Keusche Gier: Erotischer Roman (German Edition)
damals mit siebzehn verknotete sie ihm nun wieder den Magen, dass nicht mal ein Zauberkünstler wie Houdini ihn wieder aufbekommen hätte.
»Du entschuldigst dich bei ihr, ist das klar?«, redete Luc ihm ins Gewissen.
Dazu hatte Deke natürlich überhaupt keine Lust. Außerdem war das Problem damit längst nicht aus der Welt. Er kannte Kimber gut genug, um zu wissen, dass sie nicht einfach aufgeben würde. Sie würde jemand anderen finden, der ihr bei Jesse McCall auf die Sprünge half – jemand, der ihr bestimmt wehtun würde, weil er nicht wirklich wusste, was überhaupt Sache war. Schlimmstenfalls käme sie an zwei Typen, die sie ausnutzen und demütigen würden.
Der Colonel würde ihn eiskalt umbringen, wenn er wüsste, wo Deke seinen Schwanz hingesteckt hatte. Ihr alter Herr war da knallhart. Wenn er wüsste, dass Deke und Luc sein Baby in die Freuden des Analsex einführen wollten … Na, besser er und sein Cousin als zwei wildfremde Typen, die Kimber an der Bar aufriss. Er umklammerte die dünne Tischplatte, bis das Holz leise knackte.
Dabei ging es ihm gar nicht um ihren alten Herrn. Ihm ging es um Kimber. Seit dem betreffenden Nachmittag geisterten ihm dauernd erotische Fantasien durch den Kopf. Und die Realität war weitaus stärker, tobte wie ein Hurrikan durch seine Gehirnwindungen. Sie hatte wie süße Unschuld geschmeckt. Süß in seinem Mund. Verdammt perfekt. Strahlend in seinen Armen gelegen, wie ein Sommertag. Sie war sündige Glut und weiche Haut und …
O Gott. Er wurde verdammt pathetisch bei der Kleinen, wie ein verkrachter Poet. Verdammt.
Eines war klar: Kimber war die einzige Versuchung, die stärker war als seine Selbstkontrolle. Besser, er schlug sich die Kleine aus dem Kopf, bevor er ihr mit Haut und Haaren verfiel. Und sie verschlang, wie eine Schlange ihre Beute. Bevor er sie zerstörte. Trotzdem würde er sie nicht aufgeben und nicht zulassen, dass sie sich einen anderen Lehrer nahm.
Deke stieß einen kurzen, hässlichen Fluch aus und reckte den Kopf. Er schluckte schwer.
Kimber war auf der Tanzfläche in Adam Catrells Bar, The Hang Out, und schwang ihre süßen Hüften zu dem Shakira-Song »Hips don’t lie«. In einem schamlos kurzen Rock, bauchfrei, tanzte sie – ein Sandwich zwischen Adam und dessen Bruder Burke. Der Club war rauchig und voll, und es war laut. Trotz allem entdeckte Deke unverstellte Lust in den Mienen der beiden Brüder.
»Hörst du mir überhaupt zu?«, knirschte Luc in sein Handy.
»Du hast dich gestern Abend klar ausgedrückt, Cousin. Ich soll Sir Galahad spielen und uns den Tag retten.«
»Denk dran, dass du dich lang und breit entschuldigst.«
»Okay, mach ich.«
Luc seufzte. »Sag ihr, dass wir ihr bei ihrem Problem helfen werden. Sei nett zu ihr. Erwähn bloß nicht noch mal, dass du sie so hart rannehmen willst, dass sie eine Woche nicht mehr sitzen kann.«
Deke stöhnte. Er hatte sie mies behandelt, weil er sie von ihrer bescheuerten Idee abbringen wollte. Luc wusste das, hätte das aber nie eingeräumt. Sein Cousin tat so, als wäre er einer von den Guten, hahaha …
»Du übertreibst mal wieder schamlos.«
»Du hast es übertrieben. Du vergraulst Kimber, dabei hat sie uns bloß um einen kleinen Gefallen gebeten. Zudem sind wir beide absolut scharf darauf, ihr den kleinen Gefallen zu tun.«
»Verdammt, ja. Ich hab sie vergrault. Immerhin ist sie noch Jungfrau.«
»Sie ist aber nicht wie Heather.«
Damit hatte er einen wunden Punkt getroffen. »Das hat damit nichts zu tun. Kimber ist eben nicht mein Typ.«
Luc lachte ihm ins Ohr. »Ach ne? Wer ist denn dein Typ?«
Eine Pause entstand. Deke überlegte, seine Gedanken kreisten jedoch weiter um Kimber. »Alyssa Devereaux.«
»Die blonde Stripbar-Besitzerin mit den Tupperware-Brüsten?«
»Sie ist keine Nutte«, protestierte Deke, weil Luc exakt das dachte.
»Mag sein, trotzdem bist du nicht wirklich scharf auf Alyssa. Außerdem will sie dich nicht.«
»Stimmt, sie will dich.« Diese Tatsache hatte Deke mächtig verstimmt, als er Alyssa vor ein paar Monaten zuletzt gesehen hatte.
»Und ich bin nicht interessiert. Du willst sie doch bloß, weil du denkst, sie ist reif und erfahren.«
»Ich bin scharf auf sie, weil sie heiß ist und weil ich vom Hörensagen weiß, dass sie einen mörderischen Blowjob macht.«
Luc schnaubte in sein Handy. »Du bist sooo scharf auf Alyssa, dass du heute Nacht Kimbers Namen gestöhnt hast. Ich hab dich durch die Wand gehört.«
Deke fühlte, wie er rot
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