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Keltenzauber

Keltenzauber

Titel: Keltenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela O. Tietsch
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anderen hinterhertrauern. Selbst die vielen Gäste konnten nicht darüber hinweghelfen.
     
     
    Langsam brachte sie den Wagen auf dem Parkplatz zum Stehen. Sie schaute die sechs bereits auf dem Platz stehenden Autos an. Gehörte eines dem Druiden? Niemand stieg aus, um sie zu begrüßen. Hoffentlich kam er. Nicht auszudenken wie enttäuscht besonders Eithne und Calum sein würden. Sie wußte nicht was sie wollte. Gewiß wünschte sie sich, daß Dougal blieb, doch sie wußte, er würde in dieser Welt niemals dauerhaft glücklich sein können. Und sie konnte sich nicht vorstellen in der alten Zeit zu leben. All der Wohlstand den sie gewohnt war. Sie glaubte nicht ohne diesen leben zu können, obwohl sie zu den Menschen gehörte, die eher einfach lebten und keinen unnützen Tand anhäuften. Und wenn sie mitging? Was wenn sie dann feststellte, daß sie mit dem Leben dort nicht zurechtkam oder Dougal sich anders zeigte, als hier in dieser Welt? Was wußte sie schon? Es war besser so. Sie gehörten nicht der gleichen Zeit an und so sollte es bleiben.
    Sie stieg aus und suchte die Autos erneut nach Insassen ab. Dougal trat an ihre Seite. Flüchtig berührten sich ihre Hände. Sie fühlte eisige Kälte den Arm heraufsteigen. Und das obwohl er sonst stets warme Hände hatte. Still hob er den Korb mit den Hunden aus dem Auto. Sie suchte mit den Augen den Platz ab. In ihr keimte die eigennützige Hoffnung auf, der Druide würde nicht kommen, um ihr Dougal wegzunehmen.
    Sie setzten sich alle an den Waldrand und warteten schweigend. Nicht einmal die Hunde rührten sich.
    Flanna bemerkte, daß Eithne sich an den äußersten Rand rechts gesetzt hatte und Duncan außen links. Eithne benahm sich anders als sonst. Weder beschimpfte sie Duncan noch lachte sie ihn aus. Das erste Mal in der ganzen Zeit, so schien es Flanna, nahm Eithne Duncan ernst.
     
     
    Mir war das Herz schwer. Anstatt Freudensprünge zu machen, saßen wir schweigend und bedrückt nebeneinander. Aye, wir saßen nicht zusammen, sondern nur nebeneinander. Ich mußte gehen! Zudem hatte die Füchsin mich mit keinem Wort gebeten zu bleiben. In Wahrheit war sie womöglich froh, daß wir endlich wieder gingen? Und wir hatten nicht einmal unsere Schuld begleichen können. Kaum ein Wort außer den wenigen zufälligen war über die alte, unsere Zeit gewechselt worden, so wie die Füchsin sich das gewünscht hatte. Und ich hätte gern ein paar Dinge klargestellt. Doch nun war es zu spät.
    Ein Wagen fuhr auf dem Platz. Weiß mit einem eckigen Kasten hinten. War das der auf den wir warteten? Der Wagen hielt, die Tür öffnete sich und ein Mann um die fünfzig stieg aus. Ich bemühte mich, ihn zu mustern ohne aufdringlich zu sein. Sein Haar war graubraun und sein Bart sauber gestutzt. Er hatte einen Bauch über den sich ein blaues Hemd spannte. Der Mann suchte den Platz ab, bis er uns entdeckte. Zielstrebig kam er auf uns zu. Mir wurde schlecht. Es war soweit. Wir würden die unheimliche Reise erneut antreten.
    „Hallo, ich bin Amerinth. Flanna?“ Er trat auf Flanna zu, die bereits aufgestanden war und reichte ihr seine Hand. „So, das sind also unsere Zeitreisegäste!“ Er begutachtete uns wie ein Händler seine Ware.
     
     
    Flanna fühlte sich in Amerinths Nähe nicht im geringsten wohl. Sie mochte ihn nicht und wußte doch zugleich, daß dies ungerecht war. Nicht er war Schuld, daß die fünf zurück wollten, auf ihn durfte sie nicht böse sein. Es war besser so, sie wußte es. Diese Menschen gehörten in ihre Zeit, denn wenn sie nicht mehr dort waren, wer wußte, wie sich die Geschichte durch ihre Abwesenheit veränderte?
    Es war an der Zeit zu reden, sonst wirkte sie unhöflich. „Hallo, ich bin Flanna. Und das… “, sie zeigte auf die anderen, „… sind die MacDougals und ein MacBochra.“
    „Dann kann es also losgehen.“
    „Das kann es wohl“, sagte Flanna betrübt.
    „Ich muß ein paar Dinge holen, kann mir jemand helfen?“
    Flanna nickte und wandte sich an Dougal. „Er fragt, ob jemand beim Tragen helfen kann?“
     
     
    Ich nickte. Ich mochte die Stimme des Mannes nicht, sie war schneidend und hoch. Er redete so leichthin, als wäre das alles nur ein Spaziergang. Als hätte es keinerlei Bedeutung, daß fünf Menschen von einer in eine andere Zeit reisen wollten.
    Ich beobachtete wie Amerinth zwei kleine Kästen und eine Tasche aus dem Wagen holte und an uns weitergab. Unerwartet holte er einen Behälter mit Aussparungen aus einem Drahtgeflecht

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