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Ketten der Liebe

Ketten der Liebe

Titel: Ketten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertrice Small
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mein Glück gewollt. Aber alles, was dich beschäftigte, war deine Stellung. Ich will dich nie wieder sehen. Um das sicherzustellen, darfst du bis ans Ende deiner Tage deine Gemächer und deinen Garten nicht mehr verlassen. Du wirst nachts, wenn alle schlafen, in die Bäder gehen, damit du nicht meine anderen Frauen verseuchen kannst. Du wirst mit Respekt behandelt werden, und du darfst Gäste empfangen, aber deine Herrschaft ist vorüber.«
    »Das kannst du nicht ...«, setzte sie an.
    »Kann nicht?« donnerte er. »Weib, ich bin Euer Gebieter! Ihr könnt weiterhin wie eine Spinne in Eurem goldenen Netz sitzen und Gift versprühen, aber Ihr werdet mir gehorchen!« Er drehte sich auf dem Absatz um und ging.
    »Das ist mir doch egal«, flüsterte sie zu sich selbst. »Das ist mir doch egal! Ich habe die Stellung meines Sohnes gerettet, und Zaynab ist nun von hier verschwunden. Ich werde jede Strafe ertragen, die nötig ist. Er wird nachgeben. In ein paar Tagen wird sein Ärger sich legen, und er wird mit einem charmanten kleinen Geschenk zu mir zurückkehren. Er ist jetzt für die Mädchen zu alt. Er braucht mich.«
    Als nächstes ging der Kalif zu seinem ältesten Sohn und berichtete ihm von Zahras Verrat. »Ich habe Zaynab und Moraima in Sicherheit gebracht. Ich werde sie nicht wiedersehen«, erzählte er seinem Erben. »Die Einheit von al-Andalus muß um jeden Preis gewahrt bleiben, Hakam. Selbst wenn das mein persönliches Unglück bedeutet. Sei nicht ärgerlich auf deine Mutter, mein Sohn. Tarub sagte mir, daß Zahra wirklich glaubt, Zaynab und ihr Kind würden eine Gefahr für dich darstellen. Sie ist inzwischen halb verrückt. Sie glaubt ernsthaft, dich zu beschützen.«
    »Und du willst, daß ich mir Frauen nehme und meinen eigenen Harem gründe?« sagte Hakam. »Vater, ich glaube, ich ziehe meine Bücher vor.«
    »Es wäre besser, mein Sohn, wenn dir dein eigener Sohn am Ende deines Lebens folgt, aber wenn du dir keine Favoritin nimmst und Kinder zeugst, dann wähle deinen Erben, wenn du den Thron besteigst.
    Laß keine Zweifel entstehen,  wer al-Andalus nach dir regieren wird. Als mein Vater, Prinz Muhammed, von seinem eigenen Bruder getötet wurde zögerte mein Großvater, der Emir Abdallah, nicht. Er hatte noch andere Söhne, aber er hatte Muhammed als seinen Erben gewählt. Also wählte er danach mich, obwohl ich damals nur drei Jahre alt war. Er bildete mich aus, liebte mich und brachte mir bei, wie man regiert. Du mußt es mit deinen Erben genauso machen, wie dein Großvater mit mir und ich mit dir. Das Volk muß wissen, daß es in starken, sicheren Händen ist. Die Verwaltung des Reiches braucht jemanden, der die Zügel fest in der Hand hält. Erlaube niemand anderem, für dich in deinem Namen zu regieren, Hakam. Ich habe das auch nie getan.«
    »Ich schäme mich für die Tat meiner Mutter«, sagte Hakam leise. »Ich weiß, daß sie mich liebt, aber ich hätte nicht geglaubt, daß sie imstande wäre, so etwas Böses zu tun.« Er küßte die Hand seines Vaters als Geste der Unterwerfung und der Zuneigung.
    »Die Mutterliebe ist das stärkste Band von allen, Hakam«, erklärte Abd-al Rahman seinem Sohn und umarmte ihn dann. »Gepriesen sei Allah, daß aus dir so ein feiner Kerl geworden ist!«

Kapitel 14
    »Ihr schickt mich für immer fort?« Zaynabs aquamarinblaue Augen füllten sich mit Tränen. »Oh, schickt mich nicht fort, Herr!«
    Als Abd-al Rahman in diese Augen blickte, fühlte er, wie das unsichtbare Band sich wieder um seine Brust schnürte. »Meine teure Geliebte«, sagte er, »ich habe dir schon alles erklärt. Ich hatte keine andere Wahl. Ich konnte dich nicht beschützen, solange du in Madinat al-Zahra warst.«
    »Dann laßt mich in al-Rusafa leben«, bat Zaynab.
    »Zahra haßt dich, meine Geliebte«, sagte er traurig. »Sie wird weiterhin versuchen, dich und deine Tochter umzubringen, wenn du meine Konkubine bleibst.« Er seufzte. Er würde ihr nicht sagen, daß er vorgehabt hatte, sie zu seiner dritten Frau zu machen: zu der Frau, die ihm der Trost und die Freude seines Alters werden sollte. Er würde Zahra niemals vergeben.
    »Warum schickt ihr nicht Zahra fort?« wollte Zaynab ärgerlich wissen. »Sie ist eifersüchtig und nicht ich! Wie kann ich glauben, daß Ihr mich liebt, wenn Ihr mich nun verstoßt!«
    »Ich kann nicht die Mutter meines Erben verstoßen«, sagte er geduldig. »Viele würden das falsch verstehen. Sie würden glauben, daß ich beabsichtige, Hakam durch einen

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