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Kerzenlicht Für Eine Leiche

Kerzenlicht Für Eine Leiche

Titel: Kerzenlicht Für Eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Meinung nach unternehmen? Sie sind doch nicht nur zum Reden hergekommen!«
    »Auch wenn es Sie überraschen mag – doch. Nun ja, jedenfalls hauptsächlich.« Angie seufzte.
    »Ich bin nicht aus Gusseisen. Und Margaret beobachtet mich! Sie kennen diesen Ausdruck, wenn Blicke töten könnten? Glauben Sie mir, er ist wie für Margaret gemacht. Wäre ich abergläubisch, würde ich mir Gedanken über den bösen Blick machen!«
    »Ist Lars abergläubisch?«, fragte Meredith plötzlich. Die Frage traf Angie unvorbereitet. Sie starrte Meredith an und fummelte an ihrer Goldkette, während sie über eine Antwort nachdachte.
    »Es macht ihm jedenfalls nichts aus, unter einer Leiter hindurchzugehen oder Messer zu kreuzen.« Angie runzelte die Stirn.
    »Aber manchmal redet er, als würde er an so etwas wie Vorbestimmung glauben. An Schicksal.«
    »Wie sieht es mit Religion aus?«
    »Oh, Lars wurde anglikanisch erzogen, konfirmiert und alles. Heute geht er nicht mehr zur Kirche, es sei denn zu einem Gedächtnisgottesdienst oder einem größeren Kirchenfest. Lars bringt der Kirche eine Menge Respekt entgegen.«
    »Und er hat sich nie mit Okkultismus abgegeben? Nicht einmal als Jugendlicher?«
    »Gute Güte, nein!« Angie starrte Meredith entsetzt an.
    »Warum?« Ihr Blick wurde durchdringend.
    »Ich weiß es nicht. Irgendjemand muss es getan haben.« Sie berichtete Angie von der brennenden Kerze und den Kosmosblumen.
    »Ein Verrückter«, sagte Angie entschieden.
    »Und nach all den Jahren ist er wahrscheinlich nicht einmal mehr in dieser Gegend.« Sie packte ihr Weinglas.
    »Das ist das Letzte, was mir jetzt noch gefehlt hat! Hexerei. Jungfrauenopfer … o mein Gott!« Das Weinglas war umgekippt, und auf dem Wollkostüm war ein großer roter Fleck zu sehen.
    »Sie glauben doch wohl nicht, dass dieses Mädchen im Rahmen irgendeines grässlichen Rituals umgebracht wurde?«
    »Ich halte es nicht für unwahrscheinlicher als die Möglichkeit, dass Margaret Holden Kimberley getötet hat.«
    »Unsinn!«, entgegnete Angie, doch diesmal klang sie nicht mehr so sicher.
    Was Alan anbetraf, so verspürte er nach der Unterredung mit Margaret und in der Folge mit Lars Niedergeschlagenheit. Vielleicht lag es auch an der langen Fahrt nach Wales und zurück am Tag zuvor, um mit Susan Tempest zu reden, oder am elenden Wetter.
    Aber mehr als alles andere war es wohl die Frustration. Nicht, dass er die zahlreichen frustrierenden Augenblicke der Polizeiarbeit nicht gekannt hätte. Darin unterschied sich dieser Fall nicht von anderen. Mit Ausnahme der Tatsache, dass ein paar der betroffenen Personen im Licht der Öffentlichkeit standen.
    Margaret hatte erklärte, dass weder sie noch ihr verstorbener Mann Kimberley Geld gegeben hätten. Lars war überhaupt nicht dazu in der Lage gewesen – er hatte noch keins. Wer aber war es dann? Und was, murmelte Markby auf dem Rückweg zu seinem Büro vor sich hin, was war aus dem Geld geworden?
    Jennifer Fitzgerald hatte es als eine Rolle von Banknoten beschrieben. Wenigstens ein paar Hundert Pfund, nach ihrer Schätzung. Sie konnte sich irren, was den exakten Betrag anging, aber eine Rolle Banknoten blieb eine Rolle Banknoten. Kurze Zeit später war Kimberley verschwunden. Sie hatte nicht mehr genügend Zeit gehabt, das viele Geld auszugeben. Der Bericht von damals erwähnte nichts davon, dass ihre Großmutter Geld in Kimberleys Zimmer gefunden hätte. Was also hatte das Mädchen damit gemacht? Es musste mehr Geld gewesen sein, als sie jemals in ihrem Leben in den Händen gehalten hatte. Selbst wenn sie es für Musik und Zeitschriften und Kleidung ausgegeben hatte, konnte es nicht in so kurzer Zeit verschwunden sein.
    Das Rätsel nagte an Markbys Verstand. Er verspürte das Bedürfnis, etwas zu tun, um seine Gedanken für eine Weile abzulenken. Falls er auf direktem Weg in sein Büro zurückkehrte, würde er nur dort sitzen und darüber brüten. Es musste etwas anderes geben, das er tun konnte.
    An dieser Stelle fielen ihm die beiden Geschichten wieder ein, die Meredith ihm erzählt hatte, von der Kerze und den Kosmosblüten und von Nat Bullens eigenartigen frühmorgendlichen Aktivitäten ungefähr um die gleiche Zeit vor zwölf Jahren.
    Markby konnte sich denken, was Bullen getrieben hatte. Aber er konnte nicht ergründen, was es mit der Kerze und den Blumen auf sich hatte, jedenfalls noch nicht in diesem Augenblick. Mrs. Etheridge konnte er ohne weiteres durch Prescott befragen lassen, wenn die Zeit gekommen

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