Key of Valor 03 - Zeit Des Gluecks
stattfand, mit jemandem, den er jetzt noch nicht kannte - und auch noch gar nicht kennen wollte, weil er vorher noch viel zu viel zu erledigen hatte.
In der Zwischenzeit jedoch brannte ihm sein Kondom für alle Fälle ein Loch in die Tasche, und er wartete begierig auf eine Chance bei Patsy Hourback.
Er trank sein Bier aus und überlegte, ob er die zweite Flasche aus dem Sixpack, die ihm zustand, öffnen sollte. Aber alleine zu trinken machte keinen Spaß.
Als es im Gebüsch raschelte, grinste er. »Das war wohl die längste Pinkelpause in der Geschichte. Was habt ihr denn da draußen angestellt?«
Er wartete auf einen rüden Kommentar, als es jedoch still blieb, spähte er mit gerunzelter Stirn in die Dunkelheit. »Kommt schon, Jungs. Ich habe euch doch gehört. Wenn ihr nicht zurückkommt, trinke ich das restliche Bier alleine.«
Erneut raschelte es, dieses Mal auf der anderen Seite. Ein eisiger Schauer kroch ihm über den Rücken, aber er benahm sich wie ein Mann und griff nach dem zweiten Bier. »Ja, ja, ihr jagt mir schreckliche Angst ein. Hilfe, Hilfe. Ihr seid echt lahm.«
Schnaubend öffnete er die zweite Flasche und trank einen Schluck.
Plötzlich knurrte es in der Dunkelheit, ein hungriger, grollender Laut.
»Hör auf, Flynn, du Arschloch!« Aber seine Kehle war wie zugeschnürt, und er konnte kaum sprechen. Mit den Händen tastete er auf dem Boden neben sich nach den angespitzten Stöcken, auf denen sie die Würstchen über das Feuer gehalten hatten.
Der Schrei zerriss die Dunkelheit, voller Angst und Schmerz. Brad sprang auf und hielt den Stock umklammert wie ein Schwert. Er wirbelte herum, und die Angst schnürte ihm den Magen zusammen, während er versuchte, etwas zu erkennen. Danach war es wieder still, und er hörte nur das laute Pochen seines eigenen Herzens.
Dann ertönte wieder ein Schrei, und dieses Mal rief jemand nach ihm.
Brad sprintete auf das Geräusch zu. Es war Flynns Stimme gewesen, schrill und voller Entsetzen und Qual, was unmöglich nur vorgetäuscht sein konnte. Wieder schrie jemand seinen Namen, dieses Mal war es Jordans Stimme, und sie ertönte hinter ihm. Und plötzlich war die Nacht voller Stimmen. Sie kamen von überall her. Es wurde stürmisch, und der Wind rauschte so heftig durch die Bäume, dass Äste vor ihm zu Boden krachten.
Noch während er lief, wurde aus der Sommerhitze plötzlich beißende Kälte, und Nebelschwaden wogten wie Wasser um seine Beine.
Die Angst hatte ihn jetzt fest im Griff - Angst um sich, um seine Freunde.
Endlich gelangte er aus dem Wald in das hohe Gras auf der Lichtung am Warrior’s Peak. Der Vollmond hüllte alles in gespenstisches Licht, und in seinem Schein sah Brad seine Freunde am Boden liegen, buchstäblich in Fetzen gerissen und blutüberströmt.
Als er auf sie zutaumelte, rutschte er auf einer Blutlache aus und landete auf allen vieren neben Flynn. Sein Magen hob sich, als er nach seinem Freund griff und seine Hände nur auf nasses, warmes Blut trafen.
»Nein«, sagte er leise mit zitternder Stimme. Er schloss die Augen und stieß noch einmal hervor: »Nein.« Dann zwang er sich hinzuschauen. »Das ist Scheiß.«
In diesem Moment drehte Flynn sich um und grinste ihn an. »Hey, Arschloch, weißt du was? Du bist als Nächster dran!«
Brad schlug das Herz bis zum Hals, aber er sprang auf und wiederholte: »Das ist Scheiß!«
»Es tut echt weh.« Weiter grinsend richtete sich Flynn ebenfalls auf. Ein gluckerndes Kichern erklang, als auch Jordan aufstand. Mit schlurfenden Schritten kamen die beiden, entsetzlich zugerichteten Freunde auf ihn zu.
»Wir sind nur Fleischklumpen«, sagte Jordan und zwinkerte Brad mit seinem einzigen verbliebenen Auge zu. »Nur noch Fleischklumpen.«
Brad konnte sie riechen, er roch den Tod, als sie näher kamen. »Du wirst dir schon etwas Besseres einfallen lassen müssen, Kane. Etwas viel, viel Besseres, denn das hier ist einfach nur Scheiß.«
Es tat tatsächlich weh, ein scharfer Schmerz schoss ihm durch die Brust. Brad kämpfte dagegen an und zwang sich, seine Lippen zu einem Lächeln zu verziehen, während er seine Zombie-Freunde anstarrte.
»Euch hat’s ganz schön erwischt.« Er lachte hohl auf.
Und erwachte zitternd vor Kälte in seinem eigenen Bett.
Er rieb sich mit der Hand über die schmerzende Brust, setzte sich auf und atmete tief durch. »Na, das war wohl auch an der Zeit.«
»Wir sahen also richtig hübsch hässlich aus?«
Flynn feixte Brad fröhlich an. Die drei Männer
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