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Ketten der Liebe

Ketten der Liebe

Titel: Ketten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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sich zu bewegen, und konnte kaum noch atmen. Und ihre ablehnende Haltung wurde zu einem eigenartigen Zustand rauschhafter Vorfreude. Doch ein Rest ihres klaren Verstands, vielleicht war es aber auch pure Vorsicht, erlöste sie aus diesem Bann. »Wenn ich könnte, würde ich Sie freilassen, und dann hätten wir das hinter uns.«
    Sein leises Lachen überraschte sie. »Sie sind wahrlich unschuldig. Wir werden das , wie Sie es nennen, nie hinter uns lassen. Wir werden es das ganze Leben mit uns herumtragen. Haben Sie überhaupt eine Vorstellung davon, wie sehr es mich nach Ihnen verlangt?«
    Mit großen Augen schüttelte sie den Kopf.
    »Wenn Sie mir jetzt die Fußfessel abnähmen, würde ich hier in diesem kleinen Keller bleiben, um Sie zu lieben.«
    Mittlerweile verband sie seinen Duft mit dem erdigen Geruch des Kellerraums. »Das können wir nicht. Ich kann es nicht.«
    Er schwieg, aber seine Augen verhießen ihr Wissen, das sie mit ihm teilen wollte, und eine Leidenschaft, nach der sie sich sehnte.
    »Die Standesunterschiede sind zu groß. Sobald Sie frei sind, werden Sie versuchen, mich aufzuspüren, um mich zu bestrafen ...«
    »Das ist richtig«, räumte er ein. »Aber Sie werden nicht an meiner Strafe sterben, meine Liebe. Sie werden sich nach mehr sehnen. Ich verspreche Ihnen, ich werde dafür sorgen, dass Sie mich um mehr anflehen.«
    Wenn er sie so mit seinen braunen Augen ansah, in denen dieses goldene Leuchten lag, und sie mit seiner samtweichen Stimme verzauberte, dann wollte sie ihn am liebsten auf die Bettstatt drücken, ihr Kleid aufknöpfen und in Erfahrung bringen, ob er sein Versprechen auch halten konnte. »Das ist nicht möglich.«
    Sie sprach mehr zu sich selbst als zu ihm gewandt, aber er ging auf ihre Worte ein. »Es ist nicht unmöglich. Denken Sie darüber nach, Amy. Nie wieder wird Ihnen eine solche Gelegenheit zuteilwerden. Ich bin an dieses Bett gekettet. Wenn es im Haus still geworden ist und selbst die Katze eingeschlafen ist, könnten Sie zu mir nach unten kommen und mich lieben.«
    »Seien Sie nicht lächerlich. Sie würden mir nie gestatten ...«
    »Aber gewiss. Ich würde Ihnen die Führung überlassen. Sie würden mich nach Ihrem Belieben erkunden und mir zeigen, was Ihnen Vergnügen bereitet. Ich würde Sie dort küssen, wo Sie es als angenehm empfinden - auf die Lippen, auf die Brüste, auf Ihre ...«
    »Mylord, bitte!«
    »... Schultern. Wirklich, Amy, dachten Sie, ich würde etwas anderes sagen?« In seinen Augen blitzte eine durchtriebene Belustigung auf, die ihn anziehend gemacht hätte ... wenn Amy Interesse gehabt hätte an einem unaufrichtigen und zügellosen Adligen. »Bedenken Sie, Amy, wie herrlich es für Sie wäre, wenn Sie mich unter Kontrolle haben könnten. Selbst wenn Sie beschließen sollten, mich in meiner brennenden Sehnsucht zurückzulassen, könnten Sie einfach gehen, ohne einen Blick über die Schulter zu werfen.«
    »Wenn Sie mich aber so packen wie gestern und mich in die Matratze drücken, wäre ich nicht in der Lage, Sie unter Kontrolle zu haben.«
    »Gestern sind die Emotionen mit mir durchgegangen. Ich werde mich dafür aber nicht entschuldigen, da mir mein Verhalten nicht leidtut. Ich habe Ihnen ja bereits gesagt, wie ich über diesen Kuss denke. Aber ich schwöre bei meiner Ehre - auch wenn Sie es bezweifeln, Amy, aber ich besitze ein Ehrgefühl -, dass ich Sie nicht noch einmal zu etwas zwingen werde. Nicht in diesem Keller.«
    Immer wieder strich sie mit der flachen Hand über die Tischplatte und fühlte die glatte Beschaffenheit der Holzoberfläche. Er bot ihr einen Pakt mit dem Teufel an - und sie geriet in Versuchung.
    Denn was er sagte, entsprach der Wahrheit. Tagsüber kreisten ihre Gedanken um ihn und verdrängten vernünftige Vorsätze. Aber viel schlimmer war die Nacht. Dann träumte sie von ihm. Diese Träume kehrten immer wieder, in lebendigen Farben, und trotz seiner fordernden, fast bedrohlichen Art empfand sie ihn als verlockend.
    So wie jetzt. Woher wusste er, dass sie sich tatsächlich schon gesagt hatte: Wenn ich die Kontrolle hätte , dann würde ich ... Hatte sie so viel von ihren Gedanken verraten?
    Erschrocken machte sie sich bewusst, dass sie sich im Keller befand. Northcliff sah sie mit erheiterter und wissender Miene an.
    Hatte sie sich ihre Gedanken anmerken lassen?
    Gewiss. Er kannte sie viel zu genau - oder vielleicht war es eher so, dass er die Frauen kannte.
    Abrupt sprang sie auf und wandte sich zur Treppe.
    »Amy«,

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