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Kerstin Dirks & Sandra Henke - Vampirloge Condannato - 01

Kerstin Dirks & Sandra Henke - Vampirloge Condannato - 01

Titel: Kerstin Dirks & Sandra Henke - Vampirloge Condannato - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Begierde des Blutes
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dachte, dass sie entweder durch Dorian oder durch niemanden sterben wollte.
    ‚Wenn schon, dann Dorian’, hallte es morbide in ihr nach.
    Beschämt hielt sie sich an Sophies Lederbuch fest, das auf ihrem Schoß lag, als könnte Sophie ihren stummen Hilfeschrei hören und ihre Hand zur Beruhigung halten. Aber Tammy war alleine. Sie war Dorian ausgeliefert und das sogar gerne, dabei würde er sie höchstwahrscheinlich ins Verderben führen. Während Tamara darüber grübelte, wie sie es schaffen konnte gegen sich selbst zu kämpfen, um von dem Vampir loszukommen, stieg ein auffälliges Paar ein. Beide trugen schwarz gefärbte Mähnen, die struppig nach oben toupiert waren, Heftklammern durch die Nase und pechschwarze, bodenlange Ledermäntel. Die Sommerhitze, die sich darunter staute, musste sie umbringen. Leichenblass
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    geschminkt waren sie ja schon. Augenbrauen und Lippen waren dunkel nachgezeichnet und ihre müden Augen stachen gerötet hervor.
    Die beiden setzten sich gegenüber von Tammy, entgegen der Fahrtrichtung, obwohl genügend andere Sitze frei waren. Tamara bekam Angst. Waren das Vampire, die sie einschüchtern sollten? War der Zeitpunkt für einen Kampf gekommen? Sie streichelte über das Buch, um sich zu beruhigen, doch als einer der Grufties interessiert auf die ins Leder eingestanzte Schrift schaute, bereute Tammy es, ihn darauf aufmerksam gemacht zu haben. Ihr Körper verkrampfte sich, sodass ihre Schultern zu schmerzen begannen.
    Gespielt gelangweilt sah sie aus dem Fenster. Da war es wieder, das Gesicht des Greises! Er stierte sie immer noch an. Tammy rutschte tiefer in den Sitz. Sollte sie an der nächsten Station aussteigen? Sie konnte einen Zug später nehmen. Aber dann musste sie womöglich alleine auf dem Bahnhof warten, vielleicht sogar eine Stunde. Keine gute Alternative! Und was sollte sie machen, wenn jemand mit ihr den Zug verließ? Sie entschied zu bleiben, wo sie war.
    Tamara sah an dem Spiegelbild des Alten vorbei und bemerkte aus dem Augenwinkel heraus einen Schatten. Etwas war parallel zum Zug geflattert, dann plötzlich nach oben gestoben und auf dem Zugdach verschwunden.
    ‚Meine Phantasie spielt mir Streiche’, versuchte sie sich zu beruhigen, aber dann polterte es auf dem Dach und das Metall ächzte, als würde es unter einer großen Last nachgeben. Selbst die anderen Fahrgäste blickten hinauf.
    „Gespenster“, sagte die auffällige Sitznachbarin zu Tammy und grinste. Zaghaft lächelte Tamara zurück. "Oder Vampire."
    Die junge Frau nickte stumm und spielte mit dem Piercing in ihrer Zunge. Drei Haltestellen weiter stieg sie mit ihrem Freund aus, ohne dass etwas passiert war und Tammy schalt sich einen Narren. Vorurteile, mehr war es nicht gewesen. Aber der alte Mann blieb bis zur Paddington Station sitzen. Er verließ gemeinsam mit Tamara den Zug. Diese rannte so schnell sie konnte die London Street entlang, sich immer wieder nach dem Alten umschauend und stürzte panisch die Treppenstufen zu ihrer Wohnung hinauf. Völlig außer Atem kam sie zu Hause an. Sie warf die Tasche neben den Regenschirmständer und das Lederbuch auf die Couch. Dann ließ sie sich in den Sessel fallen. Grey sprang sofort auf ihren Schoß. „Na, mein Lieber, die Futtermaschine ist ein schlechter Ersatz für mich, nicht wahr?“, sprach sie zärtlich und streichelte den Kater.
    Eigentlich war sie es, die die Streicheleinheiten dringend brauchte, denn ihre Nerven lagen blank. Manchmal überschätzte sie ihre Kraft wie zum Beispiel in dieser Nacht. Sie hatte nicht einmal den Deckenfluter angeschaltet, als sie in ihre Wohnung gekommen war. Die Fensterläden standen offen. Das Licht der Straßenlaternen fiel ins Zimmer. Und vor Tammys innerem Auge stand der lechzende Greis aus dem Zug im Square und gaffte hinauf zu ihr. Sie musste die Fensterläden dringend schließen, sofort! Aber falls jemand sie beobachtete, würde derjenige sie sehen und
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    das wollte Tammy auf keinen Fall. Sie wünschte sich ein Mäuschen zu sein und in ihr Mauseloch kriechen zu können. Noch schlimmer als gesehen zu werden war die Tatsache, dass sie die Fenster erst weit öffnen musste, um die Läden schließen zu können. In diesem Moment ärgerte sie sich, dass sie es bisher versäumt hatte, Vorhänge zu kaufen.
    „Es führt kein Weg daran vorbei“, sagte sie und setzte Grey auf den Boden. „Du beschützt mich, ja?“ Aber

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