Ketaria - Die Liebe des Verfluchten (German Edition)
erleichtern kann, aber er ist zu stur um es zu versuchen.“
„Weil es verrückt ist“, knurrte Ricardo.
Raphael ging dazwischen: „Was ist das denn nun für eine Idee?“
Lucia erklärte: „Ich will, dass er in kleinen Dosen, Menschenblut trinkt, damit er seine Gier danach unter Kontrolle bekommt. Dann könnte er auch hier raus.“ Ricardo konnte die Gedanken hinter der glatten Stirn des Magiers förmlich rattern sehen, der malte sich schon aus, wie er in dem Fall von hier weg könnte.
Ricardo warf ein: „Selbst wenn es klappen sollte, habt ihr überhaupt eine Ahnung, wie lange ich das tun müsste, damit es wirkt? Selbst wenn ihr alle drei Blut spenden würdet, das würde nie reichen.“
Raphaels Gesicht begann zu strahlen, als er sagte: „Aber das ist doch kein Problem. Ich könnte den Leuten ja erzählen ich bräuchte das Blut für Experimente. Wir nehmen es ihnen im Labor ab und bringen es dann sofort zu euch.“
„Aber ...“, versuchte Ricardo zu widersprechen.
Aber Lucia ließ ihm keine Chance: „Siehst du, das ist gar nicht so schwer. Raphael hast du eine Schale und ein passendes Messer für einen schmalen Schnitt?“
„Natürlich komm gleich mit.“
„Aber …", versuchte Ricardo noch mal zu widersprechen, aber die Zwei ließen ihn einfach stehen und verschwanden durch die Tür. Ricardo begann zu ahnen, wie Sandro sich gefühlt haben musste, als er ihn praktisch gezwungen hatte in Julias Nähe zu bleiben. Er lachte bitter auf, Sandro war dadurch glücklich geworden, aber er hatte er keine Chance sie für sich zu gewinnen. Denn selbst wenn er seinen Blutdurst unter Kontrolle bringen würde, woran er zweifelte, welche Frau könnte schon einen Blutsauger lieben, der ihr nicht mal Kinder schenken konnte?
Im Labor angekommen, hatte Raphael sich sofort auf die Suche nach einer passenden Schale gemacht. Während er die Regale durchsuchte, fragte er hoffnungsvoll: „Denkt ihr wirklich, dass es funktionieren könnte?“
Julia antwortete vorsichtig: „Das mit der Blutgier ja, aber das würde ihn noch immer nicht erlösen und somit euch ebenso wenig.“
Der Magier widersprach lächelnd: „Das ist wahr. Aber wenn er unter Menschen könnte, hätte die gute Julia kein Argument mehr, mich in diesem verdammten Keller einzusperren. Schließlich sollte ich ihn ja im Auge behalten.“
Julia riss erstaunt die Augen auf und krächzte: „Ihr nennt die Königin beim Vornamen?“
„Wir sind Freunde“, erwiderte er schulterzuckend.
„Und dennoch zwingt sie euch das hier auf?“, fragte Lucia verblüfft. Langsam aber sicher verstand sie hier gar nichts mehr.
Raphael gab verlegen zu: „Sie kennt meine Schwächen eben recht gut. Übrigens, ihr seht ohne diese furchtbare Verkleidung wunderschön aus, wie eine zarte Blume.“
„Ich bin nicht interessiert“, wehrte sie rasch alarmiert ab.
Er schnaubte: „Das war mir schon klar. Darf ich euch deshalb keine Komplimente machen?“ Röte schoss in ihre Wangen.
Sie murmelte: „Tut mir leid.“
Er ignorierte ihre Entschuldigung und zog ein schmales Gefäß mit Deckel, das sie an eine zarte Vase erinnerte, hervor und meinte: „Das sollte passen.“ Er holte noch ein schmales Messer und einen Streifen sauberes Leinen aus einer Lade und kam zu ihr. Lucia schluckte, sie hatte wirklich vor das durchzuziehen, aber die Vorstellung gleich geschnitten zu werden war nicht sehr angenehm. Der Magier musste es ihr angesehen haben, denn er sagte jetzt sanft: „Wenn ihr wollt, kann ich mit der Blutspende anfangen.“
Sie seufzte: „Es war meine Idee, also werde ich anfangen.“ Sie hielt ihm die Hand hin. Er griff sanft danach, suchte nach einer passenden Vene und schnitt sie. Lucia sog scharf die Luft ein, als der Schmerz in ihren Arm biss. Raphael murmelte: „Verzeihung“, war aber ganz auf ihre Wunde konzentriert. Er drehte ihre Hand und hielt das schmale Gefäß unter die Wunde, dann drückte er den Schnitt etwas zusammen und fing das herabtropfende Blut auf. Er nahm ihr ungefähr die Menge für einen großen Schluck ab, dann verschloss er das Gefäß und verband rasch ihre Wunde. „So und schon ist es vorbei“, sagte er sanft.
„War ja nicht so schlimm“, versuchte Lucia seinen besorgten Gesichtsausdruck zu vertreiben und griff nach dem Gefäß, bald würde sie wissen, ob ihre Idee etwas taugte.
Es hatte nicht lange gedauert, bis Ricardo wieder Schritte auf seine Zelle zukommen hörte. Die Beiden traten ein und Lucia forderte: „Tritt bitte etwas zurück.“ Er
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