Key of Valor 03 - Zeit Des Gluecks
zurecht.
»Was machst du da?«
Er hörte sie natürlich nicht, dazu war seine Elektrosäge viel zu laut. Sie hätte ebenso gut Luft sein können. Nun, das würde sie ändern.
Sie trat zu ihm und baute sich so vor ihm auf, dass ihr Schatten auf die Platte fiel. Brad schaute hoch und bedeutete ihr mit einer Bewegung seines Kopfes, sie solle ihm aus dem Licht gehen.
Zoe rührte sich nicht vom Fleck.
»Ich möchte wissen, was du da tust.«
»Eine Sekunde«, schrie er über den Lärm seiner Säge. Als er das Brett durchgesägt hatte, schaltete er die Säge ab und schob seine Schutzbrille hoch.
»Dein Laminat ist gekommen.«
»Ich möchte … mein Laminat?« Erfreut blickte sie in die Richtung, in die er zeigte. Und da lag es, in diesem wundervollen leuchtenden Grün. »Es ist perfekt. Ich wusste es. Aber es sollte doch erst nächste Woche kommen.«
»Sie konnten es früher liefern.« Er hatte ein bisschen Druck gemacht. »Wir müssten es eigentlich schaffen, heute schon zwei Bedienungsplätze fertig zu machen.«
»Ich erwarte nicht von dir …«
»Hi, Zoe.« Flynn steckte den Kopf zur Tür herein und grinste sie an. »Na, wie findest du es?«
»Es ist wirklich nett von euch, dass ihr euren Samstag opfert, um mir zu helfen. Aber ich schaff es auch alleine, wenn ihr lieber etwas anderes tun möchtet.«
»Ach was, es läuft gerade so gut.« Er drehte suchend seinen Kopf. »Wo sind der große Hund und der kleine Junge?«
»Sie sind draußen im Garten. Ich wusste nicht, was ich mit ihnen machen sollte.«
»Da draußen haben sie genug Platz zum Toben. Ich schaue gleich mal nach.« Flynn drehte sich um. »Soll ich Kaffee mitbringen?«
»Nur, wenn du ihn nicht gekocht hast«, erwiderte Brad.
»Du bist undankbar.« Flynn zwinkerte Zoe zu und ging.
»Ich will nicht, dass du …«
»Deine Entwürfe sind gut«, unterbrach Brad sie. »Für die Bedienungsplätze, meine ich. Klar und einfach. Es ist leicht, nach deinen Plänen zu arbeiten und sich vorzustellen, wie du es siehst.«
Zoe verschränkte die Arme. »Ich bin nicht davon ausgegangen, dass irgendjemand danach arbeiten muss.«
»Du machst das alles großartig«, fuhr Brad fort. »Du planst sorgfältig, triffst eine gute Wahl beim Material, und du hast ein Händchen für Design. Gibt es irgendeinen Grund, warum du unbedingt alles alleine machen willst?«
»Nein. Du sollst dich nur nicht verpflichtet fühlen, das ist alles.«
Er zog eine Augenbraue hoch. »Du bist undankbar.«
Wider Willen musste sie lachen. »Vielleicht liegt es nur daran, dass ich weiß, was ich von meiner Arbeit zu halten habe. Bei dir jedoch weiß ich nicht, was du kannst.« Sie betrachtete die Arbeitstheke, die er gerade für sie zusammenbaute. »Vermutlich bist du aber ganz okay.«
»Mein Opa wäre bestimmt stolz, wenn er das hörte.«
Zoe lächelte ihn an. »Ich möchte das Laminat selber schneiden. Ich möchte einfach in der Lage sein …«
»Es dir in einem Jahr anzuschauen und dir zu sagen, hey, das habe ich gemacht.«
»Ja. Genau. Ich habe nicht geglaubt, dass du es verstehst.«
Brad legte den Kopf schräg. »Weißt du eigentlich, warum ich ins Valley zurückgekommen bin?«
»Nein, ich glaube nicht.«
»Frag mich irgendwann mal. Gibst du mir bitte den Schussapparat? Jetzt machen wir das Ding fertig.«
Sie musste zugeben, dass sie gut zusammenarbeiteten, und er behandelte sie auch nicht, als ob sie nicht mit Werkzeugen umgehen könne. Im Gegenteil, offensichtlich hielt er es für selbstverständlich, dass sie gut damit umgehen konnte.
Bei manchen Dingen war er jedoch bestimmend. Wenn sie etwas anheben wollte, was er zu schwer für sie fand, befahl er ihr sofort, sie solle es sein lassen. Und er bestand darauf, ihre schwere Kühlbox die Treppe hinaufzuschleppen.
Aber Zoe störte das nicht, so begeistert war sie davon, den Leim auf das Laminat für ihren ersten Bedienungsplatz aufzutragen.
Obwohl die Fenster offen standen, war der Raum von beißendem Leimdampf erfüllt.
»Es ist gut, dass wir immer nur kleine Flächen bearbeiten müssen«, bemerkte Brad. »Wenn wir große Abschnitte mit Leim einstreichen müssten, dann blieben wir auf der Strecke, bevor wir fertig wären.«
»Ich habe mich vor zwei Jahren dazu hinreißen lassen, die Arbeitsfläche in meiner Küche neu zu verlegen. Nach einer Weile bin ich wie eine Betrunkene durch das Zimmer getorkelt und musste mich draußen auf den Rasen legen.«
Er musterte aufmerksam ihr Gesicht. Die Haut war zwar ein bisschen
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