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Ketaria - Die Liebe des Verfluchten (German Edition)

Ketaria - Die Liebe des Verfluchten (German Edition)

Titel: Ketaria - Die Liebe des Verfluchten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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Kinn. Sie hatte offenbar vor, um ihre Idee zu kämpfen, was ihn durchaus amüsiert hätte, wenn es nicht gerade darum gegangen wäre.
Er widersprach: „Das ist nicht möglich. Ich kann mich so schon kaum beherrschen, wenn ich euer Blut nur durch die Haut rieche. Wenn ich es auch noch schmecken würde, würde ich zur Bestie werden. Das kannst du vergessen.“
Sie funkelte ihn wütend an und fauchte: „Jetzt hör dir die Idee doch erst mal an, du sturer Mistkerl.“ Gleich darauf schlug sie sich erschrocken die Hand vor den Mund und starrte ihn betroffen an.
Ehe sie zu einer Entschuldigung ansetzten konnte, erwiderte er trocken: „Keine Entschuldigung, ich möchte, dass du ehrlich bist. Das ist sehr erfrischend. Also wie glaubst du, die Instinkte eines Vampirs austricksen zu können?“

    Gestern war es nur eine Idee gewesen, die ihr gekommen war, weil er ihr nach dem Gespräch leidgetan hatte. Aber nachdem er ihr nun dieses wundervolle Geschenk gemacht hatte, wollte sie ihm unbedingt etwas zurückgeben. Lucias Gedanken rasten, sie ahnte, dass sie nur diese eine Möglichkeit bekommen würde, ihn zu überzeugen. Sie begann zu erklären: „Ich habe über deinen Vergleich mit dem Schokokuchen nachgedacht. Du bist so unglaublich gierig auf Menschenblut, weil du es nie trinkst. So sehr ich Schokokuchen liebe, wenn ich ihn jeden Tag essen würde, hätte ich auch keinen Heißhunger mehr darauf. Ich denke, wenn du jeden Tag ein wenig Menschenblut trinken würdest, würdest du irgendwann nicht mehr so gierig darauf sein. So müsstest du genug Kontrolle aufbringen können, um dich unter Menschen zu bewegen, ohne ihnen zu schaden. Das müsste doch ein schöneres Leben sein, als hier im Kerker zu sitzen.“ Sie endete und beobachtete ihn nervös. Seine feinen Gesichtszüge wurden noch ernster und seine vollen Lippen verzogen sich zu einem melancholischen Lächeln. Er war für einen Mann fast schon zu schön, wenn nicht diese unheimlichen Augen gewesen wären. Lucia ertappte sich bei dem Wunsch, ihn wenigstens einmal mit seiner natürlichen Augenfarbe zu sehen. Aber es war vermutlich besser so, Ricardo brachte sie mit seinen Fragen schon genug durcheinander, sich auch noch in ihn zu verlieben, konnte sie gar nicht gebrauchen.
Er holte sie aus ihren Tagträumen, als er traurig sagte: „Das wäre unbeschreiblich, aber es ist nicht möglich.“ Sie biss die Zähne hart aufeinander, langsam machte er sie ernsthaft wütend.
Sie schnappte: „Jetzt sei doch nicht immer so negativ.“
Er seufzte: „Ach Lucia, ich weiß du meinst es gut. Aber wie sollte ich mich denn langsam daran gewöhnen, wenn ich doch schon den ersten Spender zerfetzten würde? Das ist viel zu gefährlich.“ Am liebsten hätte sie trotzig mit dem Fuß aufgestampft, Raphael hatte recht, Ricardo war ganz und gar nicht hilfreich.
Sie sagte streng: „Niemand hat verlangt, dass du direkt von einem Menschen trinken sollst.“
    „ Das Blut behält seine Nahrhaftigkeit nicht lange, nachdem es den Körper des Besitzers verlassen hat. Es ist das Leben darin, das einen Vampir nährt. Darum müssen meine Tiere auch immer frisch erlegt werden. Ihr Inneres ist noch warm, wenn ich von ihnen trinke“, erklärte er. Was sie wollte, war nicht möglich, aber er bewunderte sie für ihre Hartnäckigkeit und er liebte sie für ihren Einsatz für ihn. Ricardo stockte bei dem Gedanken. Was dachte er da bloß? Sie war nichts für ihn, er durfte sie nicht lieben. Er fügte kühl hinzu: „Es war eine nette Idee von dir, aber es ist unmöglich, ebenso wie meine Erlösung.“
Sie stöhnte: „Also bitte, jetzt sei doch nicht so fantasielos. Wenn ich mir etwas Blut entnehme und in eine Schale gebe, von der du dann trinkst, ist es auch nicht kälter.“
„Das würdest du für mich tun?“, fragte er ungläubig.
„Es war meine Idee, oder? Falls es funktioniert, bräuchten wir natürlich noch andere Freiwillige. Aber ich wette zumindest der König und Raphael würden sicher mitmachen.“ Er setzte gerade zu einer harschen Antwort an, als er Schritte vor der Tür hörte. Er stockte und sah zur Tür. Das ließ Lucia ebenfalls zur Tür sehen. Die öffnete sich jetzt und Raphael kam herein.
Der wie immer elegant gekleidete Magier sah sie streng an und murrte: „Bei den Göttern, was veranstaltet ihr denn für ein Geschrei? Ich konnte euch bis zu meinem Labor hören. Wie zur Hölle soll ich da die Bücher studieren?“
Lucia sagte verschnupft: „Ich habe eine Idee, wie ich ihm das Leben

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