

Keltenzauber

Titel: Keltenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela O. Tietsch
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heraus und reichte diese Eithne, die ihn mit fragenden Augen ansah.
    Flanna trat näher. „Was haben Sie denn da?“
    Amerinth lächelte abwinkend und zeigte auf die Javataube. „Eine kleine Absicherung. “
    Flanna war nicht sicher ob ihr gefiel wie die Dinge sich entwickelten. Sie nahm Eithne den Behälter mit der Taube, die wieder und wieder gegen das Gitter stürmte, aus der Hand und sah Dougal an, der die Welpen trug. Sie hielt die Taube mit gemischten Gefühlen. Was hatte Amerinth mit dem Tier vor? Sollte sie womöglich wahrsagen, so wie Hen Wen aus den Taran Büchern? Sie ging voraus bis zum größten Platz der sieben Steinhäuser. Jedesmal wieder war sie wie gefangen von der Mächtigkeit dieser großen Steine. Und immer wieder fragte sie sich, wie es gelungen war diese riesigen Steinplatten aufeinander zu stellen? Jedenfalls ursprünglich, denn die Steine, so wie sie hier standen, waren erst vor wenigen Jahrzehnten wiederaufgebaut worden.
    Amerinth holte sie ein. „Ein guter Einfall hier zu den Steinen zu gehen.“ Er grinste sie breit an.
    Flanna nickte nur. Sie hatte keine Lust sich näher mit ihm zu unterhalten.
     
     
    Ich beobachtete den schweren Schritt des Mannes. Je mehr ich ihn beobachtete umso weniger gefiel er mir und umso weniger schien er mir fähig andere eine Zeitreise antreten zu lassen. Sicher, auch Ossian mochte das Scherzen und hatte Witz, zudem strahlte er jedoch Weisheit und Vertrauen aus. Ich folgte still den Windungen des Pfades, bis wir auf einen größeren Platz gelangten. Auf flache, eiförmig aufrecht gestellte, große Steine hatte jemand eine riesige ebenfalls flache Steinplatte gelegt, so daß sich eine kleine Höhle im Inneren bildete. Die gesamte Platte und die haltenden Steine wurden wiederum von einem weitläufigeren Steinkreis umrahmt.
    Menschen, die wohl zu den parkenden Autos gehörten, liefen zwischen den Steinen umher und besahen sich alles. Dieser Platz war sicher einmal heilig gewesen, doch heute wirkte er wie ein Abklatsch seiner Selbst. Trotz allem konnte ich die heiligen Kräfte spüren. Sie waren da, wenn auch verborgen und zertreten. Der Mann der sich Amerinth nannte, stellte seine Sachen ab und hieß uns ebenfalls alles daneben zu stellen. Nahe dem Eingang zur Höhle. Ich sah zur Füchsin hinüber, die noch die Taube in der Hand hielt und offensichtlich nicht gewillt war sie abzustellen.
    Amerinth packte seine Sachen aus. Er kümmerte sich nicht um die Leute, die umherliefen und schon bald entfernten diese sich mißtrauisch. Er stellte Kerzen, Schalen mit Wasser, Federn und kleine Steine in einen Kreis in der Höhle auf, die sich unter der großen liegende Steinplatte befand. Schließlich entzündete er ein winziges Feuer in einer Feuerschale. Er zog seltsame, mir unbekannte Zeichen in den Boden, während wir ihn durch die Zwischenräume der Steine beobachteten. Unerwartet schaute er auf und trat aus der Höhle.
    „So, ich bin so weit. Wir können beginnen.“ Er sah einmal in die Runde. „Die anderen Besucher sind nicht zu sehen, es ist ein günstiger Zeitpunkt.“ Er zog ein Messer aus einer der Taschen. „Wenn Sie mir die Taube geben?“ Fragend sah er Flanna an und hielt die ausgestreckte Hand hin.
    Flanna starrte erschrocken und ungläubig zurück.
    Ich entdeckte das Messer in der Hand Amerinths und die ausgestreckte andere, die nach der Taube verlangte. „Was will er mit der Taube machen?“ fragte ich die Füchsin.
    Sie zuckte die Schultern und wandte sich an Amerinth. „Dougal möchte wissen was Sie mit dem Tier vor haben?“
    „Ein Blutopfer, nichts weiter Schlimmes.“ Er lachte. „Sonst kommt niemand zu Schaden.“
    „Nur die Taube“, sagte Flanna wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet. „Wollen Sie das Tier töten?“
    Er nickte.
    „Gibt es keine andere Möglichkeit?“
    „Nein, Blut muß fließen!“
    Unmöglich. Das würde sie nicht zulassen. Dann mußte er eben Blut von ihr nehmen. Dougal sah sie fragend an. Sie mußte ihm eine Antwort geben.
    „Er braucht ein Blutopfer“, sagte sie steif. „Ich werde ihm Blut von mir geben! Ich lasse nicht zu, daß er das Tier tötet!“ sagte sie entschlossen.
     
     
    „Blutopfer?“ Ich schüttelte ungläubig den Kopf. „Ossian hat niemals ein Blutopfer gebraucht.“ Ich sah der Füchsin in die Augen. Daß sie sich verwunden mußte, würde ich nicht zulassen. Ich trat zu Amerinth, zog meinen Dolch aus der Scheide und zog die Klinge über meine Handinnenfläche, bis Blut tropfte. „Hier

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