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Key of Valor 03 - Zeit Des Gluecks

Titel: Key of Valor 03 - Zeit Des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
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sie fest, als sie auf das Label blickte. Normalerweise hingen teure italienische Designerstücke nicht an ihrer Badezimmertür.
    Sie legte sich das Jackett über den Arm und ging zu Simons Zimmer. Bradley las noch, aber seine Stimme klang schläfrig.
    Vorsichtig spähte sie durch die angelehnte Tür. Und dann stand sie nur noch da und drückte das Jackett an die Brust.
    Ihr Sohn lag im oberen Etagenbett. Er trug seinen Harry-Potter-Pyjama, und seine Haare glänzten nass.
    Moe hatte sich im unteren Bett breit gemacht, den Kopf auf dem Kopfkissen, und schnarchte bereits.
    Und der Mann, dessen Jackett sie fest an sich drückte, saß mit dem Rücken an der Wand ebenfalls im oberen Bett und las aus Captain Underpants vor, den Blick fest aufs Buch gerichtet, ebenso wie Simon, der sich an ihn kuschelte.
    Ihr Herz flog ihm entgegen, und sie versuchte erst gar nicht, etwas dagegen zu unternehmen. In diesem Moment liebte sie beide von ganzem Herzen.
    Egal was morgen passieren mochte, dieses Bild würde sie nie vergessen. Ebenso wenig wie Simon. Für diesen Moment schuldete sie Bradley Vane mehr, als sie ihm je geben konnte.
    Da sie die beiden nicht stören wollte, wich sie zurück und ging leise in die Küche.
    Sie setzte Kaffee auf und holte Plätzchen aus der Dose. Wenn er sie unbedingt anschreien wollte, dann konnte er das genauso gut in einer angenehmen Atmosphäre tun. Und wenn er dann gegangen war, würde sie sich hinsetzen und in Ruhe überlegen, was es für sie bedeutete, Brad zu lieben.
    Als sie seine Schritte im Flur hörte, griff sie nach der Kaffeekanne und schenkte gerade den Kaffee ein, als er hereinkam.
    »Hat er dir viel Ärger gemacht?«
    »Nein, nicht besonders. Bist du mit dem Nähen fertig?«
    »So gut wie.« Sie drehte sich um, um ihm den Becher zu reichen, und schon wieder machte ihr Herz einen Satz. Er war barfuß, und hatte die Ärmel seines schönen blauen Hemdes hochgekrempelt. Die Aufschläge an seiner Hose waren feucht.
    »Ich weiß, dass du böse auf mich bist, und du hast sicher deine Gründe dafür. Ich wollte eigentlich ebenfalls böse reagieren und dir sagen, dass es dich nichts angeht, wie ich mein Leben führe und meine Versprechen halte.«
    Sie fuhr mit der Hand über das Jackett, das sie über einen Stuhl gehängt hatte. »Da ich genügend Zeit hatte, darüber nachzudenken, hatte ich mir eine Menge ziemlich guter Sätze zurechtgelegt. Doch jetzt möchte ich sie nicht mehr sagen. Am liebsten wäre es mir, du wärst nicht mehr böse.«
    »Das wäre mir auch am liebsten.« Er blickte auf den Tisch. »Sollen wir uns hinsetzen und bei Kaffee und Plätzchen streiten?«
    »Ich glaube, ich kann gar nicht mehr mit dir streiten, Brad, nachdem du meinen Jungen so liebevoll zu Bett gebracht hast.« Sie musterte ihn gerührt. »Aber ich höre dir zu, wenn du mich angiftest.«
    »Du verstehst es hervorragend, aus einem guten Streit die Luft herauszulassen.« Er setzte sich und wartete, bis sie sich ihm gegenüber niedergelassen hatte. »Zeig mir deine Arme.«
    Schweigend schob sie die Ärmel ihres Sweatshirts hoch, um die Schnitte und Kratzer zu enthüllen. Nach einer Weile zog sie sie wieder herunter.
    »Das kommt nur von dem Dornengestrüpp«, sagte sie. »Wenn ich hier im Garten arbeite, sehe ich schlimmer aus.«
    Erschreckt verstummte sie, als er sie nicht amüsiert, sondern kalt fixierte. »Es hätte schlimmer sein können. Viel, viel schlimmer. Du warst allein, um Himmels willen. Was hast du dir nur dabei gedacht, alleine in West Virginia im Wald herumzuspazieren?«
    »Ich bin dort aufgewachsen, Bradley, ich kenne diesen Wald wie meine Westentasche. Hinter der Grenze von Pennsylvania fängt doch nicht die Wildnis an.« Um sich zu beruhigen, zündete sie die selbst gezogene Kerze an, die auf dem Küchentisch stand und nach Blaubeeren roch. »Meine Mutter lebt dort in einem Wohnwagenpark, der direkt neben dem Wald liegt, und Simon wurde in diesem Wald gezeugt.«
    »Es ist schön und gut, wenn du deine Mutter besuchen willst, aber zur Zeit sind die Umstände nicht normal. Du hast mir heute früh kein Wort davon gesagt.«
    »Ich weiß. Aber wenn ich etwas gesagt hätte, hättest du mitkommen wollen, und das wollte ich nicht. Es tut mir Leid, wenn ich deine Gefühle verletze, aber ich wollte alleine fahren. Es musste sein.«
    Er schluckte, aber es schnürte ihm doch die Kehle zu. »Du hast nicht mal Malory und Dana etwas davon erzählt. Du bist einfach verschwunden, ohne dass jemand wusste, wo du warst.

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