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Keltenzauber

Keltenzauber

Titel: Keltenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela O. Tietsch
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bevorstehende Ereignis mit einem unbekannten Druiden ließ mich nicht los. Schon morgen Abend würden wir wieder zu Hause sein und unsere Familie in die Arme schließen können. Und ich würde ihnen von dieser außergewöhnlichen Frau erzählen, die meine Träume nie wieder verlassen würde. Eine Frau mit einem großen, ehrlichen Herzen und wildgelockten rotbraunen Haaren. Eine Frau, die mir so unter die Haut ging, daß ich glaubte keinen Augenblick ohne sie leben zu können.
    Ich war ein Feigling. Warum hatte ich ihr nicht vor Wochen meine Liebe gestanden, als Zeit dafür war? All die verlorenen Stunden! Ich warf mich auf die andere Seite und öffnete die Lider. Im Mondlicht sah ich die Körper der anderen und meine Augen gewöhnten sich an das Dämmerlicht.
    Gavin sah mich schweigend an. Somit schlief er auch nicht. Ich richtete mich halb auf, um die anderen anzusehen. Selbst Eithne und Calum waren wach. Ich sah nach rechts, wie stand es um Duncan? Seine Augen waren geschlossen, doch an der Art und Weise wie er atmete konnte ich hören, daß er nicht schlief.
    „Ich habe Angst“, sagte ich leise. Sollten sie es ruhig alle wissen.
    „Aye, ich auch“, antwortete Gavin so leise, daß ich ihn kaum verstand.
    „Aye“, sagte Duncan nur.
    Eithne zog den Inhalt ihrer Nase hoch. Sie würde niemals gestehen, daß sie Angst hatte, selbst wenn es so war.
    Calum schwieg ebenfalls. Nicht weil er keine Angst hatte; ein dicker Kloß versperrte seinen Hals.
    „Was ist wenn der Druide uns in die falsche Zeit schickt?“ sagte ich leise.
    „Wir kennen ihn und seine Fähigkeiten nicht“, warf Gavin ein. „Ich wünschte er wäre wie Ossian.“
    „Es könnte doch alles gut gehen?“ Eithne wollte nicht, daß sie ihren Traum kaputt redeten, ihre Hoffnung zerstörten.
    „Ich weiß nicht, ob ich den Mut haben werde zu gehen“, sagte ich müde und trotzdem hellwach.
    Gavin nickte. „Alle oder keiner! Ich werde nicht ohne dich gehen. Ohne dich werde ich auch nicht den nötigen Mut aufbringen.“
    „Ich glaub’ das nicht! Flanna hat endlichen einen Druiden gefunden, und ihr wollt einen Rückzieher machen?“ Eithne war den Tränen nahe, viel näher als je zuvor. „Ich will nach Hause, aber offensichtlich bin ich die einzige!“
    „Ich will auch nach Hause.“ Calum brachte endlich einen Ton heraus. Die paar Worte die ihm auf der Seele brannten. „Und wenn wir nur diese eine Gelegenheit haben? Und wenn es ein Wagnis ist, so müssen wir es doch versuchen.“
    „Calum hat Recht“, warf Eithne hitzig ein. „Es mag für eine gewissen Zeit nett sein hier in dieser Welt, wir haben viele Dinge kennengelernt und ich gebe zu, ich war anfangs begeistert davon, doch jetzt…“ sie hielt inne und schaute mit Tränen in den Augen aus dem Fenster in die Dunkelheit, „… jetzt, will ich wieder nach Hause! Unter Umständen haben wir nur diese eine Möglichkeit? Wenn MacBochra Vater hat glauben machen können, daß wir tot sind, dann können wir von unserer Familie keine Hilfe erwarten.“
    „Ihr vergeßt Ossian!“ sagte ich heftig. Sie sollten nicht alles so schwarz sehen.
    „Nur weil du nicht von hier fort willst!“ Eithne war erhitzt vor Angst und Wut.
    Ich wagte nicht zu antworten.
    Duncan antwortete an meiner statt. „Das ist doch verständlich, er liebt diese Frau!“
    „Was verstehst du von Liebe? Du bist ein MacBochra!“ rief Eithne wütend.
    Duncan wurde sauer. Sie war anmaßend und eingebildet. „Ich verstehe mehr von Liebe als du!“
    „Blödsinn!“ Sie konnte ihn nicht leiden. Besser lieben als sie! Pah! Nichts von Liebe verstehen! Eingebildeter Kerl.
    Duncan schluckte. Sollte er es wagen? Dougal lag zwischen ihnen. Sollte sie ihn anspringen wollen, müßte sie zuerst an ihrem Bruder vorbei. Und was hatte er davon, wenn sie über seine Gefühle Bescheid wußte? So hätte sie eine Angriffsfläche mehr. Er spürte sein Herz bis hinauf in den Hals klopfen. Wie vor einer Schlacht. Aye, schlimmer. Sollte er es wagen? Dann war es raus und kein Geheimnis lag mehr zwischen ihnen. Er lauschte seinem Herzschlag, der schneller wurde und dem Rauschen seines Blutes im Ohr.
    „Eithne“, begann er stockend.
    Dougal schaute ihn unvermittelt und erschrocken an, ahnte wohl was er vorhatte. Er beachtete ihn nicht weiter.
    „Eithne.“
    „Ich höre, wenn noch anderes kommt“, antwortete sie schnippisch.
    „Eithne.“ Verdammt, warum war es so schwer ein paar Worte über die Lippen zu bringen? Er stockte wieder.
    „Eithne,

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