Key of Valor 03 - Zeit Des Gluecks
Tisch, den sie restauriert hatte, stand links neben der Tür, und darauf waren eine ihrer Kerzen, ein großes, tropfenförmiges Paperweight und drei Bücher arrangiert.
Irgendjemand hatte die neue Deckenbeleuchtung installiert und einen herrlichen Teppich mit roten Mohnblumen hingelegt.
In Zoe stritten sich Freude und Schuldbewusstsein. Sie krempelte die Ärmel auf und machte sich auf die Suche nach ihren Freundinnen.
In Malorys Bereich waren sie nicht, aber ihr fiel der Unterkiefer herunter, als sie hindurchging. Sie war doch nur zwei Tage lang nicht hier gewesen! Malory und Dana konnten doch unmöglich so viel geschafft haben!
Gemälde, Zeichnungen und gerahmte Drucke hingen an den Wänden. Skulpturen waren aufgestellt. In einem hohen, schmalen Kasten stand eine Sammlung von Glaskunst, in einem niedrigen, langen Schaukasten befanden sich bunte Töpferwaren. Statt einer Theke hatte Malory sich im Hauptausstellungsraum für einen antiken Schreibtisch entschieden, die Theke stand im zweiten Raum, wo sie auch Geschenke verpackte.
Es mussten zwar nach wie vor Lieferkartons geöffnet werden, aber es war schon deutlich zu erkennen, was Malory vorhatte. Lächelnd stellte Zoe fest, dass sie sogar schon einen kleinen Weihnachtsbaum mit handgearbeitetem Schmuck an den Zweigen aufgestellt hatte.
Durch die Küche trat sie in Danas Bereich. Mehr als die Hälfte der Regale waren bereits mit Büchern bestückt. In einer alten Anrichte standen Teedosen und Tassen.
Sie waren schon so weit, und sie hatte ihnen nicht geholfen!
Als sie hörte, wie die Dielen im oberen Stockwerk knackten, stürzte sie zur Treppe und lief hinauf.
»Wo seid ihr denn? Ich kann es kaum fassen, was ihr alles geschafft habt, während ich …«
Sprachlos starrte sie auf den Anblick, der sich ihr bot.
»Wir konnten es nicht abwarten.« Dana tätschelte den Stuhl, den sie und Malory gerade zusammengebaut hatten. »Wir dachten, wir könnten sie alle aufstellen, bevor du auftauchst. Wir sind gerade fertig geworden.«
Langsam trat Zoe näher und fuhr mit der Hand über das weiche Leder von einem ihrer vier Friseurstühle.
»Und sie funktionieren. Sieh mal.« Malory stellte den Fuß auf den Chromring unten am Stuhl und pumpte ihn hoch. »Es macht Spaß.«
»Hey.« Dana ließ sich in einen Stuhl fallen und drehte sich damit. » Das macht Spaß.«
»Sie sind gekommen«, stieß Zoe hervor.
»Nicht nur die Stühle. Sieh dir das mal an.« Malory wies auf drei glänzende Waschbecken. »Sie sind heute früh installiert worden.« Sie zog die völlig benommene Zoe dorthin und drehte das Wasser an. »Siehst du, sie funktionieren. Der Schönheitssalon ist komplett.«
»Ich kann es nicht glauben.« Zoe setzte sich auf den Boden, schlug die Hände vors Gesicht und brach in Tränen aus.
»Ach, Süße.« Malory nahm ihr Kopftuch ab und bot es ihr als Taschentuch an.
»Ich habe Waschbecken. Und Stühle«, schluchzte Zoe in das bunte Baumwolltuch. »Und … und du hast Gemälde und Statuen und geschnitzte Holzdosen. Dana hat Bücher. Vor drei Monaten noch hatte ich einen lausigen Job bei einer Frau, die mich nicht ausstehen konnte. Jetzt habe ich Stühle, und ihr habt sie für mich zusammengebaut.«
»Du hast den Tisch restauriert«, entgegnete Malory.
»Und das Bäckergestell für die Küche aufgetrieben. Du hast die Beleuchtung konzipiert und die Badezimmer renoviert.« Dana beugte sich zu Zoe hinunter. »Wir haben alles gemeinsam gemacht, Zoe.«
»Ich weiß, ich weiß. Das ist es ja gerade.« Sie wischte sich das Gesicht ab. »Es ist alles so wunderschön. Ich liebe euch.«
Schniefend stieß sie die Luft aus. »Gott, ich möchte jemandem die Haare waschen.« Lachend sprang sie auf. »Wer will die Erste sein?« Aber dann schüttelte sie den Kopf, als von unten ein Ruf ertönte. »Ich habe ganz vergessen, dass der Junge vom Flohmarkt mein Sofa bringt. Ich habe ihm zwanzig Dollar in die Hand gedrückt, damit er es hierher schleppt. Ich muss ihm helfen, es hinaufzutragen.«
Als sie herausrannte, sagte Dana zu Malory: »Sie macht viel mit im Moment.«
»Ja. Ich frage mich, ob wir uns jemals überlegt haben, unter welchem Druck die Letzte von uns steht. Und denk bloß mal daran, wie nahe wir der Lösung des Problems sind.«
Sie gingen hinunter, um beim Transport des Sofas zu helfen. Als es an Ort und Stelle stand, trat Dana einen Schritt zurück und betrachtete es schweigend. Schließlich sagte sie: »Na ja … es ist schön lang und …« Krampfhaft suchte
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