Ketaria - Die Sehnsucht des Daemons
Sandro gefangen und ihn gefoltert, damit er dir all diese Dinge verrät, du Monster.“ Er zuckte wie unter einem Hieb zusammen, er wusste sie glaubte nicht, dass er Sandro war, und doch schmerzte ihre Verachtung bis in seine Seele, ebenso wie der Anblick ihrer Angst. Seine Gedanken rasten, sie würde ihm nie glauben, und als Sandro durfte er ihr die Wahrheit nicht erzählen. Er schloss gequält die Augen. Sie lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf sich, als sie leise sagte: „Bitte, ich tue alles was du willst, aber lass Sandro gehen, er ist nur meinetwegen in die ganze Sache verwickelt worden.“ Er stöhnte auf, das war wirklich die Hölle, sie liebte ihn so sehr, dass sie bereit war sich einem Dämon auszuliefern, aber sie wollte einfach nicht erkennen, wer er war. Aber wenigstens die Angst um sein anders Ich konnte er ihr nehmen. Er sah sie an und sagte sanft: „Ich kann dir nicht beweisen, dass ich Sandro bin, aber ich kann dir beweisen, dass er lebt und es ihm gut geht. Wenn die Sonne untergeht werde ich wieder zum Menschen, dann komme ich zu dir. Ich darf dir als Sandro zwar nicht die Wahrheit sagen, aber du kannst dann wenigstens sehen, dass ihm nichts geschehn ist.“
Er hatte sie nach dem Gespräch für den Rest des Tages allein gelassen, weil er sie nicht noch mehr quälen wollte, und sie ihm ohne weitere Beweise ohnehin nicht geglaubt hätte. Aber nun, als er wieder ein Mensch war eilte er zu ihr. Als er in ihr Sichtfeld trat, sprang sie auf und eilte zum Gitter. „Sandro Gott sei Dank, geht es dir gut?“ Er trat zu ihr, ergriff durch die Gitter zärtlich ihre Hände und streichelte sie sanft, „Julia Liebste, bitte sorge dich nicht, mir fehlt nichts.“ Sie sah ihn bittend an und flehte: „Du musst den Schlüssel suchen und mich rauslassen.“ Ihre Panik quälte ihn, aber er schüttelte den Kopf, „tut mir leid, aber du bist zu deiner eigenen Sicherheit eingesperrt. Wenn du den Palast verlässt, könntest du verletzt werden, hier wirst du beschützt.“ Sie wich einen Schritt zurück und würgte hervor: „Der Herr der Schrecken hat behauptet er wäre du, stimmt das etwa? "Die Götter sollten Naxaos verfluchen, dass er ihnen beiden solche Qualen zufügte, „du weißt doch, dass ich über meinen Fluch nicht sprechen darf, wenn ich noch eine Chance auf Erlösung haben will“, beschwor er sie. Er konnte sehen, wie Tränen in ihre Augen traten, „Julia bitte wein doch nicht. Ich schwöre dir, dir wird hier kein Leid geschehen.“ „Das kannst du nicht wissen.“ Er streckte die Hand durch die Gitterstäbe nach ihr aus, aber sie wich ruckartig zurück und stieß hervor: „Ich weiß nicht, was für ein abartiges Spiel das hier ist. Aber ich will die Wahrheit wissen.“ „Und die kann ich dir nicht geben, bitte verzeih mir“, sagte er traurig, wandte sich ab und ging. Es war wirklich hoffnungslos, jetzt wusste sie zwar, dass der Herr der Schrecken Sandro nicht getötet oder gefoltert hatte, aber dafür traute sie ihm nicht mal mehr als Mensch.
18.Kapitel
Julia wusste nicht, ob sie weinen, schreien, oder etwas durch die Zelle schleudern sollte, wie hatte sie nur in diese Lage geraten k önnen. Sandro war unverletzt gewesen, und er hatte sich geweigert sie zu befreien, das konnte, zusammen mit dem Wissen, das der Dämon ihr präsentiert hatte, nur bedeuten, dass er entweder die Wahrheit gesprochen hatte, oder dass Sandro zumindest ein Verräter war, sie hätte nicht sagen können, was schlimmer wäre. Dabei hatte sie sich bei Sandro immer so sicher gefühlt, so glücklich, diese Pleite war noch eine ganze Nummer schlimmer als der computersüchtige Oliver, sie sollte sich die Männer wirklich abgewöhnen, falls sie jemals hier rauskam.
Notgedrungen hatte sie irgendwann doch etwas gegessen, wenn auch nur, um bei Kr äften zu bleiben. Jetzt lief sie unruhig wie ein eingesperrter Tiger in ihrer Zelle auf und ab, während ihre Gedanken rasten. Sie versuchte sich an alles, was Sandro oder der Dämon jemals getan und gesagt hatten, zu erinnern, versuchte die Wahrheit herausfinden, und mit jeder Minute, die verging, mit jeder Erinnerung, die sie analysierte, war sie sich sicherer, dass der Dämon die Wahrheit gesagt hatte. All die kleinen mysteriösen Dinge, die sie immer als rätselhaften Spleen abgetan hatte, begannen jetzt Sinn zu ergeben. Sie stöhnte gequält auf, wie hatte sie nur so blöd sein können und ihm glauben, aber das Schlimmste war, immer noch schaffte sie es nicht, ihn zu hassen.
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