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Kerzilein, kann Weihnacht Suende sein

Kerzilein, kann Weihnacht Suende sein

Titel: Kerzilein, kann Weihnacht Suende sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juergen von der Lippe
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knabbert gerne Möhrchen
    Und hat zwei ultralange Öhrchen
    Als Ergebnis welcher Paarung
    Brachte noch niemand in Erfahrung.

    Im Cockpit sitzt der Kapitän
    Und lenkt die Boing durch die Nacht
    Ganz plötzlich naht ein Phänomen
    Das Kopfzerbrechen macht.
    Mit einem Tempo von Mach zwei
    Auf einem Rentierschlitten
    Saust ein fetter Mann vorbei
    Und ist auch schon entglitten.
    Dem Kapitän – dem Kollaps nah –
    Entfährt ein schweres Schnaufen
    Dann murmelt er: Somit wär klar
    Ich werd nie wieder saufen!

    Der Adventskranz wird zum Hit
    Mit vier Stangen Dynamit.
    Im Märchenwald im Zwergenhaus
    Sieht es schwer nach Weihnacht aus
    Es fällten heut’ die sieben Wichte
    Eine kleine Bonsaifichte
    In ihren Hirnen reift heran
    Ein durch und durch frivoler Plan
    Denn, um den kleinen Baum zu schmücken,
    muss Schneewittchen sich tief bücken.
    Die Vorlust stimmt die Zwerge heiter
    Schon sucht man nach der Haushaltsleiter.

    Zum ersten Mal tut Weihnachtsmann,
    Was er bisher vermied
    Er öffnet scheu sein Mäntelein
    Und zeigt sein Weihnachtsglied.
    Die Kinder packen ungerührt
    Und froh Geschenke aus
    Der Weihnachtsmann packt traurig ein
    Und geht ins nächste Haus.
    Ist Weihnachtsmann mal hackedicht
    Zeigt seine schwere Macke sich
    Er schnappt sich eine Taschenlampe
    Schleppt sich mit seiner dicken Wampe
    Taumelnd einen Turm hinauf
    Reißt oben dann ein Fenster auf
    Rafft seinen Bart, den langen weißen
    Um ihn gezielt hinauszuschmeißen.
    Er wedelt wild mit seiner Funzel
    Und ruft: »Hallo, ich bin’s Rapunzel!«
    Sechs Prinzen hat er so gefangen
    Fünf kleine dicke, einen langen.

    Das Christkind und der Weihnachtsmann
    Schauen sich mit dem Arsch nicht an.
    Es mag keine Schlitten
    Er keine kleinen Titten.

    Ein Schlitten steht am Straßenrand
    Mit seinem Zuggespann.
    Bis eben war man noch gerannt,
    Dann kam der Sensenmann.
    Es startete dies Rentier-Team
    Wie üblich als Quadriga.
    Nun macht das Wörtchen »Trio« Sinn
    Tier vier verließ die Liga.
    Ins Handy haucht am Straßenrand
    Ein rötlich-grauer Schatten:
    »Hallo, hier spricht der Weihnachtsmann
    Ich habe einen Platten.«
    Der Weihnachtsmann ist unzufrieden:
    Er hat seit Neuestem Hämorrhoiden
    Und versucht, der Juckbeschwerden
    Recht eigenwillig Herr zu werden.
    Zur Chemokeule sagt er: »Nein«,
    Und führt ne Chilischote ein.
    Der so entfachte Enddarmbrand
    Spielt jeden Juckreiz an die Wand.

    Dem Stall entströmt ein derber Duft
    Und sorgt für ziemlich dicke Luft.
    Ein Engel, den die Wolke traf
    Schmierte ab und traf ein Schaf.
    Die Weisen aus dem Morgenland:
    Nase voll. Sind weggerannt.
    Nun hört man selbst den Josef klagen
    Und leise zu Maria sagen:
    »Wer immer zeugte dieses Kindl
    Der wechsele auch seine Windl!«

Sexy Santa
(Santa Sex)
    N iemand hätte gedacht, dass die Show ein solcher Quotenknaller werden würde. Eine Art erotische Weihnachtsmann-Doku-Soap mit »Versteckte Kamera«-Elementen. Ben Begatti, kein Künstlername!, wie Ben immer wieder betonte, hatte im Weihnachtsmannkostüm in der Spielzeugabteilung eines großen Warenhauses gesessen und Hof gehalten. Eltern konnten ihm – wie man das sonst nur aus amerikanischen Filmen kennt – ihre Kinder auf den Schoß setzen und die erzählten ihm ihre Weihnachtswünsche. Der Weihnachtsmann schrieb sie sich auf und steckte den Zettel der Mutter zu – es waren immer nur Mütter mit ihren Kindern da, die Väter, wenn vorhanden, saßen an der Bar in der Feinkostabteilung und korrigierten ihre Leberwerte nach oben, bis sie abgeholt wurden. Auf dem Zettel, den die Mütter von Ben erhielten, standen allerdings nicht nur die notierten Geschenkwünsche der Leibesfrüchte, Spielkonsolen, Fußballtrikots mit dem Namen des Lieblingskickers, Ninja-Go-Zubehör, Star-Wars-Bedarf und Ähnliches, sondern je nachdem auch eine kleine persönliche Botschaft Bens an die Mama. »Je nachdem« hieß: je nach Attraktivität. Mal schrieb er: »Du bist heiß, ruf mich an« und dann seine Handynummer. Mal: »Lust auf einen Drink in der Cafeteria? Habe um 17 Uhr Feierabend, warte an der Bar auf dich.« Oder auch: »Ich will dich! 20 Uhr bei mir? Zimmer 412 im Hotel neben dem Kaufhaus!« Die Erfolgsquote war ungeheuerlich. 40 Prozent riefen an und es kam zu einer Verabredung, 50 Prozent tauchten an der Bar auf und 60 Prozent klopften um 20 Uhr an die Tür der Junior-Suite, die natürlich mit versteckten Kameras ausgestattet war. Die Gesichter der Opfer waren aus rechtlichen Gründen weggepixelt, aber darauf kam es ja auch

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