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Keltenzauber

Keltenzauber

Titel: Keltenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela O. Tietsch
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Schritte zur Seite und atmete besonnen ein und aus, um mich zu sammeln. Ich starrte hinauf in die Baumkronen und spannte die Muskeln meines Kiefers unwillkürlich an.
     
     
    Flanna liefen die Tränen über die Wangen, während sie zu Boden sah.
    Duncan trat zu ihr. Er legte seine Hände auf ihre Schultern und zog sie sanft an sich. „Und wenn es nur diesen einen Zweck hatte, Frieden zu bringen zwischen die MacBochras und die MacDougals und daß wir deine Bekanntschaft gemacht haben, so soll es sein! Ich werde dich endlos in meinem Herzen tragen!“ Er drückte sie an sich und ließ sie dann vorsichtig los.
    Flanna konnte kaum noch stehen, der Schmerz war niederschmetternd. Sollte sie gehen? Einfach so? Und Sigrid? Und die Aufgabe, die sie hier in dieser Zeit zu erledigen hatte? Kurzerhand in die Vergangenheit reisen? Alles zurücklassen, ohne ein Wort? In einer fremden Zeit leben, von der sie meinte sich eine Menge Wissen angelernt zu haben? Bei dem Mann, der sie liebte? Und wenn sie in der anderen Welt waren? Womöglich liebte er sie plötzlich gar nicht mehr und sie wäre für ihr restliches Leben verdammt? Ihr fehlte der Mut! Traurig schaute sie in die Mitte des Kreises.
     
     
    Ich beugte mich hinunter zum Korb mit den Welpen. Sie schauten mit ihren dunklen Augen zu mir auf und begriffen doch nicht was mich bewegte. Oder doch? Waren sie erhaben über diese Gefühle? Sie waren Säuglinge. Ich hob sie einzeln an meine Lippen und gab jedem einen Kuß. „Lebt wohl ihr Kleinen“, sagte ich leise und flüsterte ihnen ins Ohr: „Paßt gut auf meine Liebe auf!“ Steif erhob ich mich. Es war Zeit!
    Die anderen streichelten die Hunde und sagten ihnen Lebewohl.
    Ich sah in die von Tränen feuchten Augen der Füchsin. Mit Gewalt riß ich meinen Blick los und zwang mich Amerinth anzusehen.
    Er stand am Eingang zur Aushöhlung und schien genervt, während er mich starr beobachtete. Ich mochte ihn nicht, und ich traute ihm nicht.
    „Seid ihr dann endlich soweit!“ fragte er nach.
    Die Füchsin nickte. „Ich glaube schon.“
     
     
    Wir gingen in die Höhle und hockten uns zusammen, bildeten einen Kreis und hielten uns bei den Händen. Die Höhle war so niedrig, daß wir nicht hätten stehen können. Ich sah auf die Schale mit meinem Blut hinunter. Ich wagte nicht hinaus zu sehen, zur Füchsin. Womöglich wäre ich geradewegs aus dem Kreis gerannt! Ich schaute in die Augen der – anderen.
    Amerinth begann mir unverständliche Worte und Laute zu murmeln, ähnlich wie Gemmán. Möglicherweise war er doch der Richtige für diese Aufgabe? Er warf Zweige in das Feuer, das er entfacht hatte und es qualmte stark. Ich mußte husten, dadurch ging mir die Heiligkeit der Handlung verloren. Er warf einen Gegenstand durch die Luft, ich konnte jedoch nicht erkennen welchen. Die Beschwörung wurde lauter, drängender.
    Ich spürte meinen Körper leicht werden und schloß meine Lider. Der Geruch des Geräucherten wurde stärker, unangenehmer. Ich fühlte die Hände der anderen nicht mehr. Der Wunsch mich fallen zu lassen wurde mit jedem Herzschlag größer. So groß, daß ich schließlich nachgab. Ich ließ mich auf die Erde nieder, konnte sie jedoch nicht wahrnehmen. Ich fiel ins Nichts, ins Dunkel. Wo waren die anderen? Wo war die Füchsin? Ich versuchte die Augen zu öffnen, doch die Lider versagten ihren Dienst. Mir kroch das Schwarz den Nacken hinauf.

Liebe
     
     
     
    Mein Körper fühlte sich schwer an. Mühsam öffnete ich die Lider. Ich sah auf die Farben meines Clans. Ein großes Tuch lag geradewegs vor meinem Gesicht.
    Zu Hause! Endlich zu Hause, schoß es mir durch den Kopf. Mein Herz war in der anderen Welt zurückgeblieben, aber ich war wieder im Schoß meiner Familie. Es kostete mich unendlich viel Mühe mich zu sammeln. Ich richtete mich auf. Unmöglich!? Gavin lag neben mir, Duncan auf der anderen Seite. Gegenüber Eithne und Calum.
    Eine warme Hand strich mir die feuchten Strähnen aus dem Gesicht. Ich richtete mich auf und sah hinter mich, geradewegs in die unergründlichen Augen der Füchsin. Ich ließ mich wieder zurückfallen. So war sie doch mitgekommen! Glücklich schloß ich die Augen.
    Nur stockend drang die Wahrheit bis zu meinem Bewußtsein vor. Ich war nicht zu Hause! Wir alle waren weder Daheim, noch war die Füchsin mit uns gekommen. Wir befanden uns noch auf dem Platz der sieben Steinhäuser. Voller Wucht traf mich diese Erkenntnis und schlug in meinem Körper wie ein Breitschwert ein. Ich öffnete

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