Key of Valor 03 - Zeit Des Gluecks
sie nach einer positiven Aussage. »Es hat eine hohe Rückenlehne.«
»Du wolltest sagen, ›Es ist hässlich wie die Sünde‹«, sprang Zoe hilfreich ein. »Aber warte nur ab.« Sie begann, den Karton zu öffnen, den sie mitgebracht hatte, hielt jedoch dann inne. »Geht bitte hinunter, bis ich fertig bin.«
»Fertig mit was?« Dana versetzte der Couch einen leichten Tritt. »Sie zu verbrennen?«
»Na los, lasst mir zehn Minuten Zeit.«
»Du wirst länger brauchen«, prophezeite Malory mit Grabesstimme.
Zoe machte sich sofort an die Arbeit, als sie alleine war. Wenn sie irgendetwas konnte, dann aus Kieselsteinen Diamanten schleifen.
Als die Verwandlung komplett war, trat sie zurück und betrachtete ihr Werk.
Bei Gott, es war ihr wieder einmal gelungen. Sie ging zur Treppe und rief nach ihren Freundinnen.
»Kommt hoch. Sagt mir ehrlich, wie ihr es findet.«
»War dir der Vorschlag, es zu verbrennen, nicht ehrlich genug?«, fragte Dana. »Wenn du keine Zeit hast, können Mal und ich es für dich erledigen. Simon kommt doch bestimmt gleich aus der Schule.«
»Nein, darüber reden wir gleich.« Sie packte die beiden an den Händen und zog sie in den Salon.
»Meine Güte, Zoe. Himmel, es ist wunderschön.« Verdattert trat Malory zum Sofa. Aus dem braunen, unförmigen Gebilde war ein exquisites Möbelstück mit einem hellblauen Bezug, auf dem rosafarbene Hortensien blühten, geworden. Dicke Kissen machten es bequem, und an den Armlehnen prangten fröhliche Schleifen.
»Das ist ein Wunder«, staunte Dana.
»Ich möchte noch ein paar Hocker mit demselben Stoff oder zumindest im gleichen Farbton beziehen. Und für die gepolsterten Klappstühle kann ich Hussen nähen - ihr wisst schon, wie auf Hochzeiten, mit einer Schleife hinten.«
»Vielleicht könntest du mir ja auch ein neues Auto stricken, wenn du schon einmal dabei bist«, schlug Dana vor.
»Es sieht toll aus, Zoe. Willst du dich nicht hinsetzen, damit du uns erzählen kannst, was heute los war?«
»Ich kann mich nicht setzen. Setzt ihr euch. Ich möchte sehen, wie es mit Leuten darauf wirkt.«
Sie umkreiste es und betrachtete das Sofa aus verschiedenen Blickwinkeln. »Genauso habe ich es mir vorgestellt. Manchmal wird mir richtig ein bisschen unheimlich, weil sich alles so gut fügt. Und ich mache mir langsam Sorgen, dass ich deswegen den Schlüssel nicht finde. Ich weiß, das klingt dumm.«
»Eigentlich nicht«, erwiderte Dana und kuschelte sich auf die Couch. »Ich mache mir genau dann Sorgen, wenn alles zu gut läuft.«
»Ich dachte - ich hoffte -, ich würde irgendetwas fühlen , wenn ich nach Morgantown zurückfahre. Ich, na ja, wir sind an meiner alten Wohnung und dem Salon, in dem ich gearbeitet habe, vorbeigefahren. Dann am Tattoo-Studio und sogar bei HomeMakers. Aber es war nicht wie gestern. Ich hatte nicht dieses deutliche Gefühl, etwas zu verstehen.«
Sie setzte sich auf den Boden vor das Sofa. »Trotzdem war es gut, alles einmal wiedergesehen zu haben. Aber es hat mich nicht wirklich gepackt. Ich habe dort beinahe sechs Jahre gelebt, aber es war … mir ist klar geworden, dass es nur ein Übergang war. Ich wollte von Anfang an nicht dort bleiben. Ich habe zwar dort gearbeitet und dort gewohnt, aber in Gedanken war ich schon woanders.
Vermutlich schon hier«, sagte sie nachdenklich. »Simon ist zwar dort geboren, und das war sicher das wichtigste Ereignis in meinem Leben. Aber ansonsten spielte nichts von dem, was in Morgantown geschah, eine Rolle. Es war einfach nur … ein Ort, an dem ich wohnte.«
»Dann hast du eben das herausgefunden«, sagte Malory. »Dort ist der Schlüssel nicht, aber wenn du nicht hingefahren wärst, wüsstest du es nicht.«
»Ich weiß aber trotzdem immer noch nicht, wo er ist.« Frustriert schlug sich Zoe mit der geballten Faust aufs Knie. »Ich habe so ein Gefühl in mir, dass ich ihn eigentlich sehen müsste, dass ich nur den Kopf in die falsche Richtung drehe. Und ich habe Angst, dass ich ihn verpasse, wenn ich weiter meine täglichen Pflichten erledige.«
»Wir waren alle zwischendurch entmutigt, Zoe«, erinnerte Dana sie. »Wir haben alle in der falschen Richtung gesucht.«
»Du hast Recht. Es ist nur so, dass mit dem Geschäft und überhaupt so viel passiert, und was den Schlüssel angeht, so wenig. Dieses Haus hier und meine Gefühle euch gegenüber nehmen so viel Raum ein. Aber dann glaube ich manchmal, ich kann den Schlüssel einfach so aus der Luft ziehen. Ich weiß einfach, ich kann es, wenn
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