Key of Valor 03 - Zeit Des Gluecks
willen!«
Verblüfft beobachtete sie, wie Brad das Vogelhäuschen an einen Ast hängte, sodass es weit über den üppigen Sträuchern baumelte. Dann hob er ihren Sohn hoch, damit Simon Vogelfutter in die Öffnung streuen konnte.
»Um Himmels willen«, wiederholte sie. Wie in Trance stellte sie ihr Weinglas ab, ging zur Tür und hinaus in den Garten.
»Was zum Teufel ist mit ihr los?«, wunderte sich Dana.
»Keine Ahnung.« Malory drückte ihre Nase an die Scheibe und lächelte. »Was ist das für ein Ding? Warum hängen sie einen Stiefel an den Baum?«
Zoe hatte keine Jacke an, aber der scharfe Wind störte sie nicht. Er trug Simons Lachen zu ihr herüber, während er mit den Hunden herumtollte. Und ihr Herz war zu warm, um die eisige Kälte zu empfinden.
Brad stand auf dem Weg, die Hände in den Taschen und grinste das Vogelhäuschen an. Als er ihre Schritte hörte, drehte er sich um. »Wie findest du es?«
Sie hatte Simon dabei geholfen, es zu bauen, und hatte ihn angeleitet, als er den leuchtend roten Cowboystiefel in ein Vogelhäuschen verwandelte. Sie hatte seine Hand gehalten, als er das Loch in das Leder geschnitten hatte und hatte ihm zugesehen, als er aus Spanholzstreifen das kleine, spitze Dach gebaut hatte.
Er war mächtig stolz darauf gewesen und hatte sich riesig darüber gefreut, dass niemand aus seiner Klasse ein ähnliches Projekt hatte.
Er hatte ihr gesagt, sie könnten es zu Hause in den Garten hängen, wenn es benotet war und er es zurückbekommen hatte.
Zu Hause, dachte sie.
»Hat Simon es dir geschenkt?«, fragte sie vorsichtig.
»Ja. Er hat eine Eins dafür bekommen, weißt du.«
»Ja, ich weiß.«
»Wir haben gedacht … Was zum Teufel machst du hier draußen ohne Mantel?« Ungeduldig schnaubend zog er sein Jackett aus. Sie stand ganz still, als er sie in das wunderbar weiche Leder einhüllte.
»Ich habe euch von der Küche aus gesehen, wie du das hier in deinen wunderschönen Garten hinter dein wunderschönes Haus gehängt hast.«
»Okay.« Verwirrt zuckte er mit den Schultern. »Und?«
»Er hat dir seinen Vogelkäfig geschenkt, und du hast ihn aufgehängt.« Zoe war den Tränen nahe. »Bradley, das ist bestimmt das albernste Ding, das du je gesehen hast. Es ist ein alter Stiefel mit einem Loch. Du wirst es jedes Mal sehen, wenn du aus dem Fenster schaust, und alle anderen auch.«
»So hatte ich mir das vorgestellt.« Brad trat einen Schritt zurück und strahlte zu dem Ast hinauf. »Es ist großartig.«
»Bradley, ich muss dich etwas fragen. Ich habe heute Morgen, nachdem das alles passiert ist, also heute Morgen habe ich darüber nachgedacht, wie ich dich am besten fragen soll. Aber eigentlich fand ich, ich müsste zuerst mit Simon reden, es ihm erklären und abwarten, wie er …«
Sie schaute wieder zum Vogelhäuschen und lächelte. »Aber ich sehe schon, ich muss ihm überhaupt nichts erklären. Er hat seine Wahl bereits getroffen.«
»Was willst du mich fragen?« Brad versetzte dem Stiefel einen leichten Stoß, einfach nur aus Freude daran, ihn hin und her schwingen zu sehen.
»Ich wollte dich fragen, ob du mich heiraten willst.« Ihr Mut sank, als er sie fassungslos anstarrte, aber sie nahm mutig ihr Herz in beide Hände. »Ich dachte, ich sollte warten, bis alles vorbei ist und ich mit Simon geredet hätte und … ach, alles Mögliche. Und ich wollte warten, bis ich nicht mehr so viel Angst hatte zu fragen. Aber ich glaube, das war falsch, und ich möchte dir jetzt sagen, wie sehr ich dich liebe. So sehr, dass ich mir selber nicht mehr getraut habe. O Gott, ich wünschte, du würdest jetzt etwas sagen, damit ich nicht mehr weiterreden muss.«
»Hmm. Das kommt ziemlich plötzlich. Warte mal.«
Sie hatte mit - fast - jeder Reaktion gerechnet, aber nicht damit, dass er schlicht wegging und nach Simon rief. Ein eisiges Gefühl breitete sich in ihrem Magen aus, und sie zog sein Jackett enger um sich, während sie beobachtete, wie er mit ihrem Sohn redete.
Sie konnte nicht hören, was er sagte, aber Simon nickte, stieß einen kleinen Kriegsschrei aus und rannte zum Haus.
Brad hakte die Daumen in die Hosentasche und kam auf sie zugeschlendert. Freundlich lächelte er sie an. »Nun, wo waren wir stehen geblieben? Du hast mir einen Heiratsantrag gemacht, weil ich das Vogelhäuschen im Garten aufgehängt habe, das Simon mir geschenkt hat.«
»Ja. Nein. Verdammt, Bradley, lass mich doch nicht wie eine Idiotin hier stehen. Die einzigen Leute, denen Simon etwas schenkt,
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