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Ketaria - Die Sehnsucht des Daemons

Ketaria - Die Sehnsucht des Daemons

Titel: Ketaria - Die Sehnsucht des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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Glück nicht mit dem Stachel, aber auch der Barbar ging zu Boden. Hektisch griff sie nach dem nächsten Pfeil, während sie zurückwich. Sie legte an, zielte wieder auf eines der Augen, aber bevor sie feuern konnte, war er bei ihr. Sie schrie instinktiv vor Angst auf, aber er drückte nur ihren Bogen nach unten. Sie lies ihn los, um nach dem Schwert zu greifen und wich noch weiter zurück. Es war lächerlich, sie konnte den Herrn der Schrecken nicht mit einem Schwert besiegen, wo sogar der geübte Barbar versagt hatte, aber sie würde ihre Haut so teuer wie möglich verkaufen, und wenn es nur war, um vielleicht wenigstens Sandro die Chance zu geben ihn mit dem Amulett zu stoppen, wenn er es rechtzeitig zurückschaffen sollte. Er kam langsam auf sie zu, wie um ihr zu zeigen, dass sie keine Chance zur Flucht hatte. Und bald stieß sie mit dem Rücken gegen die Wand. Ihre Hand zitterte, aber sie hielt das Schwert fest vor sich, ihm entgegengereckt. Plötzlich sagte er sanft: „Bitte Julia, du musst keine Angst haben, ich würde dich nie verletzen.“ „Ich weiß nicht was dieser Trick soll, aber ich werde nicht darauf hereinfallen“, keuchte sie. Für einen kurzen Moment meinte sie, den Ausdruck von Schmerz über sein Gesicht huschen zu sehen. Sie schüttelte energisch den Kopf, sie hatte wohl vor Angst schon Wahnvorstellungen. Mit einer einzigen schnellen Bewegung überbrückte er die Distanz zwischen ihnen, nahm ihr das Schwert weg und hob sie hoch. Sie kreischte vor Entsetzen auf und versuchte, so dumm es auch war, nach ihm zu schlagen und zu treten. Aber noch immer wurde er nicht grob, er drückte sie nur so nahe an sich, dass sie keine Bewegungsfreiheit mehr hatte. So hielt er sie fest und ging mit ihr einige Gänge weit und dann eine Treppe nach unten, bis er sie in einer Zelle auf eine Bank gleiten lies. Dann wandte er sich ab, schloss die Gitter und lies sie allein.

17.Kapitel

    Nachdem er weg war, und sich auch sonst kein furchtbares Monster auf sie gestürzt hatte, verging ihre Panik wenigstens so weit, dass sie begann, ihr Gefängnis zu inspizieren. Und das Ergebnis war mehr als verwunderlich. Die Bank, auf die der Dämon sie gelegt hatte, war weich gepolstert und mit einem seidenweichen Kissen und einer feinen Decke versehen. Weiters standen ein Tisch, auf dem sich eine Karaffe mit Wasser befand, und zwei Stühle und eine große Truhe in ihrer Zelle. Auch der Boden war alles andere als spartanisch, er war mit einem dicken flauschigen Teppich ausgelegt. Ihre Zelle wirkte mehr wie eine Luxusherberge, als ein Gefängnis. Was auch immer zum Teufel der Herr der Schrecken für sie geplant hatte, der Tod war es offenbar nicht. Aber wenn sie Glück hatte, fand Sandro sie, ehe der Dämon zurückkam. Dann konnten sie ihn vielleicht mit dem Amulett doch noch besiegen, oder besser noch, Raphael und Ragnar finden und von hier verschwinden. Falls die beiden noch lebten, wie ihr niedergeschlagen einfiel. Es gab schließlich keine Garantie, dass der Dämon auch die beiden lebend wollte, denn so zartfühlend wie mit ihr war er nicht mit ihnen umgegangen. So nervös sie auch war, zwang sie sich doch sich ruhig auf einen der Stühle zu setzen, um ihre Kräfte zu schonen.

    Da es kein Fenster gab, und sie auch keine Uhr hatte, wusste sie nicht wirklich, wie viel Zeit vergangen war, aber sie schätzte einige Stunden, als Schritte im Gang erklangen. Ihre Hoffnung Sandro könnte sie gefunden haben verging, als der Dämon vor ihrer Zelle auftauchte. Ihr Herz begann wieder hart zu schlagen, aber sie versuchte nach außen mutig zu wirken. Sie stand auf, funkelte ihn an und forderte: „Sag mir, wo meine Freunde sind.“ Er stand so nah am Gitter, dass sie ihn hätte berühren können, aber das fiel ihr natürlich absolut nicht ein, im Gegenteil es kostete sie alle Kraft, nicht zurückzuweichen. Aber auch jetzt wurde er nicht wütend, zynisch oder sonst etwas Bösartiges, er sah sie an, und sagte sanft: „Ich habe den Magier und den Barbaren zur Grenze von Königshafen zurückgebracht, sie sind in Sicherheit.“ Julias Gedanken rasten, er wusste also nichts von Sandro, gut, und die beiden Helden waren in Sicherheit, falls er nicht log. Aber warum hätte er das tun sollen, sie saß ja schon in seiner Zelle. Erst als er das Gitter öffnete, bemerkte sie das Tablett, das er trug. Es wurde immer verrückter, er brachte ihr Frühstück, und zwar so ziemlich alles, was sie gerne hatte, wie ihr ein rascher Blick auf die Speisen verriet.

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