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Key of Valor 03 - Zeit Des Gluecks

Titel: Key of Valor 03 - Zeit Des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
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wartete, bis sie innehielt.
    »Zoe?«
    »Hmm?« Sie drehte sich halb auf dem Stuhl um und schenkte ihm den geistesabwesenden Blick einer Frau, die sehr beschäftigt ist. »Oh, Bradley, ich habe dich gar nicht gehört …« Sie blickte auf die Uhr. »Ich wollte diese Überzüge noch fertig nähen, bevor Simon ins Bett muss. Aber das werde ich wohl nicht mehr schaffen.«
    »Überzüge?«, fragte Brad. »Du nähst Überzüge?«
    »Ja, das kommt vor.« Ihr Tonfall klang leicht gereizt. »Für das Sofa im Salon. Es soll freundlich und fröhlich wirken, und ich glaube, das funktioniert mit diesem Stoff. Ist das verboten, wenn ich sie selber nähe?«
    »Nein, um Himmels willen! Ich war nur erstaunt, dass ich jemanden kenne, der so etwas selber zuwege bringt.«
    Sie versteifte sich. Es war zwar albern, das wusste sie, aber sie konnte nichts dagegen machen. »Die Frauen, die du so kennst, haben wahrscheinlich eine Schneiderin und wissen nicht mal, wie eine Nähmaschine aussieht.«
    Er trat zu ihr und musterte sie abwägend. »Wenn du vorhast, alles falsch zu verstehen, was ich sage, dann werden wir uns wahrscheinlich über etwas ganz anderes streiten als über das, weswegen ich hier bin.«
    »Ich habe keine Zeit, um überhaupt mit dir zu streiten. Ich muss das hier heute Abend fertig machen.«
    »Du wirst dir die Zeit nehmen müssen. Ich habe …« Er brach ab und schaute verdrossen zum Bett, weil der Wecker gerade losplärrte.
    »Ich kann mir keine Zeit nehmen, die ich nicht habe«, fuhr sie ihn an und stand auf, um den Wecker auszuschalten. »Ich habe ihn mir gestellt, damit ich weiß, wann Simon unter die Dusche muss. Dieser Vorgang dauert mindestens eine halbe Stunde, wenn er willig ist. Außerdem ist heute Montag, und montags lesen wir immer eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen. Danach muss ich mindestens noch eine Stunde nähen, und dann …«
    »Ich habe schon begriffen. Ich kümmere mich um Simons Bad und das Vorlesen.«
    »Was?«
    »Ich kann zwar nicht nähen, aber baden und lesen kann ich durchaus.«
    Sie war so verblüfft, dass sie nicht verstand, was er meinte. »Aber es ist nicht … du brauchst nicht …« Sie brach ab. »Du bist doch nicht hier, um dich um Simon zu kümmern.«
    »Nein, ich bin hier, um dich anzuschreien - was du bereits weißt. Deshalb bist du ja so stinkig. Aber das kann bis später warten. Vermutlich weiß Simon Bescheid, wie die Bad- und Bett-Routine aussieht. Wir kommen schon klar. Näh deine Überzüge weiter«, fügte er hinzu, wobei er sich zur Tür wandte. »Wenn wir unsere Pflichten erledigt haben, streiten wir uns.«
    »Ich …«
    Aber er war bereits weg und rief nach ihrem Sohn.
    Es war schwierig, sich mit einem Mann anzulegen, der einen so durchschaute. Aber trotzdem. Zoe stand auf, um ihm nachzulaufen, hielt jedoch dann inne. Simon rief bereits sein übliches »Noch fünf Minuten«.
    Sie verzog feixend die Mundwinkel. Warum sollte Brad nicht mal erleben, wie anstrengend es war, einen Neunjährigen dazu zu bewegen, sich zu waschen und ins Bett zu gehen? Wahrscheinlich würde er sich lange vor Ende des Rituals geschlagen geben.
    Und dann war er garantiert nicht mehr in der Stimmung, um ihr Vorhaltungen zu machen, dass sie heute früh alleine in ihre Vergangenheit gefahren war.
    Was allerdings ihr gutes Recht gewesen war, dachte sie. Nein, sie war sogar dazu verpflichtet. Aber heute Abend hatte sie weder Zeit noch Lust, sich ihm gegenüber zu rechtfertigen.
    Simon würde ihn groggy machen, er würde nach Hause fahren und sie konnte in aller Ruhe ihre Arbeit beenden und die Strategie für die nächsten Tage planen.
    Während sie sich an den nächsten Saum begab, lauschte sie auf die Stimmen, die ins Zimmer drangen. Simon und Bradley verstanden sich fantastisch.
    Aber sie durfte sich bei ihrer kniffeligen Arbeit nicht ablenken lassen. Entschlossen konzentrierte sie sich darauf und verlor prompt jedes Zeitgefühl. Auf einmal fiel ihr auf, wie still es im Haus geworden war. Keine lauten Stimmen mehr, kein Hundegebell.
    Besorgt stand sie auf und eilte zum Badezimmer. Offensichtlich hatte hier eine wilde, nasse Schlacht stattgefunden. Durchweichte Handtücher lagen am Boden, und der Rand in der Wanne sagte ihr, dass Simon in Begleitung seiner gesamten Armee von Plastikfiguren anscheinend ein Schaumbad genommen hatte.
    Bradleys Jackett hing am Haken an der Tür. Geistesabwesend nahm sie es herunter und glättete die Ausbuchtung, die der Haken im Kragen hinterlassen hatte.
    Armani, stellte

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