Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ketten der Liebe

Ketten der Liebe

Titel: Ketten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertrice Small
Vom Netzwerk:
Kalifen errötete Hasdai ibn Shaprut. »Herr«, sagte er, »ich habe in Herzensdingen wenig Erfahrung. Ich habe mein Leben der Medizin gewidmet, so daß ich meinem Land dienen kann. Wir erwarten jeden Tag die Abordnung aus Byzanz. Sie bringen wissenschaftliche Werke zur Übersetzung, so daß wir bald unsere eigene medizini sehe Hochschule in Cordoba haben können. Ich muß meine Zeit mit den griechischen Übersetzungen verbringen. Ich werde für wenig anderes Zeit haben. Das ist der Grund, warum ich zur Verzweiflung meiner Eltern immer noch nicht geheiratet habe.«
    Die Wort des Arztes heiterten den Kalifen auf, denn ihm wurde klar, daß Zaynab wieder geliebt werden wollte, wenn sich ihre Enttäuschung erst einmal gelegt hatte. Hasdai ibn Shaprut hatte kaum eine Chance gegen ihre Verführungskünste.
    »Ich weiß, daß Ihr für Zaynab Euer Bestes geben werdet«, sagte Abd-al Rahman und dachte dabei, daß auch sie ihr Bestes für ihn geben würde. »Ich werde den Befehl erteilen, sie mit all ihrem Besitz noch heute zu verlegen. Dann werde ich Zahra besuchen. Geht mit Zaynab, mein Freund.«
    Der Arzt verbeugte sich tief. Sein Patient hatte nun eine gesundere Gesichtsfarbe. »Gestattet Zahra nicht, Euch wieder aufzuregen, Herr.«
    Der Kalif nickte und verließ den Hof der grünen Säulen. Er würde ihn abreißen und zerstören lassen, nachdem sie gegangen war. Keine Frau sollte je wieder darin wohnen. Wie Zaynab selbst sollte er nur eine süße Erinnerung sein. Er fand die Herrin der Frauen und den obersten Eunuchen und gab ihnen seine Befehle bezüglich Zaynab.
    »Ich warne Euch beide«, sagte er grimmig. »Solltet ihr hierüber mit irgendwem reden, dann werde ich es erfahren, und ich werde euch eure Zungen herausreißen lassen. Dann wirst du Zahra wenig nutzen, Walladah. Und was dich angeht, Nasir, denke daran, zuerst bist du mir Treue schuldig, und nicht Zahra. Ich bin der Herrscher von al-Andalus, besonders in diesem Harem, und nicht sie.«
    Sie waren sprachlos vor Staunen über seine Worte, als er sie verließ, um sich in die Gemächer seiner ersten Frau aufzumachen. Er trat ein und entließ ihre Dienerinnen, die alle erschreckt waren, ihn hier zu sehen, wo er seit Jahren nicht gewesen war.
    Zahra blickte auf. Ihr Gesicht war glatt und ausdruckslos. »Wie kann ich Euch dienen, lieber Herr?«  fragte sie ihn.
    »Ich weiß, was du getan hast«, sagte er scharf. »Ich habe deine Sklavin ertappt. Man mußte sie nicht lange überzeugen, um mir die Wahrheit zu erzählen, bevor sie starb. Du bist ein böses Weib, Zahra!«
    »Wenn ich etwas falsch gemacht habe«, sagte Zahra lieblich, »dann ist es Eure Aufgabe, mich zurechtzuweisen und zu bestrafen.« Sie lächelte ihn an.
    »Du hättest Moraima ebenfalls umbringen können«, sagte er.
    »Ihr habt noch andere Töchter«, erwiderte sie kalt und ohne sich zu verstellen. Ihre Augen waren wie Eis. So hatte er sie noch nie erlebt. Plötzlich wurde ihm klar, daß er sie gerade zum ersten Mal richtig sah. »Hast du gedacht, ich würde dir gestatten, meinen Sohn zu verdrängen? Nur über meine Leiche, Herr! Nur über meine Leiche!« schrie sie.
    »Ich wünschte wirklich, du würdest sterben«, sagte er schroff. »Daß Hakam nicht an deinem Verrat beteiligt ist, weiß ich, Zahra. Seinetwegen und um unser Land willen werde ich mich nicht von dir scheiden lassen. Ich weiß, daß es nichts gibt, was ich sagen kann, um dich davon zu überzeugen, daß Zaynab und ihre Tochter keine Bedrohung für dich darstellen. Um den Frieden in al-Andalus zu bewahren, habe ich die Frau, die ich liebe, und unser gemeinsames Kind von Madinat al-Zahra weggeschickt. Ich werde sie nie wiedersehen, denn ich weiß, daß ich sie nicht vor dir beschützen kann, wenn ich es doch tue. Für Hakam und al-Andalus habe ich auf das Glück meiner späten Jahre verzichtet. Das ist das größte Opfer, Zahra, das ich je gemacht habe, und ich werde dir nie dafür vergeben, daß du mich dazu gezwungen hast.«
    »Oh, mein lieber Gebieter, Ihr hat das für mich getan!« Plötzlich war der verkniffene Ausdruck aus ihrem Gesicht verschwunden.
    »Für dich? Hast du mir nicht zugehört, Zahra? Für dich habe ich gar nichts getan, und ich werde auch nie wieder etwas für dich tun. Ich hatte eine hohe Meinung von dir. Ich benannte eine Stadt nach dir, aber durch deine Selbstsucht und deinen Stolz hast du jegliche Gefühle in mir zerstört, die  ich noch für dich empfand. Wenn du mich wirklich geliebt hättest, dann hättest du

Weitere Kostenlose Bücher