Ketten der Lust - Erotischer Roman
einen Schritt zurück. Jean ließ ihrer Partnerin den Vortritt. Leilani, eine kleine Hawaiianerin, die ihre schwarzen Haare zu zwei Pferdeschwänzen gebunden trug, stellte einen großen Topf auf die Küchentheke. Jean, eine große, athletische Frau mit kurzen, weißblonden Haaren, tätschelte Jagger im Vorbeigehen die Schulter.
»Was ist los mit dir, Babe? Wir haben dich in der letzten Zeit kaum gesehen.«
»Ja, ich weiß, Jean. Ich war einfach … Ach, ich weiß nicht.«
Leilani hob den Deckel des Reistopfs, schnüffelte und setzte ihn wieder darauf. »Wann willst du uns sagen, was los ist, Jagger?«
»Nichts ist los.« Er rieb sich das Kinn, trat in die Küche und schenkte den beiden Frauen Wein ein.
Jean nahm ihr Glas von ihm entgegen. »In der letzten Zeit haben wir dich kaum gesehen, dabei warst du seit unserem Einzug wie ein Adoptivsohn für uns.« Leilani verdrehte die Augen, und Jean fuhr fort: »Auch wenn wir zu jung für dich als Sohn sind. Zufrieden, Leili?« Sie wandte sich wieder an Jagger. »Du gehst nicht mehr aus. Und glaub bloß nicht, dass wir das Mädchen in deiner Wohnung nicht gesehen haben.«
»Ja. Nun …«
»Wow«, sagte Jean.
»Was ist?«
»Du magst diese Frau wirklich.«
Jagger zuckte mit den Schultern. Sie hatte ja recht. Warum sollte er es leugnen? Er trank noch einen Schluck Wein. »Ja.« Er stellte sein Glas auf die Theke und fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare. »Ja, das stimmt. Und ich weiß nicht, was ich tun soll.«
Leilani legte ihm die Hand auf den Arm. »Jagger, so habe ich dich ja noch nie erlebt.«
»Ich kenne mich selbst nicht mehr. Ich bin völlig durcheinander wegen dieser Frau, wenn ihr die Wahrheit wissen wollt. Ich kann nicht aufhören, an sie zu denken. Ihr wisst doch von Elena, wisst, was das mit mir gemacht hat. Ich hatte mir geschworen, so etwas nie wieder zuzulassen. Niemals. Aber jetzt ist es passiert.« Er schwieg und schüttelte den Kopf. »Nein, mit dieser Frau ist es sogar mehr. Sie heißt Mia Rose. Und ich komme mir bei ihr vor, als hätte ich die Kontrolle über mich verloren. Als ob ich ohne Bremsen bergab rollen würde.«
»Ich kenne das Gefühl.« Leilani blickte Jean an, und ihre braunen Augen wurden weich.
Er schüttelte den Kopf, trat an den Herd und schaltete den Reis ab. »Vielleicht rege ich mich ja auch wegen nichts auf.«
»So hört es sich aber nicht an, Jagger«, sagte Leilani.
»Ich werde schon darüber hinwegkommen. Ich muss einfach.«
Er begann, Reis auf die Teller zu löffeln, legte Hühnchen darauf und gab Sauce darüber. Als er aufblickte, musterten Jean und Leilani ihn aufmerksam.
»Was ist?«
»Du siehst nicht so aus, als ob du so bald über diese Frau hinwegkommen würdest«, sagte Jean ruhig.
»Ich bin schon okay. Ich weiß gar nicht, warum ich es überhaupt erwähnt habe. Kommt, lasst uns essen.«
Du liebe Güte, jetzt log er sie auch noch an. Und machte sich selbst etwas vor.
Er war genauso verwirrt wie Mia Rose.
Was ihn jedoch wirklich verwirrte, war die Tatsache, dass er sich auf einmal so verändert vorkam. Und er war sich nicht sicher, ob er jemals wieder der Alte werden könnte. Allerdings wusste er auch gar nicht, ob er das wollte, denn wenn er mit ihr zusammen war, mit ihr redete und sie berührte, dann fühlte sich alles absolut richtig an.
Entweder würde er das Nirwana auf Erden erlangen, oder er würde zur Hölle fahren.
Es war schon elf Uhr abends, aber Mia konnte nicht schlafen. Sie saß mit einem Glas Wein an dem kleinen Tisch in der Küche. Eingehüllt in ihren Satinmorgenmantel, blickte sie aus dem Fenster auf ihren Rosengarten, der nur vom Licht auf der hinteren Veranda schwach beleuchtet war. Aber sie schaute sowieso nicht richtig hin. Vor ihrem inneren Auge sah sie nur Jagger.
Als sie am Montagmorgen gegangen war, war er so verdammt sexy gewesen. Er hatte im Bett auf dem Bauch gelegen, die Decke war bis zur Taille gerutscht, und sein schöner brauner Rücken war nackt gewesen. Wie ein Kunstwerk.
Sie schlug die Beine übereinander, weil sich nur bei der Vorstellung schon wieder Druck aufbaute. Er war so sexy. Und dann diese Tätowierungen um den Bizeps.
Sie trank einen Schluck Wein und schob sich die Haare aus dem Gesicht. Ihre Wangen fühlten sich heiß an. Ihr ganzer Körper war heiß. Sie öffnete den Gürtel des Morgenmantels und ließ ihn offen. So war es besser. Jetzt konnte die Luft ihre Haut kühlen. Ihre Nippel wurden hart.
Was dieser Mann bloß mit ihr machte. Ständig
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