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Ketaria - Die Sehnsucht des Daemons

Ketaria - Die Sehnsucht des Daemons

Titel: Ketaria - Die Sehnsucht des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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flüsterte heiser an ihrem Ohr: „Ich hatte recht, das Schicksal hat dich zu mir geschickt, wir gehören zusammen für immer.“

12.Kapitel

    Einige Tage später in Königshafen

    Julia saß wie meist in den vergangenen Tagen in der großen Bibliothek und suchte nach dem Wappen. Viel Anderes hatte sie auch nicht zu tun, denn Sandro hatte sich, nachdem er sie nach Königshaften geführt hatte, mit dem Hinweis er würde ein paar Nächte wegbleiben, verabschiedet. Raphael war noch immer dabei die Aufzeichnungen der hiesigen Magiergilde nach Hinweisen für die Erdbestie zu durchsuchen, womit sie zum Warten verdammt war. Es war einfach unglaublich, wie viele Adelsfamilien es im Laufe der Jahrhunderte in Ketaria gegeben hatte, sie hatte bereits dutzende Bücher nach dem Emblem durchsucht, und es warteten noch mehr. Ihr gegenüber saß Ragnar, der Barbar konnte zwar nicht lesen, aber da jedes Emblem abgebildet war, konnte er ihr Bescheid sagen, falls er das Richtige finden sollte. Wie der Magier meinte er es mit seiner Ankündigung sich jetzt endlich wie ein richtiger Held zu benehmen ernst, denn er war nicht einmal in einer Taverne gewesen, und half ihr, wo er nur konnte. Dafür trieb Lara sie in den Wahnsinn, die Amazone benahm sich noch merkwürdiger als sonst. Obwohl in dieser wirklich wohlhabenden Stadt, weit und breit niemand in Not zu finden war, der ihren Mutterkomplex hätte auslösen können, war sie fast nie da. Auch jetzt hatte sie Julia und Ragnar versetzt, denn eigentlich hatte sie versprochen ihnen beim Suchen zu helfen. Julia fuhr erschrocken hoch, als die Tür plötzlich schwungvoll aufgerissen wurde. Es war Lara, die in der Tür stand, und sie strahlte, anders war es nicht zu nennen. Sie lief wie ein aufgeregtes Schuldmädchen auf Julia zu und rief: „Es ist so wundervoll.“ Julia starrte ihre Freundin verwirrt an und fragte vorsichtig: „Was denn?“ Lara seufzte tief und hauchte dann: „Er will mich heiraten.“ Dabei sank sie auf den Stuhl Julia gegenüber nieder und seufzte noch mal verträumt. Julia begann sich wie in einem schlechten Kitschfilm zu fühlen, oder wie in einem Horrorfilm, in dem die beste Freundin der Heldin plötzlich den Verstand verlor, sie fragte: „Wer denn?“ Lara schlug sich erschrocken die Hand vor den Mund und lachte dann auf, ehe fröhlich trällerte: „Wie dumm von mir, ihr habt ja gar nichts mitbekommen, weil ihr ständig hier seit. Es ist Alexander, der Haushofmeister des Stadthalters, er ist ja so wundervoll.“ Julia versuchte sich den Haushofmeister ins Gedächtnis zu rufen. Sie hatte ihn nur einmal gesehen, als man die Helden in der Stadt willkommen geheißen und sie im Palast des Stadthalters einquartiert hatte. Aber selbst bei angestrengtem Nachdenken gelang es ihr nicht, in dem schon etwas älteren, schmächtigen Mann etwas Wundervolles zu erkennen. Sie musterte Lara besorgt und sagte ernst: „Das ging aber sehr schnell, wir sind ja erst ein paar Tage hier. Wie ist es denn dazu gekommen?“ Ein verträumtest Lächeln glitt über Laras Gesicht, als sie zu erzählen begann: „Eigentlich war es Zufall, ich habe in der Stadt, als ich Proviant für unsere nächste Reise besorgen wollte, seine Tochter, getroffen. Die Kleine hatte Ärger mit ein paar übermütigen Jungs. Ich habe sie nach Hause gebracht. Dort habe ich Alexander wiedergetroffen, der Arme war vor Sorge ganz außer sich, die Kleine war nämlich ausgerissen. Er hat mich gebeten zum Essen zu bleiben, als Dank für meine Hilfe. Als wir uns unterhalten haben, habe ich erfahren, dass er Witwer ist und Vater von zwei Kindern. Er hat leider als Haushofmeister viel zu tun, und deshalb nicht so viel Zeit für sie, darum ist es ziemlich schwierig für die Drei.“ Julia schwante Übles, sie konnte die Szene förmlich vor sich sehen, Lara, die vor Mitleid mit den armen Kindern zerschmolz, und den schmächtigen Haushofmeister, der sein Glück kaum fassen konnte, so ein Rasseweib wie Lara zu bekommen, und eine Betreuung für seine Kinder noch dazu. Sie sagte vorsichtig: „Lara, ich will mich ja nicht in dein Privatleben einmischen, aber findest du nicht, dass jemanden nur wegen seiner Kinder zu heiraten eine Dummheit wäre?“ Lara blinzelte verwirrt, als ob sie erst jetzt die Zweifel ihrer Freundin bemerken würde, dann lachte sie leise auf und erwiderte: „Aber ich will ihn doch nicht deshalb heiraten. Ich weiß, dass es sehr schnell gegangen ist, aber bei diesem Essen und bei den folgenden, ich habe ja fast

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