Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Keltenzauber

Keltenzauber

Titel: Keltenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela O. Tietsch
Vom Netzwerk:
meine Augen wieder. Die Füchsin saß bei meinem Kopf. Ihre Augen waren kummervoll auf mich gerichtet. Leise sprach sie mich an.
    „Er hat es nicht geschafft!“ sagte sie.
    Ich bemühte mich erneut mich aufzurichten. Sie half mir. Ich sah mich suchend um.
    „Wo ist er?“
    „Geflüchtet.“
    „Mistkerl.“
    „Vielleicht ist es meine Schuld.“ sagte die Füchsin leise.
    „Deine Schuld?“
    „Ich, mein Herz wollte dich nicht gehen lassen.“
    „Dann ist es meine ebenfalls, denn ich wollte bleiben.“ Sie neigte sich zu mir herunter und gab mir einen Kuß auf die Stirn, auf die Nase und auf meine Lippen.
    „Ich weiß es ist eigensüchtig von mir, ich bin dennoch froh, daß du hier bist.“ Sie schaute beschämt zur Seite.
    Ich richtete mich so weit wie möglich auf, nahm sie in die Arme und drückte sie an mich. „Dann bin ich ebenfalls eigensüchtig.“ Ich lächelte in ihr Haar hinein. „Ich hätte nicht sagen können ob ich lieber nach Hause wollte oder lieber bei dir bleiben.“ Ich hielt sie auf Abstand, ließ die Hände an ihren Schultern hochwandern, bis zum Nacken. Sachte zog ich sie an mich, bis sich unsere Lippen berührten. Endlich konnte ich sie küssen, so wie ich mir das die ganze Zeit gewünscht hatte. Ich legte all meine Zärtlichkeit, meine Liebe und mein Verlangen in diesen Kuß. Ich fühlte mich Zuhause, obwohl mein Zuhause Jahrhunderte entfernt lag!
     
     
    Ein Gefühl der Vollkommenheit, des Verlangens wanderte Flanna vom tiefsten Inneren bis hinauf in ihre Kehle. Sie konnte nicht reden. Er hätte alles mit ihr machen können. Sie öffnete sich ihm, offenbarte ihr Herz. Ein dunkles Stöhnen drang aus ihrer Kehle.
    Ich öffnete meine Augen erstaunt. Ich hatte es gespürt, strich ihr sanft mit den Daumen über die Wangen und über die Lippen, die sich unter meiner Berührung leicht öffneten. Ich hätte sie jetzt und hier lieben können, sie war bereit für unsere Liebe, für unsere Vereinigung, so bereit wie ich! Sie legte ihren Kopf in den Nacken, ergab sich meinen Händen. Ich küßte sie wieder, dieses Mal ließ ich meiner Zunge freien Raum. Jäh ließ ich von ihr ab und räusperte mich rauh. Mit kehliger Stimme sagte ich: „Wir müssen nach den anderen sehen!“ Langsam erwachte sie aus ihrer Entrückung und sah mich aus dunklen, verheißungsvollen Augen an. Sie nickte schwach.
    Wir wandten uns den anderen zu.
    Gavin war bereits aus seiner Ohnmacht erwacht. Calum regte sich gerade. Die Füchsin trat zu Eithne und berührte sie sachte an der Wange. Ich tat das gleiche bei Duncan.
    Schwerfällig kehrten die anderen aus ihrer Ohnmacht zurück. In Duncans Augen erkannte ich Zufriedenheit. Eithne sagte nichts, doch merkwürdigerweise suchten ihre Augen eine Verbindung mit Duncan. Nachdem sie einen Blick gewechselt hatten, sah sie zu Calum, der weinend auf dem Rücken auf der Erde lag und seine Hand mit der Rückseite auf die Augen gelegt hatte. Ich trat zu ihm, legte ihm meine Hand tröstend auf die Brust. Gavin erhob sich schwerfällig und schaute sich um.
    „Er hat nicht einmal seinen Kram eingepackt.“
    „Warum hat er uns belogen?“
    Die Füchsin schüttelte den Kopf. „Er hat andauernd gerufen: Das lag an der Taube.“ Sie schaute zum Käfig mit der armen Taube, die inzwischen zusammengekauert in der Ecke saß und der Dinge harrte die da kamen. „Vielleicht hat er geglaubt, daß er es könnte?“
    „Er wußte es. Doch er wollte es versuchen“, sagte Gavin verbittert.
    Die Füchsin zuckte mit den Schultern.
    „Ich werde es nie wieder versuchen!“ sagte ich entschlossen. „Meine Leben ist jetzt hier!“ Ich sah in die Augen der Füchsin. „An deiner Seite!“
     
     
    Schweigend packten wir die Habseligkeiten von Amerinth ein. Flanna trug wieder die Hunde und die Taube, die erneut gegen das Gitter flog. Sie setzte die Tiere ab, zog sich die Jacke aus und legte sie über das Gitter. Bedrückt gingen wir weiter zum Auto, luden Tier, Mensch und Sachen ein und fuhren schweigend nach Hause zurück. Nach Hause?! Sollte das so sein?
    Flanna konnte ihre Augen nicht von Dougal lassen. Hoffentlich würde er die Nacht, die nächsten Nächte, alle Nächte in Zukunft bei ihr verbringen. Sie traute sich trotzdem nicht ihn zu fragen.
     
     
    Nachdem wir bedrückt das Abendessen hinter uns gebracht hatten und die Füchsin die Welpen mit Essen und allem Nötigen versorgt, sowie die Taube in einen größeren Käfig mit Ästen, Wasser und Futter untergebracht hatte, war es an der Zeit ins

Weitere Kostenlose Bücher