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Kesrith – die sterbende Sonne

Kesrith – die sterbende Sonne

Titel: Kesrith – die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Augenblick, hatte es eine Intel gegeben, wie Niun sie noch nie erlebt hatte: sie flößte ihm Ehrfurcht ein, diese Fremde mit der sanften Stimme und den klaren Gedanken, die wissend von Schneisen und Strecken um Kesrith herum sprach, die von den Regul nur selten beobachtet wurden. Manchmal sprach sie in Rätseln, aber jetzt nicht. »Bald«, hatte sie gesagt, »sehr bald. Behaltet die Regul im Auge, Kel'ein!«
    Und schnell, schneller als sie erwartet hatten, war der Regul-Bai gekommen und hatte ihnen Angebote unterbreitet.
    Die Regul waren betroffen. Sie standen etwas gegenüber, das noch nie zuvor geschehen war, und sie waren betroffen und verwirrt.
    »Intel«, sagte Eddan, ihr ältester Ehemann, nachdem sie mit dem Essen fertig waren und Niun zurückgekehrt war, nachdem er das Geschirr in die Spülküche gebracht hatte, die neben den Vorratsräumen das einzige vom Kath-Turm war, das noch offenstand. »Intel, darf das Kel um Erlaubnis bitten, eine Frage zu stellen?«
    Niun nahm rasch zwischen den Kel'ein Platz, ängstlich und auf einmal dankbar dafür, daß Eddan bis zu seiner Rückkehr gewartet hatte. Er blickte in Intels Gesicht und hoffte, daß sie die Frage nicht ablehnen würde.
    Sie runzelte die Stirn. »Will das Kel eine Frage über das Schiff stellen?«
    »Ja«, sagte Eddan, »oder über etwas anderes, das man wissen sollte.«
    Die She'pan breitete ihre Hände aus und gab die Erlaubnis.
    »Wenn es kommt«, fragte Eddan, »werden wir gehen oder werden wir bleiben?«
    »Kel'ein, ich sage euch folgendes: ich habe erkannt, daß Kesriths Nutzen zu Ende geht. Gehen, ja, und ich werde euch noch etwas mehr sagen: daß ich dem Regul-Bai einen Kel'en schulde, aber keinen einzigen mehr. Und ich bezweifle stark, daß er zurückkommen wird, um mich an dieses Versprechen zu erinnern.«
    Der alte Liran, unverschleiert, wie es in der Intimität des gemeinsamen Mahles alle waren, grinste und machte eine Bewegung mit seiner zernarbten Hand. »Gut, She'pan, Kleine Mutter, wenn er zurückkommt, schicke mich! Ich würde gern sehen, ob Nurag das ist, was es zu sein behauptet, und ich wäre beim Bau eines neuen Edun von nur geringem Nutzen. Dieses eine ist mein Heim, so verfallen es auch ist. Und wenn ich nicht in diesem Edun bleiben kann, nun, dann kann ich auch wieder in Dienst treten.«
    »Würde ein Dienst beim Volk es nicht auch tun, Liran?«
    »Ja, Kleine Mutter, das würde er«, antwortete Liran, und seine alten Augen flackerten vor Begehren, ein gewagter Blick auf Eddan, eine Aufforderung: Stell Fragen, Ältester! Das gesamte Kel saß vollkommen still. Aber die She'pan hatte ihre Frage abgelehnt.
    Eddan stellte keine weitere Frage.
    »Sathell«, sagte Intel.
    »She'pan?«
    »Zitiere für das Kel die Bedingungen des Vertrages, der uns zum Dienst an den Regul verpflichtet.«
    Sathell neigte seinen Kopf und hob ihn wieder. »Die Worte des Vertrages zwischen dem Doch Holn und den Mri sind das Abkommen, das uns in den Diensten der Regul hält. Die einschlägige Stelle lautet: Solange allein Regul und Mri die Heimatwelt besitzen, auf der das Edun des Volkes steht... ODER bis die Regul die Heimatwelt verlassen, auf der das Edun des Volkes steht ... Solange sind wir dazu verpflichtet, den Regul zu dienen, wenn sie uns dazu auffordern. Und ich gehe davon aus, She'pan, daß sie im Geist, wenn nicht im Buchstaben, bereits bei der Erfüllung der Bedingungen dieses Abkommens versagt haben.«
    »Sicherlich«, sagte die She'pan, »wir sind nicht mehr weit davon entfernt. Wir haben das Abkommen mit Doch Holn geschlossen. Doch Holn hätte wissen können, wie mit uns umzugehen ist; aber dieser Bai Hulagh stammt offensichtlich von Nurag selbst, und ich glaube nicht, daß er das Volk kennt. Er hat einen ernsthaften Fehler begangen, als er sich nicht schon lange vor dem heutigen Tag mit Dringlichkeit um unsere Evakuierung gekümmert hat.«
    »Holn wußte es besser«, sagte Sathell.
    »Aber Holn unterließ es, ihrem Nachfolger alles zu hinterlassen, was sie ihm hätte berichten können. Die alte Bai Solgah wahrte ihr Schweigen, und Regul neigen auch nicht dazu, auf geschriebene Berichte zurückzugreifen. Die Art der Regul bringt keine guten Kämpfer hervor, aber auf ihre Weise sind sie sehr schlau in der Rache.«
    Und Intel lächelte, ein müdes Lächeln, das eine gewisse Befriedigung enthielt.
    »Darf das Kel«, fragte Eddan, »um Erlaubnis bitten, eine Frage zu stellen?«
    »Frage!«
    »Glaubst du, daß die Holn uns absichtlich nicht in ihrem

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