Kesrith – die sterbende Sonne
Bauwerks bedeuten und damit die Agonie, ebenso eine weitere Auseinandersetzung mit der She'pan, in die Länge gezogen, zornig machend und von zweifelhaftem Inhalt. Hulagh überlegte sich das wirklich, aber verwarf es dann und blickte in das junge Gesicht, versuchte, seinem Geist einzuprägen, was diesen Mri im einzelnen von anderen Mri unterschied.
»Wie ist dein Name, dein voller Name, Kel'en?«
»Niun s'Intel Zain-Abrin, Herr.«
»Setz mich in meinen Wagen, Niun!«
Der Mri sah unbestimmt erleichtert aus, als ob er begriffe, daß dies alles sein würde, was Hulagh von ihm forderte. Er setzte mit Chuls beachtlicher Hilfe seine Kraft für diese Aufgabe ein und senkte langsam, vorsichtig und sehr freundlich Hulaghs Gewicht in die Polster. Hulagh stieß einen langen Seufzer der Erschöpfung hervor, das Bild vor seinen Augen wurde für einen Moment blaß, und das Blut rauschte in seinem Kopf. Dann entließ er den Mri mit einer ungeduldigen Geste und sah zu, wie er über den erodierten Weg zum Eingang zurückging. Das Dus an der Tür hob seinen Kopf, um zu sehen, wer kam, drehte ihn dann plötzlich in eine andere Richtung und legte ihn zwischen die Vorderbeine. Der Atem des Tieres wirbelte Staub auf. Der junge Mri, der stehengeblieben war, verschwand im Inneren des Edun.
»Fahr los!« sagte Hulagh zu Chul, der den Wagen anwarf und mit einer schwerfälligen Drehung in Bewegung setzte. Hulagh fuhr fort: »Jungling, rufe mein Büro an und erkundige dich, ob es irgendwelche neuen Entwicklungen gibt!«
Er dachte unbehaglich an das näherkommende Schiff, so weit es auch sicherlich noch entfernt war, und an alles, was an diesem Morgen noch so einfach und bereinigt erschienen war. Er atmete die behagliche gefilterte und erwärmte Luft innerhalb des Fahrzeugs tief ein und versuchte, Ordnung in seine Gedanken zu bringen. Die Situation war unmöglich. Die Ankunft von Menschen stand kurz bevor; und sollten die Menschen Mri in der Nähe von Kesrith entdecken und Verrat im Hinterhalt wittern, würden sie vielleicht noch schneller hier ankommen. Sie konnten sehr viel früher hier eintreffen.
Ohne Zweifel würde es zu einem Zusammenstoß zwischen Mri und Menschen kommen, sofern es ihm nicht gelang, Kesrith und seine Umgebung von Mri zu befreien, auf die eine oder andere Weise. Plötzlich bezog er She'pan Intel in seine Überlegungen ein und entdeckte, daß er nicht in der Lage war zu entscheiden, wie die Dinge zwischen Mri und Regul standen. Oder zwischen Mri und Menschen.
»Bai«, kam Hada Surag-gis Stimme aus dem Radio. »Sei gnädig. Wir haben mit dem ankommenden Mri Schiff selbst gesprochen. Es ist die AHANAL.«
»Berichte mir etwas, das ich nicht schon weiß, Jungling!«
Einen Moment lang herrschte Stille. Hulagh bedauerte seine grobe Unterbrechung, denn Hada hatte versucht, sein Bestes zu tun, und es befand sich in keiner beneidenswerten Lage, als Jungling, das versuchte, mit der Arroganz von Mri und der Ungeduld eines Bai zurechtzukommen.
»Bai«, sagte Hada schüchtern, »dieses Schiff ist nicht auf Kesrith stationiert, aber sie haben vor, zu landen. Sie sagen... Bai...«
»Heraus damit, Jungling!«
»... daß sie morgen bei Sonnenuntergang über der Stadt von Kesrith sein werden. Sie sind bereits nahe, gefährlich nahe, Bai. Unsere Station hat die regulären Annäherungswege, die Schneisen, beobachtet, aber die Mri haben sie ignoriert.«
Hulagh stieß seinen Atem sanft hervor und hielt sich vor dem Fluchen zurück.
»Sei gnädig«, sagte Hada.
»Jungling, was gibt es noch?«
»Sie haben unseren Vorschlag, an der Station anzudocken, rundheraus abgelehnt. Sie wollen auf dem Hafen landen. Wir haben ihnen gemäß dem Vertrag das Recht bestritten, das zu tun, und erklärt, daß die Hafeneinrichtungen durch ein Unwetter beschädigt wurden. Sie wollten nicht darauf hören. Sie sagen, daß sie neue Vorräte brauchen. Wir haben uns beschwert und darauf hingewiesen, daß sie die auch von der Station erhalten können. Sie wollten nicht darauf hören. Sie verlangen vollständige Neuversorgung und Neuausrüstung eines Klasse-Eins Fahrzeuges mit kriegsmäßiger Bewaffnung. Wir haben protestiert und darauf hingewiesen, daß wir das nicht machen können. Aber sie verlangen diese Dinge, Bai, und sie behaupten... sie behaupten, daß mehr als 400 Mri auf dem Schiff sind.«
Ein Kältegefühl strömte durch Hulaghs dicke Haut.
»Jungling«, sagte er, »im ganzen bekannten Weltall gibt es nur 533 Mri, die überlebt haben, und
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