Key of Valor 03 - Zeit Des Gluecks
ich war seit, ach, ich weiß nicht wie lange, da draußen. Seit Stunden. Es kam mir zwar vor wie Minuten, aber es waren Stunden.«
Sie blickte zur Tür, um sich zu vergewissern, dass niemand auftauchte. »Und im Schlaf hat Kane ihn sich geschnappt und ihn im Dunkeln herumirren lassen, und er hat sich die Hände zerschnitten. Er hat versucht, ihn wieder zurück nach New York zu bringen, wo alles geordnet und normal ist.«
»Aber es hat nicht funktioniert.« Malory stellte das Sieb mit den gewaschenen Beeren auf die Abtropffläche. »Er stand auf der Schwelle - ein entscheidender Moment - und hat seine Wahl getroffen.«
»Ja, genau wie ich, als ich Kane das Gesicht zerkratzt habe. Das sind Entscheidungen, wegen denen wir uns heute beide so richtig gut fühlen können.«
»Ich wünschte, ich hätte es sehen können.« Dana nahm sich eine weitere Kartoffel vor. »Das bedauere ich wirklich.«
»Es war toll«, versicherte Zoe ihr. »Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal etwas so Großartiges getan habe. Na ja, auf jeden Fall kam Bradley gerade rechtzeitig, um mich aufzufangen.«
Zoe legte ihr Messer beiseite. »Kane hat versucht, ihn daran zu hindern, indem er ihn in dieser Illusion gefangen hielt.«
»Er wollte nicht, dass sich ein Mann einmischt, während er die kleine Dame belästigte«, erwiderte Malory spöttisch.
»Und vor allem glaube ich, wollte er mich alleine vor sich haben, während er mir einredete, ich sei eine Versagerin.«
»Es scheint ihm aber nicht gelungen zu sein.«
»Er hat die richtigen Knöpfe gedrückt, das muss ich ihm lassen. Aber er ist nicht der Erste, der sie gedrückt hat, und ich habe inzwischen gelernt, mich zu wehren. Er hat es versucht, weil er Angst hat. Ich bin nahe dran, und er weiß, dass ich ihn besiegen kann. Also hat er sich meine Unsicherheiten und Gefühle vorgenommen, und dann versuchte er, mich zu bestechen. Und als das nicht funktionierte, wurde er sauer.«
»Sauer.« Malory trat zu Zoe und strich sacht über die Prellung auf Zoes Wange. »Süße, er hat dich geschlagen.«
»Mag sein, aber er sieht schlimmer aus, das kann ich euch versprechen.« Zoe warf den Kopf zurück und stieß einen Jubelschrei aus. »Wenn ich bei klarem Verstand gewesen wäre, hätte ich ihm in die Eier getreten. Wenn er überhaupt welche hat. Ich habe ihn verletzt und Bradley hat ihm widerstanden. Er bekommt zunehmend Angst. Und ich kann euch sagen, das genieße ich.«
Als sie das Flackern in Malorys Augen sah, seufzte sie. »Ja, ich weiß, ich habe nicht mehr viel Zeit. Ein Teil von mir möchte am liebsten durch das Haus rennen und wie eine Irre nach dem Schlüssel suchen. Aber das ist nicht die Antwort, da bin ich mir sicher. Also werde ich stattdessen ein wundervolles Thanksgiving-Essen vorbereiten, weil ich zu euch allen gehöre und dafür dankbar bin.«
Dana schnaubte gerührt. »Du hast einiges einstecken müssen.«
»Ja, klar«, gab Zoe zu. »Er hat schon den Kern getroffen. Die arme kleine Zoe McCourt, die sich von dem ersten Jungen schwängern lässt, der freundlich zu ihr ist. Die Schulabbrecherin, die sämtliche Pennies zusammenkratzt, um die Windeln für ihr Baby bezahlen zu können, das sie allein großziehen will. Was veranlasst sie zu glauben, sie könne irgendetwas tun, was wichtig ist?«
Sie schaufelte die Süßkartoffeln in eine Auflaufform. »Weil ich es eben kann. Kommt, lasst uns ein Glas Wein trinken.«
»Ja, das ist eine gute Idee.« Dana wechselte zwar hinter Zoes Rücken einen Blick mit Malory, holte jedoch eine Flasche Pinot Grigio aus dem Kühlschrank.
»Ich werde heute noch einige andere Dinge tun«, prophezeite Zoe, während sie Gläser aus dem Schrank holte. »Abgesehen davon, dass ich mit euch dieses Essen zubereite und esse. Ich muss sie nur erst mal im Kopf in die richtige Reihenfolge bringen.«
Sie stellte die Gläser auf den Tisch und legte verwundert den Kopf schräg, als sie aus dem Fenster schaute und sah, dass Brad und Simon über einen der gewundenen Gartenwege auf die Bäume zugingen. »Was in aller Welt machen die da?«
Dana legte Zoe die Hand auf die Schulter, während sie sich vorbeugte, um den Wein einzuschenken. »Ich kann dir auf jeden Fall sagen, was sie nicht tun. Sie schälen keine Kartoffeln.«
»Was hat er da in der Hand?« Geistesabwesend ergriff Zoe ihr Weinglas. Ihr Sohn tanzte um Brad herum, und die Hunde rannten hin und her, weil sie hofften, dass die beiden mit ihnen spielten. »Es sieht aus wie … na, um Himmels
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