Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Key of Valor 03 - Zeit Des Gluecks

Titel: Key of Valor 03 - Zeit Des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
sie aufs Haus zutaumelte. Sie glaubte einen Schrei zu hören, ein bedrohliches Grollen, einen Schlag. Formen und Geräusche verschwammen zu einem dunklen Nichts.
     
    So wie der Nebel über die Terrasse kroch, glitt er auch über das Bett, in dem Brad schlief, brachte Eiseskälte mit sich und umhüllte ihn. Er wälzte sich unruhig im Schlaf, tastete nach der Wärme und nach Zoe.
    Aber er war allein.
    Allein in der Dunkelheit. Der Wald war feucht, und es pfiff ein eisiger Wind. Er konnte den Weg nicht erkennen, nur die bizarren Umrisse der Bäume, die ihre verkrüppelten und verdrehten Äste wie Alpträume ausstreckten. Dornen bohrten sich in seine Haut, stachen in seine Hände wie gierige Zähne.
    Er roch sein eigenes Blut, seinen eigenen Angstschweiß. Und noch etwas anderes, Wilderes.
    Er wurde gejagt.
    Im Gebüsch, in den Schatten bewegte sich jemand verstohlen. Und er jagte ihn nicht nur, sondern verhöhnte ihn gleichzeitig, weil er seine Angst ebenso wollte wie seinen Tod.
    Er musste hier heraus, bevor der andere des Spiels überdrüssig wurde und ihn in Stücke riss.
    Rette dich . Eine leise, sanfte Stimme flüsterte in seinem Kopf, als er auf eine Lichtung stolperte. Dies ist nicht dein Kampf. Geh nach Hause.
    Natürlich. Das war es. Er sollte nach Hause gehen. Benommen und desorientiert taumelte er auf einen schwachen Lichtschein zu und begann zu rennen, als er hinter sich das Brüllen seines Verfolgers hörte.
    Der Lichtschein ging von einer Tür aus, und Brad sprintete mit pfeifendem Atem darauf zu. Er spürte schon den heißen Atem seines Verfolgers im Nacken, als er sie aufriss.
    Helles Licht umgab ihn. Und um ihn herum waren Farbe und Bewegung. Er stand in der Tür zu seinem New Yorker Büro, schwer atmend von seiner Flucht. Auf das glänzende Eichenparkett tropfte Blut von seiner Hand.
    Durch die breiten Dreifachfenster blickte er auf die Skyline, die in der Morgensonne schimmerte.
    Eine junge Blondine in einem knappen schwarzen Kostüm trat auf ihn zu und lächelte ihn fröhlich an. »Willkommen, Mr. Vane.«
    »Ja.« Seine Lippen fühlten sich taub an. »Danke.« Michael, sein Assistent, eilte auf ihn zu. Er trug rote Hosenträger über einem blauen Hemd und hatte einen dicken Terminkalender dabei. »Hier sind Ihre Termine für heute, Mr. Vane. Der Kaffee steht auf Ihrem Schreibtisch. Wir sollten jetzt gleich beginnen.«
    »Ich sollte …« Brad roch den Kaffee und Michaels Aftershave. Er hörte ein Telefon klingeln. Verwirrt hob er seine Hand und sah, wie das Blut aus den Einstichen in seiner Handfläche tropfte. »Ich blute.«
    »Oh, darum kümmern wir uns schon. Sie müssen nur erst hereinkommen. Ganz hereinkommen.«
    »Nein.« Brad schwankte. Übelkeit stieg in ihm auf, und der Schweiß brach ihm aus. »Nein, ich komme nicht herein.« Er hielt sich am Türrahmen fest und blickte hinter sich in die Dunkelheit. »Das ist nicht real. Das ist doch nur Schei …«
    Er brach ab, als er Zoes Schrei hörte, und wirbelte herum.
    »Dort draußen werden Sie sterben«, schrie Michael ihm nach. Dann wurde die Tür mit einem lauten Knall zugeschlagen.
    Brad stürzte sich in die Dunkelheit und schrie nach Zoe. Er konnte nichts sehen, und obwohl er durch immer neue Dornenbüsche brach, umgab ihn nur schwärzeste Dunkelheit.
    Er konnte sie nicht finden, er würde sie nie wieder finden. Und sein Verfolger würde sie beide töten, weil er sie nicht festgehalten hatte.
    Sie will nur dein Geld. Einen reichen Vater für ihren Bastard.
    »Das ist ein solcher Scheiß.« Erschöpft und elend fiel er auf die Knie. Er ließ sich einwickeln und glaubte am Ende den Lügen noch. Es musste aufhören.
    Er warf den Kopf zurück und ballte die Fäuste. »Es ist nicht real. Es passiert nicht wirklich. Verdammt noch mal, ich bin zu Hause. Und sie auch.«
    Keuchend und nach Luft ringend wachte er auf. Moe stand an seinem Bett und knurrte wie ein Wolf.
    »Okay, Junge. Himmel!« Zitternd streckte er die Hand nach dem Hund aus. Ein scharfer Schmerz durchfuhr ihn, und als er die Hand umdrehte, sah er das Blut, das aus mehreren Einstichen tropfte. »Na ja, etwas davon war wohl doch real.«
    Er holte tief Luft und fuhr sich mit der blutigen Hand durch die Haare. Und im nächsten Moment sprang er aus dem Bett. Zoe . Wenn das Blut real war, dann waren es ihre Schreie vielleicht ebenso.
    Er raste zu ihrem Zimmer und riss die Tür auf. Im weichen Morgenlicht war deutlich zu erkennen, dass sie nicht in ihrem Bett geschlafen hatte. Von Panik

Weitere Kostenlose Bücher