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Kerzenlicht Für Eine Leiche

Kerzenlicht Für Eine Leiche

Titel: Kerzenlicht Für Eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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aber halten Sie meinen Namen sauber!«
    »Ich bin Polizeibeamter, Alan. Seien Sie nicht naiv, nicht jetzt.«
    »Aber ich habe doch gar nichts getan! Ich habe sie nicht umgebracht!« Lars Worte endeten in einem gequälten Aufheulen.
    »Dann haben Sie auch nichts zu befürchten, Lars, glauben Sie mir.« Lars drückte seine Zigarette aus, obwohl sie erst zur Hälfte aufgeraucht war.
    »Aber alles fällt immer wieder auf mich zurück! Wie auch immer es enden mag, man wird mir die Schuld an allem geben!«

    »Lars wird in die Sache hineingezogen. Irgendjemand wird zu dem Schluss kommen, dass alles seine Schuld ist. Und das stimmt nicht!«
    Der Ton war bitter. Meredith musterte die Sprecherin. Am Nachmittag nach Hause zu kommen und Angie Pritchard auf ihrer Treppe vorzufinden war eine Überraschung gewesen, um es gelinde auszudrücken.

    »Ich muss mit jemandem darüber reden, Meredith, sonst werde ich noch verrückt! Ich kann nicht mit Margaret reden. Ich kann nicht mit Lars reden. Wenn ich mit Alan rede, hält er wahrscheinlich alles in einem Protokoll fest und lässt es mich unterschreiben oder sonst irgendwas. Also bin ich hergekommen, um mit Ihnen zu reden.«
    Und jetzt saßen sie in Merediths winzigem Wohnzimmer bei einer Flasche Wein. Angie Tee anzubieten erschien ihr nicht angemessen. Ihre Besucherin hatte die Sommerkleidung gegen ein leichtes herbstliches Wollkostüm getauscht. Sehr vorausschauend, angesichts des Wetters. Das Kostüm war cremefarben und bestand aus einem langen Rock und einem Jackett. Es sah sehr kostspielig aus. Angie selbst wirkte angespannt. In diesem Augenblick dämmerte Meredith die verblüffende Ähnlichkeit zwischen Angie und ihrer zukünftigen Schwiegermutter. Auf die eine oder andere Weise verursachte Lars Holden den Frauen in seinem Leben endlose Sorgen.

    »Das Mädchen war schwanger, verstehen Sie?« Angie kam, wie es für sie typisch war, direkt auf den Punkt.
    »Ich weiß, wir haben es bei unserem gemeinsamen Mittagessen nicht erwähnt, aber man hat die Knochen eines ungeborenen Kindes bei Kimberley gefunden, oder nicht?«
    »Lars’ Baby?«, fragte Meredith.
    Angie strich sich eine lange Strähne brünetten Haars aus der Stirn.
    »Woher zur Hölle soll ich das wissen? Lars ist in vielerlei Hinsicht naiv. Er gehört zu der Sorte Mann, die Kimberley geglaubt hätte, wenn sie gesagt hätte, dass es seines wäre. Er ist grundanständig. Anständiger, als es für ihn gut ist! Er hätte sich niemals von ihr abgewandt und gesagt: ›Beweis es!‹ Er hätte mit Sicherheit versucht, ihr zu helfen.«

    »Was hätte er denn tun können? Er war doch nur ein Schuljunge, oder? Er war noch nicht einmal an der Universität.« Meredith füllte ihre Weingläser auf.
    Angie nahm ihr Glas in die Hand und starrte düster in die Tiefen des Bordeaux.
    »Er hätte nicht das Geringste tun können. Aber ich kenne diese Sorte Mädchen! Sie hätte ihn nicht belästigt, weil sie wusste, dass er kein Geld hatte. Sie hätte sich an seine Familie gewandt. Weder Lars’ Vater noch seine Mutter haben es je eingestanden, aber ich bin absolut sicher, dass sie dem Mädchen Geld gegeben haben!«
    Angies Augen funkelten vor Zorn.
    »So verdammt dumm! Man darf Erpressern kein Geld geben, niemals! Es ist ein Eingeständnis der Schuld! Aber sie haben gezahlt. Bestimmt haben sie gezahlt. Als wir mit Margaret über Lars’ Affäre mit der Toten gesprochen haben, schien sie nicht im Mindesten überrascht. Sie saß nur mit versteinertem Gesicht da, lauschte ungerührt und nickte von Zeit zu Zeit majestätisch!«

    »Vielleicht haben sie Kimberley tatsächlich Geld gegeben. Aber das ist nicht das Problem, oder? Irgendjemand hat sie ermordet.« Meredith versuchte es mit Schockstrategie.

    »Ich weiß! Wie sonst könnte man sich eines Erpressers entledigen?« Meredith begann zu verstehen, wie Angies Verstand arbeitete. Es waren alarmierende Neuigkeiten, aber es war besser, wenn man offen darüber sprach.
    »Glauben Sie, Margaret könnte …?« Angie beugte sich vor.
    »Hören Sie, ich sage nicht, dass Margaret eine Mörderin ist. Bestimmt nicht im ordinären Sinn des Wortes. Aber sie opfert sich völlig auf für Lars. So war sie schon immer. Sie hatte eine unglückliche Ehe. Lars’ Vater war ein wirklich kalter Fisch. All die … Leidenschaft ging in ihre Gefühle für Lars über. Sie war … sie ist ohne jeden Verstand, was ihn betrifft. Sie würde alles, wirklich alles tun, um ihn zu schützen! Sie ist Skandinavierin, wissen

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