Key of Valor 03 - Zeit Des Gluecks
ihr Gesicht und blieb an ihrem Mund hängen. »Versuch es mal von meinem Standpunkt aus zu sehen.«
»Tritt einen Schritt zurück.« Sie schubste ihn weg, weil ihr der Atem stockte. »Wenn du so nahe bei mir stehst, kann ich nicht mit dir reden.«
»Okay. Eine Sekunde nur.« Seine Lippen glitten sachte über ihren Mund. Es war wie ein geflüstertes Versprechen, und Schmetterlinge tanzten in ihrem Bauch.
Dann trat er zurück.
»Es wäre einfach, dir deinen Willen zu lassen.« Zoe lehnte sich gegen die Wand, weil sie ihren Beinen nicht traute. »Mich darauf einzulassen. Ich habe ganz normale Bedürfnisse, wie jede Frau. Und ich war seit über einem Jahr, fast schon zwei Jahren, nicht mehr mit einem Mann zusammen.«
»Selbst wenn du gestern noch mit einem Mann zusammen gewesen wärst. Ich bin am Heute interessiert.«
»Na ja, auf jeden Fall war ich schon lange mit niemandem mehr zusammen, und dafür gibt es Gründe.«
»Simon.«
Sie nickte. »Er ist der Hauptgrund. Ich lasse keinen Mann in mein Leben, den ich nicht in seins lassen würde.«
»Du weißt, dass ich ihm nichts Schlechtes antun würde.« Brad spürte, wie der Zorn in ihm aufstieg. »Ich finde es ziemlich beleidigend, wenn du davon ausgehst.«
»Natürlich würdest du ihm nichts tun, du brauchst dich also gar nicht so aufzuregen. Aber der andere Grund bin ich, und ich habe das Recht, vorsichtig mit mir umzugehen. Du bist doch nicht nur auf Händchenhalten und ein paar süße Küsse im Mondschein aus, Brad.«
»Es wäre zumindest ein Anfang.«
»Aber dabei würde es nicht bleiben, und das wissen wir beide. Ich sehe keinen Sinn darin, etwas anzufangen, von dem ich nicht weiß, ob ich es beenden kann. Und ich weiß nicht, ob es mir gut tut, mit dir ins Bett zu gehen. Ich habe keine Ahnung, ob ich das aus meinen normalen Bedürfnissen heraus machen würde oder wegen der Ereignisse um uns herum.«
»Du glaubst, ich fühlte mich wegen des Schlüssels zu dir hingezogen?«
»Und wenn das so wäre?« Sie hob die Hände. »Wie würde es dir gefallen, so benutzt zu werden? Tatsache ist doch, Brad, dass wir beide ohne den Schlüssel gar nicht hier wären. Wir haben nicht den gleichen Hintergrund. Und damit meine ich nicht das Valley.«
»Nein.«
»Außer dem Schlüssel haben wir nichts gemeinsam.«
»Nicht nur den Schlüssel«, erwiderte er. »Wir haben Freunde, die uns beiden wichtig sind, einen Ort, der uns beiden wichtig ist, an den uns beide etwas bindet, das Bedürfnis, etwas aufzubauen. Und dann gibt es da noch einen kleinen Jungen. Er gehört zufällig dir, hat sich mir aber angeschlossen. Und das hätte er so oder so getan. Verstehst du?«
Sie konnte nur nicken.
»Es gibt noch mehr, was uns verbindet, aber im Moment möchte ich nur noch die sexuelle Chemie erwähnen. Und wenn man das alles zusammenzählt, dann ergibt es eine ziemlich solide Basis.«
»Ich weiß die meiste Zeit nicht, was oder wie ich mit dir reden soll.«
»Vielleicht solltest du einfach nicht so viel darüber nachdenken.« Er streckte die Hand aus. »Komm, wir schauen uns die Küche an. Wenn wir nicht bald hier wegkommen, sind von dem Hühnchen nur noch klägliche Fasern übrig.«
Sie war ihm dankbar, weil er das Thema fallen gelassen hatte. Sie war im Moment nicht in der Lage, ihre Gedanken und Gefühle von ihren Sorgen und Bedürfnissen zu trennen.
Und sie war ebenso dankbar dafür, dass sich an dem Abend bei Flynn alles nur um gebratenes Hühnchen und Entspannung und nicht um den Schlüssel drehte. Sie hatte noch nichts vorzuweisen, und ihr gingen viel zu viele Fragen durch den Kopf, als dass sie sich intelligent darüber hätte unterhalten können.
Natürlich würden sie sich bald alle zusammensetzen müssen, um darüber zu reden, aber vorher brauchte sie noch ein bisschen Zeit, um die Informationen allein zu überdenken.
Malory und Dana hatten sich schnell ihre Theorien zurechtgelegt. In den vier Wochen waren sie überdacht und verändert worden, aber sie waren das grundlegende Fundament gewesen. Sie jedoch, dachte Zoe, hatte nichts.
Also würde sie sich heute Abend daran machen, ihren Hinweis, ihre Notizen und jeden einzelnen Schritt der beiden letzten Suchen systematisch durchzuarbeiten. Irgendwo mussten die Antworten sein.
Als Simon und Moe endlich schliefen und es im Haus still geworden war, setzte sie sich an den Küchentisch. Vor ihr lagen säuberlich gestapelt Notizen, Aktenmappen und Bücher. Da sie tagsüber schon zu viel Kaffee getrunken hatte, hatte
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